Bei der Separation werden innerhalb des Betriebes Tätigkeitsbereiche ermittelt, die besonders geeignet für Leistungsgewandelte erscheinen. Das ist besonders in solchen Betrieben relevant, wo die hauptsächlich vorkommenden Tätigkeiten mit spezifischen Belastungen verbunden sind, z. B. Heben, Zwangshaltungen/häufiges Bücken, Schichtarbeit, getaktete Arbeit, hohe psychische Anspannung. Arbeitsmöglichkeiten für Leistungsgewandelte bieten sich dann im Bereich innerbetrieblicher Dienstleistungen wie Logistik, Gebäude- und Anlagenunterhaltung.

 
Praxis-Beispiel

Separation

Ein Mitarbeiter, der eine bestimmte Zwangshaltung an einem Montageband nicht mehr ausüben kann, wechselt in die Gebäudeunterhaltung, wo er seine handwerklichen und technischen Fähigkeiten einbringen kann, die Belastungen aber weniger einseitig und besser einzuteilen sind.

Eine Pflegekraft bildet sich zur Hygienefachkraft fort und besetzt die entsprechende "Stabsstelle" in der Pflegedienstleitung einer Gesundheitseinrichtung.

Viele früher übliche "Schonarbeitsplätze" waren im Bereich der innerbetrieblichen Dienstleistung angesiedelt (Pförtner, Aufsichtspersonal, Boten, Registratur/Archiv), sind aber heute oft nicht mehr in dem Maße erforderlich.

Vorteile:

  • In separaten Arbeitsfeldern lassen sich Tätigkeiten besser anpassen, z. B. lassen sich Einzellösungen realisieren und ggf. mit externen Leistungen kombinieren.

Nachteile:

  • Tätigkeit und Arbeitsumfeld ändern sich meistens erheblich. Oft fallen Schichtzuschläge u. Ä. weg.
  • Die infrage kommenden Tätigkeitsfelder, besonders Reinigungs- und Unterhaltsdienstleistungen sind oft mit geringerem Sozialprestige und geringerer Wertschöpfung verbunden und haben deshalb oft auch eine nur geringe Akzeptanz bei den Betroffenen.
  • Viele früher "natürlich" vorkommende Ausweichtätigkeiten sind mittlerweile weggefallen oder werden von externen Firmen übernommen. Organisationsaufwand und Kosten liegen bei Beschäftigung von Leistungsgewandelten dann oft höher als es sonst der Fall wäre.

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