Die betriebliche Druckluftversorgung ist vergleichsweise energieintensiv. Aufgrund der geringen Energieeffizienz (ca. 90 % Abwärme) ist Druckluft eine verhältnismäßig teure Energieform, die nur dort eingesetzt werden sollte, wo sie technologisch erforderlich ist. Gleichwohl bietet die Verwendung von Druckluft Vorteile und kaum ein produzierender Betrieb kann heute mehr ohne Druckluft auskommen.
Die Einsatzbereiche von Druckluft sind sehr vielfältig, da pneumatische Geräte gegenüber Geräten aus Mechanik, Hydraulik oder Elektrik für viele Anwendungen Vorteile bieten. Druckluft ist
- leicht transportabel,
- sauber (hinterlässt bei Leckagen keine Verunreinigungen),
- gut speicherbar,
- überlastsicher (eine Überlastung durch zu hohe Entnahme führt lediglich zu Druckverlust),
- stufenlos regelbar,
- ggf. in explosionsgefährdeten Bereichen einsetzbar.
Druckluft wird in allen Bereichen von Industrie und Handwerk aber auch sonst im täglichen Leben intensiv genutzt.
Pneumatische Antriebe
Bei pneumatischen Antrieben wird die Nutzarbeit durch Druckabfall und Volumenänderung der Druckluft verrichtet. Mit pneumatischen Antrieben sind z. B. schlagende Druckluftmaschinen und Werkzeuge ausgestattet (Presslufthammer, Schlagschrauber, Bolzensetzgeräte, Druckluftschrauber, Zahnarztbohrer etc.).
Blasen mit Druckluft
Beim Blasen mit Druckluft dient die Druckluft selbst als Arbeitsmedium. Anwendungen sind z. B. das Blasen von Glas- und Kunststoffbehältern, das Reinigen von Formen und Werkzeugen oder das Abblasen von Maschinen, Werkzeugen und Werkstücken.
Spritzen
Beim Spritzen wird die strömende Luft zum Mitreißen von Materialien durch eine Strahldüse genutzt. Dadurch können Stoffe zerstäubt und aufgetragen werden. Oberflächenbehandlungsverfahren wie Sand- oder Kugelstrahlen und das Lackieren mit Sprühpistolen gehören in diesen Bereich. Spritzbeton wird ebenfalls auf diese Weise aufgetragen. Pestizide und Herbizide können mittels Druckluft durch Spritzdüsen vernebelt und so auf die zu behandelnden Flächen aufgetragen werden.
Spannen und Klemmen
Pneumatische Zylinder oder Motoren fixieren und positionieren Werkstücke für Arbeitsvorgänge. Die Energie in der Druckluft wird als Druckwirkung direkt in Bewegung und Kraft umgesetzt. Die auszuübende Spannkraft kann entsprechend der Anwendung eingestellt werden.
Transport
Schüttgut, Flüssigkeiten und kleines Stückgut (z. B. Rohrpost) können pneumatisch durch Rohre relativ weit transportiert werden. Druckluft, die als Transportmedium genutzt wird, wird auch als Aktivluft bezeichnet.
Steuern und Regeln
Pneumatik ist ein Anwendungsfeld dieser Druckluft. Pneumatische Anwendungen müssen gesteuert und geregelt werden. Dies geschieht i. Allg. durch Druckventile, Wegeventile oder Sperrventile. Pneumatikventile steuern den Weg der Druckluft. In automatisierten Anlagen werden i. d. R. magnetisch betätigte Ventile benutzt, welche die Schnittstelle zwischen pneumatischer und elektrischer Steuerung bilden.