2.1 Beleuchtung
Einer der in jedem Unternehmen vorhandenen Energieverbraucher ist die Beleuchtung. Die Einflussparameter auf den Energieverbrauch sind
- Die Leuchtdauer und
- die installierte Lichtleistung.
In der Regel ist die Optimierung der Leuchtdauer im nicht-bzw. gering-investivem und die Optimierung der Leistung im investivem Bereich angesiedelt. Die Umsetzungsdauer von Effizienzmaßnahmen verhalt sich i. d. R. zu Gunsten der Optimierung der Leuchtdauern.
Nachfolgend wird auf folgende Optimierungsmöglichkeiten eingegangen.
2.1.1 Notwendige Leuchtdauer
Durch die Reduktion der Leuchtdauer werden sowohl die Energiekosten reduziert, als auch die Wartung- und Instandsetzungskosten und die damit verbundenen Arbeitszeiten, da die Leuchtmittel weniger häufig ausgetauscht werden müssen.
Folgende generelle Möglichkeiten der Leuchtdauerreduktion kommen dabei in Betracht
- Präsenzmelder und Zeitsteuerungen
- Bedarfsgerechte Beleuchtung und Optimierung der manuellen Schaltung
Präsenzmelder [gering-investiv]
Präsenzmelder haben im Unterschied zu Bewegungsmeldern einen höhere Erfassungsgenauigkeit und erfassen auch kleinste Bewegungen (z. B. das Tippen auf der Tastatur). Zudem sind sie technisch besser für die Anwendung in Räumen mit einer Kunstlicht- und Tageslichtkomponente geeignet.
Grundsätzlich sollten in unregelmäßig und sporadisch genutzten Bereichen Präsenzmelder zum Einsatz kommen (bspw. Kellerräume, WC’s, Treppenhäuser), da hier der "Schaden" einer dauerhaften Beleuchtung hoch sein kann. Die Nachlaufzeit und die Empfindlichkeit des Melders wird entsprechend der Raumnutzung eingestellt, um unnötige Schaltungen der Beleuchtung zu vermeiden. Sowohl alte Leuchtstoffröhren mit Starter, als auch moderne LED Technik verschleißt bei jedem Start. Mit nachgelagerter Priorität können auch regelmäßig genutzte Räume wie Büros und Produktionshallen mit Präsenzmeldern ausgestattet werden. Gerade in Bereichen mit hohem Tageslichtanteil wird häufig vergessen, die Beleuchtung im Tagesverlauf auszuschalten.
Zeitschaltuhren für Außenbeleuchtung [gering-investiv]
Nach Nutzungsänderungen passen häufig sowohl die Orientierung der Lampen als auch die Zuordnung der Lichtschalter nicht mehr zur neuen Nutzung. Ein hierfür einfaches Beispiel ist die Änderungen einer Bürobelegung: Die Tische stehen nun quer zur Beleuchtung.
Daher wenn möglich:
- die Lampenanordnung anpassen
- Lichtschalter sinnvoll verdrahten
- Lichtschalter beschriften (verhindert Fehlschaltungen)
- Individuelle Beleuchtung, z. B. Arbeitsplatzlampen einsetzen
Manuelle Schaltung und Nutzersensibilisierung [nicht-investiv]
Durch regelmäßige Nutzerschulungen (bspw. nach Einstellung im Rahmen der Sicherheitsunterweisung) sollten die Mitarbeitenden zum Thema Energiekosten durch die Beleuchtung sensibilisiert werden. Hinweisschilder an Türen und Lichtschaltern haben sich als sinnvoll erwiesen.
2.1.2 Installierte Leistung [investiv]
Die Anpassung der installierten Leistung ist i. d. R. eine investive Maßnahme und dauert von der Umsetzungsdauer länger, da ggf. Messungen durchgeführt, Planungsbüros eingeschaltet und Fördermittel in Anspruch genommen werden.
Grundsätzlich sind folgende Punkte zu beachten:
- Notwendige Lichtstärke und Anzahl der Leuchtmittel
- Wahl des Leuchtmittels
Notwendige Lichtstärke als Ausgangsbasis [gering- investiv]
Die Lichtstärke wirkt sich auf die installierte Leistung und damit die Investitionskosten und den Energieverbrauch aus. Daher gilt es, nicht übermäßig zu beleuchten, aber ausreichend zu beleuchten, damit die Tätigkeiten ordnungsgemäß durchgeführt werden können.
Die notwendige Lichtstärke in den unterschiedlichen Bereichen im Unternehmen wird ggf. durch branchenspezifische Regularien (z. B. Heim-Gesetz, Norm für Sportstättenbeleuchtung etc.) geregelt. Falls hier keine speziellen Vorschriften gelten, so gilt grundsätzlich die Arbeitsstättenrichtlinie (für Beleuchtung ASR 3.4). Diese ist frei zugänglich. Im Anhang 3 des ASR 3.4 finden Sie eine Tabelle mit Bereichen und Tätigkeiten und deren Mindestbeleuchtungsstärke.
So werden bspw. an Büroarbeitsplätzen mind. 500 lx verlangt, an feinmechanischen Arbeitsplätzen/Qualitätskontrollen 1.000 lx und in speziellen Anwendungsfällen sogar 1.500 lx.
Um einen Eindruck für die vorhandene Lichtstärke zu bekommen, können Sie diese mit einem Luxmeter/Beleuchtungsstärkemessgerät (100-200 EUR mit kabelgebundenem Lichtsensor) messen. Für gesicherte Aussagen muss die Messmethodik der ASR 3.4 Kapitel 9.3 eingehalten werden.
In der Praxis zeigt sich häufig, dass die vorhandene Lichtstärke nicht ASR konform ist. Dies kann sowohl an der ursprünglich nicht konformen Auslegung der Beleuchtung liegen, häufiger jedoch am Leistungsverlust des Leuchtmittels über die Zeit.
Reinigung von Reflektoren, Leuchtmitteln und Kühlkörpern [nicht-investiv]
Gerade in Produktionen mit hoher Staubbelastung sind sowohl Reflektoren (von rundstrahlenden Leuchtstoffröhren) als auch die Leuchtmittel selbst häufig verschmutzt. Durch eine regelmäßige Reinigung kann die Lichtstärke wieder erhöht werden.
Bei LEDs mit Kühlkörpern sind diese häufig verstopft, dadur...