Zur Beseitigung von festen und flüssigen Verunreinigungen werden verschiedene Filter verwendet.
Vorfilter
Vorfilter filtern feste Verunreinigungen bis zu einer Partikelgröße von ca. 3 µm aus der Druckluft während sie Öl und Feuchte nur in sehr geringem Maß ausfiltern. Vorfilter entlasten bei sehr staubhaltiger Luft Hochleistungsfilter und Trockner. Sind die Anforderungen an die Qualität der Druckluft gering, kann auf feinere Filter verzichtet werden.
Vorfilter arbeiten nach dem Prinzip der Oberflächenfiltration. Sie haben eine reine Siebwirkung. Die Porengröße gibt dabei die Partikelgröße an, die gerade noch ausgefiltert werden kann. Die Verunreinigungen bleiben nur an der äußeren Oberfläche der Filterelemente zurück.
Mikrofilter
Mikrofilter kommen zum Einsatz, wenn hohe Ansprüche an die Qualität der Druckluft gestellt werden. Sie liefern technisch ölfreie Druckluft. Mikrofilter reduzieren den Restöl-Gehalt der Druckluft auf 0,01 mg/m³. Sie filtern Schmutzpartikel mit einem Abscheidegrad von 99,9999 % bezogen auf 0,01 µm aus. Mikrofilter, auch Koalenz- oder Hochleistungsfilter genannt, sind Tiefenfilter. Der Tiefenfilter ist ein Faservlies, das aus einem Gewirr von feinsten Einzelfasern besteht. Die Fasern sind zufällig miteinander verschlungen und bilden so eine poröse Struktur. Zwischen den Fasern bildet sich ein labyrinthartiges System aus Gängen und Öffnungen. Dieses System weist Strömungskanäle auf, die teilweise weitaus größer sind als die auszuscheidenden Partikel. Die Partikelabscheidung erfolgt während des gesamten Weges, den die Druckluft durch das Filterelement zurücklegt.
Aktivkohlefilter
Die getrocknete und vorgefilterte Druckluft wird durch ein plissiertes Aktivkohle-Filterelement geleitet. Die Druckluft wird von innen nach außen durch das Filterelement geleitet. Die Filterung der Druckluft durch Adsorption ist ein rein physikalischer Vorgang. Die Kohlenwasserstoffe werden durch Adhäsionskräfte (molekulare Anziehungskräfte) an die Aktivkohle gebunden. Dabei kommt es zu keiner chemischen Verbindung.
Zyklonabscheider
Der Zyklonabscheider arbeitet nach dem Massenträgheitsprinzip. Er besteht aus einem Wirbeleinsatz und einem Auffangbehälter. Der Wirbeleinsatz ist so gestaltet, dass er die Druckluft in eine Drehbewegung versetzt. Feste und flüssige Bestandteile der Luft werden durch ihre eigene Massenträgheit nach außen gegen die Behälterinnenwand geschleudert. Dadurch scheiden schwere Schmutzteilchen und Wassertröpfchen aus. Aus dem Sammelraum kann das Kondensat automatisch oder von Hand abgelassen werden.
Sterilfilter
Lebende Organismen wie Bakterien, Bakteriophagen und Viren stellen in vielen Bereichen ein großes gesundheitliches Problem dar. Sterilfilter erzeugen 100 % sterile und keimfreie Druckluft. Der vorgereinigte Luftstrom wird durch das Filterelement geleitet. Das Filterelement setzt sich i. d. R. aus 2 Filterstufen zusammen. Im Vorfilter werden Mikroorganismen bis zu einer Größe von 1 µm festgehalten. Die zweite Filterstufe besteht aus einem chemisch und biologisch neutralen, dreidimensionalen Mikrofaservlies. Hier werden die restlichen Organismen ausgefiltert. Die Filter werden regelmäßig gereinigt und sterilisiert.