Der Tunnelblick konzentriert sich auf ein bestimmtes Merkmal oder einen Aspekt des Risikos einer Handlung und vernachlässigt den Blick auf das große Ganze. Gerade in Stress- und unsicheren Situationen neigt man dazu, sich auf Negativ-Aspekte zu fokussieren, welche die "objektive" Situation verzerren und gedanklich keine Lösungsalternativen mehr zulassen.

Nach dem 11. September 2001 versuchten viele Menschen, das Risiko des Fliegens zu vermeiden und bevorzugten, mit dem Auto zu fahren, soweit es die Strecke erlaubte. Dabei kamen viele Menschen auf den Straßen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Um sich seiner Entscheidungen und seines (Risiko-)verhaltens bewusster zu werden, sollte beides einem gelegentlichem Check unterzogen werden. Folgende Fragen helfen dabei:

  • Stimmen die Voraussetzungen meiner Annahmen?
  • Kenne ich alle relevanten Faktoren der Situation?
  • Gibt es Faktoren, die nicht optimal sind? Wenn ja, welche?
  • Unterliege ich Vorurteilen?
  • Sehen andere die Situation anders?
  • Würde ich einem Kollegen in der gleichen Situation dazu raten oder davon abraten?
  • Welchen Nutzen habe ich davon, wenn ich mich pro Handlung entscheide (Zeitersparnis, bequemes Leben, ich muss nicht nachdenken …)?
  • Was kann passieren (ich gefährde andere, riskiere Verlust, Unfall …)?
  • Welche Erfahrungswerte geben mir die Gewissheit, dass nichts passieren kann?
  • Würde ich mich so entscheiden, wenn die Wahrscheinlichkeit zu scheitern/einen Unfall zu erleiden, 50 % betrügen?

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