Wärmepumpen: Andrang auf neue Förderung für Heizungstausch

Mit den Wirren um das Gebäudeenergiegesetz gerieten Wärmepumpen zuletzt in Verruf. Mit der neuen Förderung für den Heizungstausch seit Ende Februar 2024 steigt der Absatz wieder, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck beobachtet. Die Heizungsindustrie ist skeptisch.

Nach einem Rekordjahr 2022 haben die Streitigkeiten um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) im Jahr 2023 den Run auf die staatlichen Fördermittel für energetische Sanierungen gebremst. Das betraf vor allem Einzelmaßnahmen für effiziente Gebäude, wie zum Beispiel den Einbau von Wärmepumpen. Am 1.1.2024 trat das neue GEG in Kraft.

Mit der Ende Februar 2024 neu gestarteten Förderung für den Heizungsaustausch sieht sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nun wieder auf einem guten Weg. Der Grünen-Politiker rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Förderanträge bis Ende Mai 2024. "Die Antragszahlen sind im April noch einmal klar gestiegen. Alle Anträge bisher konnten sofort beschieden werden", sagte Habeck der "Rheinischen Post". Antragsteller hätten innerhalb von Minuten die Gewissheit gehabt, dass die neue Heizung gefördert werden kann.

Die neue Heizungsförderung – Regeln und Boni

Förderung für Wärmepumpen wird ab Ende Mai ausgeweitet

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums haben zum Stichtag 30.4.2024 zirka 21.000 Antragsteller eine Förderzusage erhalten. Das entspreche einem Fördervolumen von 300 Millionen Euro.

"Die Förderung insbesondere auch für die Wärmepumpe wird mehr und mehr angenommen", sagte Habeck. Wer eine klimafreundliche Heizung einbaue, könne dafür eine "umfassende und verbesserte Förderung" erhalten. Der Minister rechnet ab Ende Mai noch einmal mit einem deutlichen Anstieg. Dann startet die Antragsstellung für Selbstnutzer in Mehrfamilienhäusern und Wohnungseigentümergemeinschaften; im August wird die Förderung auf alle weiteren Antragstellergruppen ausgedehnt.

Anfang Mai legte der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie Zahlen zum ersten Quartal 2024 vor. Demnach ging der Verkauf von Wärmepumpen im Jahresvergleich um 52 Prozent zurück. Als Hauptgrund sieht der Verband eine Verunsicherung der Verbraucher. Das Ziel der Bundesregierung von 500.000 Wärmepumpen in diesem Jahr rücke in weite Ferne – der Verband schätzt, dass weniger als 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden.

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Das Handbuch erklärt das neue GEG, die Auswirkungen auf die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden und den Austausch alter Heizungen verständlich, praxisgerecht und umsetzungsorientiert. Arbeitshilfen, Anträge, Checklisten und Tabellen für Immobilieneigentümer, Wohnungseigentümergemeinschaften und Mietverhältnisse unterstützen die Umsetzung.

Details und Bestellung

Bundesförderung: Sanierungsquote soll gesteigert werden

Die Bundesförderung soll helfen, die Sanierungsquote zu steigern und die Klimaziele für den Gebäudebereich zu erreichen. Ziel ist, dass der Bestand bis 2045 klimaneutral ist.

Die energetischen Anforderungen an Immobilien sind mit der Novelle des GEG, die am 1.1.2024 in Kraft trat, noch einmal gestiegen. Auch die Förderricht­linien wurden über­arbeitet. Eigentümer müssen höhere Anforderungen erfüllen, um an das Geld zu kommen – und die Förderprogramme richten sich stärker auf die Sanierung des Bestands, weil man sich hier den größten Klimaschutzeffekt verspricht.

Förderrechner, Förderkompass, Energie-Effizienz-Experten

Förderrechner des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP)

BWP-Förderrechner Wärmepumpe

BAFA Förderkompass 2024

Der Förderkompass 2024 des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) liefert einen Überblick zu allen relevanten staatlichen Förderprogrammen.

BAFA Förderkompass 2024: Alle Programme auf einen Blick

iSFP: Individuelle Sanierungsfahrpläne

Individuelle Sanierungsfahrpläne (iSFP) können beim Planen helfen. Das Bundeswirtschaftsministerium, das BAFA, die staatliche Förderbank KfW und die Deutsche Energie-Agentur GmbH (Dena) haben ein Portal zur Suche nach Experten initiiert.

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Schlagworte zum Thema:  Klimaschutz, Gebäudesanierung