Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich das Arbeitsleben zu weiten Teilen ins Homeoffice verlagert, dennoch müssen neue Mitarbeiter*innen auch künftig fachlich und sozial integriert werden. Dies stellt Unternehmen vor besondere Herausforderungen, wie die 4.Onboarding Umfrage 2020 von Haufe enthüllt. So konnten 78% der Befragten während des ersten Lockdowns keine zusätzlichen, digitalen Onboarding-Maßnahmenergreifen, was mitunter auf die rasche Ausbreitung der Pandemie, sowie die fehlende Flexibilität bei der Implementation neuer Prozesse und Strukturen zurückzuführen ist. Daraus resultierten bei rund 40% der Unternehmen eine erschwerte Einarbeitung, fehlender Austausch und mangelnde Vernetzungsmöglichkeiten mit den neuen Kolleg*innen.
Mehr Aufmerksamkeit und Budget für (digitales) Onboarding
Der Bedarf für ein professionelles Onboarding mit digitalen Elementen rückt jedoch zunehmend in den Fokus der Entscheider. So stellen 22% der befragten Unternehmen eigenes Budget für das Onboarding zur Verfügung. Dies stellt im Vergleich zu 2019 einen Anstieg um zehn Prozent dar. 23% des Budgets fließen unter anderem in digitale Tools, Apps und Software für die Prozessunterstützung (Vergleich 2019: zwölf Prozent). Auch der Betreuung von Onboardees wird ein höherer Stellenwert zugemessen. In 64% der Unternehmen wird neuen Kolleg*innen ein Mentor zur Seite gestellt. Bei weiteren 64% gibt es Vernetzungsmaßnamen, wie beispielsweise einen Welcome-Day, oder umfangreiche Willkommenspakete (57%). Hauptverantwortlicher Treiber für das Onboarding ist in 76% der Unternehmen auch weiterhin HR, rund 14% der Befragten gaben jedoch noch immer an, keinen Ansprechpartner für dieses Thema zu haben.
Weiteres Verbesserungspotenzial
Trotz dieser Maßnahmen sehen auch weiterhin 77% der Personalverantwortlichen hohes Verbesserungspotenzial. 30% der Unternehmen berichten von Fällen, bei denen neu eingestellte Mitarbeiter*innen noch vor dem ersten Arbeitstag wieder abgesprungen sind. Möglicherweise aufgrund unausgereifter Prozesse für das Pre-Boarding oder fehlender digitaler Tools, wie z.B. Onboarding-Apps, die den Kontakt in der sensiblen Phase zwischen Vertragsunterschrift und Arbeitsbeginn intensivieren. Dieses Optimierungspotenzial sehen auch die Befragten, von denen 83% glauben, dass die Anfangsfluktuation durch die weitere Professionalisierung und Digitalisierung des Onboardings gemindert werden könnte.
Ausbaubedarf bei Feedbackkultur
Verbesserungspotenziale gibt es nicht zuletzt auch bei der Feedbackkultur. Bei 20% der befragten Unternehmen gibt es noch keine strukturierten Feedbackgespräche zum Onboarding. Lediglich 55% der Unternehmen nutzen das Feedback neuer Mitarbeiter*innen, um den eigenen Onboarding-Prozess zu optimieren. Um neue Mitarbeiter langfristig zu binden und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, wird dies auch künftig eine wichtige Rolle spielen.
Die gesamte Studie ist abzurufen unter: https://www.myonboarding.de/studien