Jobprofile: Zehn unverzichtbare Jobs

Die Digitalisierung verändert täglich die gewohnte Arbeitswelt und bringt neue Jobprofile hervor. Katharina Wolff, Gründerin der Personalberatung für Digitalwirtschaft Premium Consultants zeigt, welche Positionen dadurch nun unverzichtbar sind – eine HR-Position ist auch darunter.

Egal ob Shopping, Telefonie, Marketing, Old Economy oder Startup: Sowohl das geschäftliche als auch private Leben spielt sich inzwischen zu großen Teilen online und mobil ab. Eine Entwicklung, die Unternehmen bereits seit Beginn der technischen Revolution vor immer neue Herausforderungen stellt und regelmäßig völlig neue Jobprofile fordert, um ihnen zu begegnen. Dass der Arbeitsmarkt längst noch nicht mit den Anforderungen mithalten kann, zeigt eine aktuelle Studie des Hightech-Verbands Bitkom, wonach allein im IT-Sektor in Deutschland 41.000 Spezialisten fehlen.


Einige dieser neuen Jobprofile listet Wolff als unverzichtbar auf:


1. Chief Digital Officer

Gerade in Unternehmen der Old Economy, in denen die Digitalisierung noch nicht so weit fortgeschritten ist, sorgt ein Chief Digital Officer für Schwung. Anders als der CIO kümmert er sich dabei nicht nur um die Technik, sondern identifiziert Zukunftsmärkte, sorgt dafür, dass das Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt ist und auch in zehn Jahren noch wächst, wenn sich die Märkte verändert haben. Er treibt alle digitalen Themen voran und zieht dabei auch die restlichen Mitarbeiter mit. Gab es 2013 weltweit nur 488 solcher Stellen, soll sich ihre Anzahl laut dem Netzwerk CDO Club schon bis zum Ende des Jahres verdoppeln.


2. Scrum Master

In immer größer werdenden Software-Entwickler-Teams ist Struktur unabdingbar. Ein besonders beliebter agiler Prozess für Softwareentwicklung und Projektmanagement ist Scrum, bei dem durch klare Rollenverteilung sichergestellt wird, dass alle aktuell anstehenden Aufgaben in den unterschiedlichen Teams reibungslos funktionieren. Der Scrum Master sorgt hier für die nötige Koordination und Ordnung im dynamischen Prozess, achtet darauf, dass Regeln befolgt werden und hält dem Team so den Rücken frei. Als Coach, Mentor und Vermittler ist er eine Schnittstelle im Prozessmanagement, auf die kein Digitalunternehmen verzichten kann.


3. Mobile Developer

Bereits über 40 Millionen Deutsche sind laut Statista im Besitz eines Smartphones. Eine riesige Zielgruppe, die Unternehmen nur über mobile-optimierte Inhalte, Apps und Co. erreichen können. Kein Wunder also, dass talentierte Mobile Developer ganz oben auf der Wunschliste vieler Unternehmen stehen. Besonders begehrt sind natürlich auch hier vor allem Programmierer für IOS und Android.


4. Data Warehouse Manager

Im Zuge der Digitalisierung werden auch in Unternehmen täglich unzählige digitale Daten erfasst und gesammelt im so genannten Data-Warehouse gespeichert. Um die Daten z.B. für Entscheidungsprozesse sinnvoll nutzbar zu machen, bedarf es besonders in größeren Unternehmen eines Data Warehouse Managers. Er ist für die Konzeption, Einführung und oft auch die Administration von Projekten zuständig und verfügt meist über einen Informatik- oder betriebswirtschaftlichen Hintergrund.


5. Social Media Manager

Inzwischen schon bekannter, aber noch lange nicht in allen Unternehmen vorhanden, ist der Social Media Manager. Als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kunden sorgt er dafür, dass Marketing endlich nicht mehr einseitig, sondern im Dialog stattfindet - eine Entwicklung, der sich alle Unternehmen stellen müssen, um auch zukünftig erfolgreiche Kundenkommunikation zu betreiben.


6. E-Commerce Manager

Egal ob frisch gestarteter Online-Shop oder alt-eingesessenes Handelsunternehmen, sobald Waren über das Netz verkauft werden, brauchen Firmen einen E-Commerce Manager, der den E-Commerce-Auftritt von Sortimentauswahl, über Retourenmanagement bis hin zu Inkassoverfahren verantwortet. Er wirkt an der Schnittstelle zwischen Einkauf, Produktion und Waren- sowie Lagerwirtschaft eines Unternehmens und muss neben E-Business-Kenntnissen natürlich auch Führungsqualifikationen mitbringen. Besonders in der Old Economy, die ihre Angebote nach und nach digitalisieren, entstehen immer mehr vakante Stellen für E-Commerce-Profis.


7. Games Artist oder Games Developer

Einen der rasantesten Aufstiege hat in den vergangenen Jahren die Gaming-Branche hingelegt. Allein das Hamburger Vorzeige-Startup Goodgames beschäftigt mittlerweile mehr als 1.000 Mitarbeiter. Begabte Programmierer, die in der Spieleindustrie Fuß fassen wollen, brauchen nicht nur die nötigen Coding-Skills, sondern natürlich auch viel Kreativität, um die komplexen virtuellen Welten zum Leben zu erwecken. Neben Informatikern und Grafikdesignern, die sich hier spezialisiert haben, finden inzwischen auch viele Absolventen zertifizierter Studien- und Ausbildungsangebote Zugang zur Branche.


8. Real-Time-Advertising Manager

Im Marketing hat die Digitalisierung vor allem für eine Beschleunigung gesorgt. Echtzeit ist hier das Stichwort, mit dem die besten Anzeigen-Ergebnisse erzielt werden. Gefragt sind deshalb vor allem Real-Time-Advertising Manager, die effiziente und conversion-getriebene Strategien und Kampagnen im Gebotsdschungel der Werbeplattformen wie Google und Co. liefern und so im Kampf um die begehrte Online-Sichtbarkeit echte Wettbewerbsvorteile schaffen.


9. Feel Good Manager

Mit dem Aufweichen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatem sowie der ständigen Erreichbarkeit und Beschleunigung, die die Digitalisierung für Mitarbeiter bedeutet, braucht es natürlich nicht nur Experten für technische Herausforderungen. Hier sind auch Menschen aus dem HR-Umfeld gefragt, die sich um das seelische Wohl des Teams kümmern – inzwischen in vielen Digitalunternehmen so genannte Feel Good Manager. Mit Feingefühl, ausgeprägter sozialer Ader und wertvollen Soft Skills sorgen sie auch in den stressigsten Phasen für gute Stimmung und Motivation.


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