Tz. 23
Stand: 22. Auflage – ET: 10/2018
Zum Kassenbuch: Das Kassenbuch ist lückenlos fortlaufend zu führen (BFH v. 22.02.1973, IV R 69/69, BStBl II 1973, 480; s. FG He v. 26.03.1997, 1 K 3108/93, EFG 1998, 252). Die Aufbewahrung von Kassenkontrollstreifen ist entbehrlich, wenn deren Inhalt oder der Inhalt von anderen Einnahmeursprungsaufzeichnungen unmittelbar nach Auszählung der Tageskasse in das in Form aneinander gereihter Tageskassenberichte geführte Kassenbuch übertragen wird (BFH v. 13.07.1971, VIII 1/65, BStBl II 1971, 729; BFH v. 23.12.2004, III B 14/04, BFH/NV 2005, 667). Werden neben der Hauptkasse Sonderkassen geführt, so erfordert die Ordnungsmäßigkeit der Buchführung das Vorliegen von Nebenkassenbüchern, d. h. Kladden, für jede einzelne Sonderkasse (BFH v. 20.10.1971, I R 63/70, BStBl II 1972, 273). Werden unmittelbar nach Auszählung der Tageskasse Einnahmen und Ausgaben – so wie sonst in einem Kassenbericht – in das Kassenbuch übertragen, so brauchen die Notizzettel mit dem Auszählungsergebnis nicht als Einnahmeursprungsaufzeichnungen aufbewahrt zu werden (BFH v. 07.07.1977, IV R 205/72, BStBl II 1978, 307). Kassenfehlbeträge in größerer Anzahl oder Höhe können die Ordnungsmäßigkeit der gesamten Buchführung berühren (BFH v. 20.09.1989, X R 39/87, BStBl II 1990, 109).
Zur Notwendigkeit, ein Kontokorrentkonto und Geschäftsfreundebuch zu führen, s. BFH v. 26.03.1968, IV R 63/63, BStBl II 1968, 527, 531, zu Ausnahmen s. BFH v. 29.08.1969, VI R 189/66, BStBl II 1970, 40.
Zur Bestandsaufnahme: Der Bestand ist in aller Regel zum Zweck der richtigen Erfassung der Bestände und der Kontrolle der buchmäßigen Bestände in einer körperlichen Aufnahme zu ermitteln (FG BW v. 25.07.1996, 6 K 174/93, EFG 1997, 45). Die Aufnahmelisten müssen unterschrieben und mit Datum versehen sein, BFH v. 24.11.1971, I R 141/68, BStBl II 1972, 400. Zum Verlust von Inventurunterlagen s. BFH v. 23.06.1971, I B 6/71, BStBl II 1971, 709. Nach dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit kaufmännischen Handelns hat die Pflicht zu einer körperlichen Aufnahme dort ihre Grenze, wo die damit verbundene Arbeit außer Verhältnis zu dem verfolgten Zweck steht. Auch eine andere Methode, die eine Kontrolle erlaubt, kann daher zulässig sein (s. zu Erleichterungen im Einzelnen: R 5.3 und 5.4 EStR 2008).