(1) Die Prognose der Stoffkonzentration für einen Prüfwertvergleich am Ort der Beurteilung kann, auch unter Anwendung von Stofftransportmodellen, vorgenommen werden

 

1.

auf der Grundlage von Materialuntersuchungen durch Elution mit Wasser in Verbindung mit einer Transportprognose,

 

2.

durch Rückschlüsse oder Rückrechnungen aus Untersuchungen im Grundwasserabstrom unter Berücksichtigung der Stoffkonzentration im Grundwasseranstrom, der Verdünnung, des Schadstoffverhaltens in der wasserungesättigten und der wassergesättigten Bodenzone sowie des Schadstoffinventars im Boden oder

 

3.

auf der Grundlage von in situ-Untersuchungen.

 

(2) Wenn im Einzelfall ein Eindringen von sauren Sickerwässern, ein Eindringen von Lösevermittlern oder eine Änderung des Reduktions- und Oxidations- Potentials zu erwarten ist, sollen entsprechende weitere Extraktions-, Elutions- oder Perkolationsverfahren angewendet werden.

 

(3) 1Bei der Prognose ist insbesondere die Abbauund Rückhaltewirkung der wasserungesättigten Zone zu berücksichtigen. 2Hierbei sind insbesondere folgende Kriterien maßgebend:

 

1.

Länge der Sickerstrecke,

 

2.

Bodenart,

 

3.

Gehalt an organischer Substanz,

 

4.

pH-Wert,

 

5.

Sickerwasserrate,

 

6.

Grundwasserneubildungsrate sowie

 

7.

Mobilität, Mobilisierbarkeit und Abbaubarkeit der Stoffe.

 

(4) Bei direkter Beprobung und Untersuchung von Sickerwasser und Grundwasser ist bei der Bewertung die witterungsbedingte Variabilität der ermittelten Stoffkonzentrationen zu berücksichtigen.

 

(5) 1Bei der Einmischungsprognose gemäß § 12 Absatz 3 und § 13 Absatz 5 soll die Einmischung des Sickerwassers in das Grundwasser über eine pauschale Einmischtiefe von einem Meter rechnerisch berücksichtigt werden. 2Die Bezugsfläche dieses anrechenbaren Grundwasservolumens ist diejenige, auf der Prüfwertüberschreitungen im Sickerwasser festgestellt oder abgeschätzt werden.

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