5.1 Pießkalla/Quarch/Reisert, Die Fahrerlaubnis in der anwaltlichen Beratung, 6. Aufl. 2018, 936 S., Deutscher Anwaltverlag, 94 EUR
Das Werk liegt nun mehr in der 6., erneut umfangreich aktualisierten und ausgebauten, Auflage vor. Erfreulicherweise konnte inzwischen zur Verstärkung des renommierten Autorenteams mit RA Dr. Michael Pießkalla noch ein weiterer ausgewiesener Spezialist im Fahrerlaubnisrecht gewonnen werden. Dieser hat insbesondere auch seine umfangreiche praktische und forensische Erfahrung eingebracht. Das Werk überzeugt vor allem deshalb, weil es die gesamte Materie des Fahrerlaubnisrechts umfassend hinsichtlich aller relevanten Rechtsgebiete abdeckt. Hervorzuheben ist, dass nach wie vor das Augenmerk auf eine praxisgerechte und damit eine den Bedürfnissen des beratenden und auch gerichtlich vertretenden Verkehrsrechtlers genügende Darstellung gerichtet ist. Diese Konzeption ist nachhaltig gelungen: Sämtliche rechtliche Aspekte werden zunächst in drei große Teile aufgegliedert, die durch zahlreiche Querverweisen miteinander vernetzt sind. Damit ist gesichert, dass z.B. Fragestellungen fahrerlaubnisrechtlicher Sicht aus dem Verwaltungsverfahren auch bei der Darstellung der besonderen Gegebenheiten sowie auch eventueller Verteidigungsziele im Straf- und OWi-Bereich nicht aus den Augen verloren werden. Die jeweils bestens untergliederten Ausarbeitungen umfassen aber nicht nur eine vertiefte Einführung in die theoretischen Grundlagen des jeweiligen Gebiets, sondern liefern erfreulicherweise gerade für den Praktiker auf der Suche nach Hilfestellungen überaus hilfreiche Praxishinweise. Hervorzuheben sind zudem die für jedes Rechtsgebiet vorhandenen Musterschriftsätze und Formulierungshilfen. Ein weiterer entscheidender und sehr bedeutsamer Part der Mandatsabwicklung findet am Schluss jeden Buchteils seine gesonderte und ausführliche Beachtung: das anwaltliche Gebührenrecht unter Einbeziehung der in diesem Bereich häufig vorzufindenden Rechtsschutzdeckung. Die überaus gründliche Darstellung der häufig nicht nur von den Betroffenen selbst, sondern auch von den involvierten Juristen als undurchsichtig und wenig nachvollziehbare Materie empfundene Medizinisch-Psychologische Untersuchung (= MPU) überzeugt durch einen eigenen, um die maßgeblichen rechtlichen Vorschriften ergänzten Teil. Das vorliegende Werk ist nicht nur trefflich formuliert und inhaltlich stringent aufgebaut, sondern auch hinsichtlich der Rechtsprechungsfundstellen bestens recherchiert und auf aktuellem Stand. Fazit: "Die Fahrerlaubnis in der anwaltlichen Beratung" gehört schlicht in jede gut sortierte Bibliothek des im Bereich des Verkehrsrechts tätigen Praktikers und ist ein hervorragendes Werkzeug zur Bewältigung der täglich komplexer werdenden rechtlichen Fragestellungen in diesem wichtigen Bereich der verkehrsrechtlichen Tätigkeit.
RA, FA für Verkehrsrecht Michael Brand, München
5.2 Jahnke, Abfindung von Personenschadenansprüchen, 3. Aufl. 2018, 812 S., Deutscher Anwaltverlag, 69 EUR
Der "Jahnke" ist ein Werk von erheblichem Gewicht: Neben dem tatsächlich beachtlichen Gewicht, welches zweifelsohne dem gestiegenen Seitenumfang geschuldet ist (die 2. Auflage hatte "nur" 440 Seiten) gilt dies auch für den Inhalt. Völlig zu Recht weist Jahnke zu Beginn seines Buchs darauf hin, dass die Personenschadenregulierung kompliziert ist, da sich bei der Regulierung "unterschiedliche Rechtsgebiete mit nicht aufeinander abgestimmten bzw. nicht aufeinander abstimmbaren Systemen" treffen. Den in der Schadenregulierung Tätigen gibt der Autor dabei ein an der Praxis orientiertes Hilfsmittel an die Hand. Alle Aspekte, die für Prüfung und Regulierung wesentlich sind, werden anschaulich erklärt. Hilfreich ist dabei, dass die Erläuterungen durch Abbildungen, Übersichten und vor allem zahlreiche (Rechen-)Beispiele veranschaulicht werden. Das Werk ist in fünf große Abschnitte gegliedert, an die sich ein umfassender Tabellenanhang anschließt. Beginnend mit der Problematik Kapitalisierung – Kapitalabfindung, über Vergleich und Abfindung, prozessuale und steuerrechtliche Aspekte bis hin zur Verjährung werden in sehr differenzierter Darstellung alle Problemfelder der Regulierungspraxis abgedeckt. Eine Arbeitserleichterung bedeutet der Umstand, dass sich relevante Rechtsprechung nicht nur in den Fußnoten findet, sondern besonders bedeutsame Urteilspassagen wörtlich wiedergegeben werden. Anstatt in Urteilsdatenbaken nachschlagen zu müssen, ist damit alles auf einen Blick zur Hand. Dieses umso mehr, da auch zahlreiche gesetzliche Vorschriften in ihrem Wortlaut an den relevanten Stellen abgedruckt sind. Im Vergleich zur Vorauflage fällt – neben einer Aktualisierung in allen Kapiteln – insbesondere die Erweiterung der Kapitel 2 und 3 auf. Das Kapitel "Vergleich und Abfindung" wurde völlig neu aufgebaut und stark erweitert, z.B. durch Hinweise zu den praktischen Erfordernissen im Vorfeld einer abschließenden Regulierung. In dem Kapitel "Prozessuale Aspekte" ist ein Muster mit Formulierungsbeispielen für einen gerichtlichen Vergleich, das verschiedene Varianten (Klage gegen den Schadenersatzpflichtigen, Direktklage nach § 155 VVG) berücksichtigt, neu aufgenommen worden. Fazit: Dieses Werk ist und bleibt ...