Kein Druck: Anrufe der Krankenkasse verbitten
Wenn krankgeschriebene Arbeitnehmer das Gefühl haben, ihre Krankenkasse dränge sie per Telefon zur schnellen Rückkehr in den Job, sollten sie sich nicht verunsichern lassen. Am besten verbitten sie sich solche Anrufe. «Wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle, dann sollte ich dem Anrufer klar sagen, «nein, dazu möchte ich jetzt keine Aussage treffen, bitte rufen Sie mich auch nicht nochmals an»», rät Andrea Fabris von der Beratungsstelle Potsdam der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).
Anrufprotokoll führen
Bekommt der Versicherte trotzdem weiterhin Anrufe, sollte er sich bei seinem Sachbearbeiter oder beim Vorstand der Kasse beschweren. Fabris empfiehlt, das schriftlich zu machen und auch zu notieren, wann welcher Mitarbeiter angerufen hat. Das bedeute im Endeffekt, ein Anrufprotokoll zu führen.
Auch intime Fragen der Krankenkassen
Laut dem jüngsten «Monitor Patientenberatung» wenden sich regelmäßig Versicherte an die UPD-Beratungsstellen, die sich durch Telefonanrufe oder sehr intime Fragen der Kassen unter Druck gesetzt fühlen, sich möglichst schnell wieder arbeitsfähig zu erklären. Es komme z. B. vor, dass eine Kasse kurzfristig die Krankengeldzahlung einstellt, weil sie einen Versicherten nach einem Gutachten ihres Medizinischen Dienstes für arbeitsfähig hält, obwohl die Ärzte des Betroffenen das anders sehen.
Keine 24-Stunden-Anwesenheit
Auch von der Vorhaltung, sie seien bei einem vorhergehenden Anruf nicht erreichbar gewesen, sollten Versicherte sich nicht verunsichern lassen, empfiehlt Fabris. Dafür müssten sie sich nicht rechtfertigen und ihre Abwesenheit nicht erklären. «Eine Arbeitsunfähigkeit bedeutet ja nicht, dass man 24 Stunden am Tag zu Hause sitzen muss, sondern man kann schon rausgehen, man kann spazieren gehen, sofern es der Gesundheitszustand ermöglicht.» Es reiche, zu sagen: «Ja, ich war nicht da.»
Weitere News zum Thema: Oft kein Geld von Krankenkassen und Ärzten
-
Wie wirkt sich Krankengeld auf die Rente aus?
3.390
-
Bundesregierung lehnt Abschaffung der Witwenrente ab
2.788
-
Neue Arbeitsverhältnisse
1.996
-
Einmalzahlungen und ihre Wirkung auf das Krankengeld
1.928
-
Entgeltfortzahlung und Krankengeld - unterschiedliche Berechnungen beachten
1.909
-
Bürgergeld und Sozialhilfe: Regelbedarf steigt 2025 nicht
1.799
-
Ab Juli gilt eine neue Bescheinigung bei Erkrankung eines Kindes
1.650
-
Krankengeld können nicht nur Arbeitnehmer beanspruchen
1.306
-
Erste Fragen zur neuen AU-Bescheinigung
1.090
-
Urlaub während Krankschreibung: Besteht ein Krankengeldanspruch?
1.071
-
Krankenkasse muss Ausbildungskosten für Therapiehund nicht übernehmen
20.11.2024
-
Patientenversorgung trotz Leistungsverbot gesichert
14.11.2024
-
Klinik-Atlas aktualisiert und erweitert
13.11.2024
-
Prognose für Rentenerhöhung 2025
08.11.2024
-
Sozialversicherungswerte 2025: die voraussichtlichen Rechengrößen im Leistungsrecht
07.11.2024
-
Aufstiegs-BAföG als Fördermöglichkeit für berufliche Weiterqualifizierung
06.11.2024
-
Steigende Durchschnittslöhne in der Pflege
04.11.2024
-
Unterschiedliche Methoden bei Kinderwunschbehandlung sind getrennt zu bewerten
31.10.2024
-
Antragstellung und Kenntnis im Sozialhilferecht
29.10.2024
-
Elektronische Patientenakte stößt kaum auf Widerspruch
28.10.2024