4.1 Eignung des Kopfschutzes
Der Kopfschutz muss mithilfe der Gefährdungsbeurteilung ausgewählt werden. Dieser muss jedoch einen Schutz gegenüber den abzuwehrenden Gefahren bieten, ohne selbst eine größere Gefahr mit sich zu bringen. Daher muss der Kopfschutz
- für die am Arbeitsplatz gegebenen Bedingungen geeignet sein,
- den ergonomischen Anforderungen und gesundheitlichen Erfordernissen der Beschäftigten entsprechen,
- dem Beschäftigten angepasst werden können.
4.2 Tragekomfort
Der Kopfschutz muss individuell auf den Beschäftigten angepasst werden können und entsprechend angepasst werden. Industrieschutzhelme sind in verschiedenen Größen erhältlich.
Die Innenausstattung ist der innere Teil des Industrieschutzhelms, der die auf die Helmschale einwirkenden Kräfte verteilt und zugleich dämpft. Die Innenausstattung besteht aus einem korbähnlichen Gebilde, das aus
- Tragbändern,
- einem längenverstellbaren Kopfband und
- einem Nackenband
zusammengesetzt ist. Dadurch ist eine individuelle Anpassung auf den Nutzer möglich.
Industrie-Anstoßkappen verfügen i. d. R. über ein verstellbares Kopfband.
Kopfschutz aufsetzen und richtig einstellen
Wird der Industrieschutzhelm schon vorher eingestellt, besteht unter Umständen der Kontakt zu den Tragebändern nicht richtig. In diesem Fall können die Kräfte eines aufprallenden Gegenstandes nicht bestimmungsgemäß aufgenommen werden. Sitzt der Industrieschutzhelm zu locker, dann fällt er bei Kopfbewegungen (Bücken oder Überkopfarbeit) oder durch Einwirkung eines aufprallenden Gegenstandes leicht vom Kopf.
Die Tragbänder der Innenausstattung sollten aus Textilbändern hergestellt sein (Abb. 3). Diese realisieren einen optimalen Tragekomfort. Ein Schweißband verhindert Schwitzen und damit verbundene Reizungen. Ein zusätzlicher Kinnriemen ermöglicht den sicheren Halt des Helms.
Abb. 3: Beispiel einer Innenausstattung eines Industrieschutzhelms
Akzeptanz für Kopfschutz erhöhen
Die Akzeptanz des Tragens wird erhöht, wenn die Beschäftigten einen eigenen Kopfschutz erhalten. Sie sollten bei der Auswahl beteiligt werden und Trageversuche vor der Entscheidung durchführen können.
4.3 Haltbarkeit
Industrieschutzhelme unterliegen einer Haltbarkeit. Die Herstellerinformationen liefern hierzu genaue Angaben. In Abhängigkeit vom Material liegt die Gebrauchsdauer bei thermoplastischen Kunststoffen bei 4 und bei duroplastischem Material bei 8 Jahren. Im Helm sind sowohl das Herstelldatum (Quartal und Jahr) als auch das Helmmaterial abgedruckt.
Helmmaterial |
Kurzzeichen |
Haltbarkeit |
Thermoplastische Kunststoffe |
PE, PP, PP-GF, PC, PC-GF, ABS |
Maximal 4 Jahre |
Duroplastische Kunststoffe |
PF-SF, UP-GF |
Maximal 8 Jahre |
Tab. 4: Haltbarkeit von Industrieschutzhelmen
Kopfschutz hält nicht ewig
Mithilfe des Herstelldatums und des Materials lässt sich die Haltbarkeit eines Industrieschutzhelms ermitteln. Dieser sollte längstens bis zu seiner maximalen Gebrauchsdauer verwendet werden. Informationen hierüber liefert auch der Hersteller des Kopfschutzes mit.