Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Mit dem Doppelbegriff "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" ist die Bewahrung von Leben und Gesundheit in Verbindung mit der Berufsarbeit gemeint. Dabei wird das gesamte Belastungsspektrum betrachtet. Es geht darum, Gefährdungen zu vermeiden, zu minimieren und eine vorausschauende Gestaltung gesundheitsgerechter Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dies erfordert eine effektive Organisation und systematische Arbeitsweise in Bezug auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in einer Schule.

Beanspruchung

Eine Beanspruchung ist die unmittelbare (nicht langfristige) Auswirkung der Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien. Sie kann den gesamten Körper, ein Organsystem, ein einzelnes Körperorgan oder nur eine isolierte Funktion eines Organs betreffen.

Dadurch, dass Menschen ganz unterschiedliche Voraussetzungen haben, werden Beanspruchungen auch oft unterschiedlich empfunden. Demzufolge kann sich die Beanspruchung positiv wie negativ auswirken. Entspricht die Belastung der persönlichen Belastbarkeit, so stellt sich eine gesunde Aktivierung des Organismus ein. Bei Fehlbelastungen können sich jedoch negative Beanspruchungsfolgen in Form von Über- und Unterforderung einstellen.

Belastung

Belastung ist die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch und physisch auf ihn einwirken. Der Begriff "Belastung" wird wertfrei gebraucht. Natürlich gibt es Einflüsse, die sich schädlich auf den Menschen auswirken, doch gebraucht man hier zur eindeutigen Unterscheidung den Begriff "Fehlbelastung". Fehlbelastungen führen zu Über- bzw. Unterforderungen. Eine Belastung kann aus verschiedenen Faktoren resultieren. Im Rahmen der Arbeit können es der Schwierigkeitsgrad der Arbeitsaufgabe, die Arbeitsumweltbedingungen, die Aufgabenbedingungen (z. B. Zeitdruck) und die sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz sein.

Coping

Der Begriff "Coping" steht allgemein für das Bewältigen und Verarbeiten von Belastungen. Grundsätzlich lassen sich zwei Basisformen der Anforderungsverarbeitung auf der Grundlage von Reiz- bzw. Situationsbewertungsprozessen unterscheiden:

 

1.

Problemorientiertes Coping: Hier wird versucht, durch Ausführung oder Unterlassung von Handlungen eine positive Veränderung der Problemlage bzw. eine direkte Problemlösung herbeizuführen.

 

2.

Emotionsorientiertes Coping: Hier wird in erster Linie versucht, die durch die Problemsituation verursachte Belastung zu lindern bzw. eine Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit zu erreichen, ohne dass die Auslöser bearbeitet werden müssen.

Empowerment

Empowerment lässt sich in einer programmatischen Kurzformel als Befähigung zu selbstbestimmtem Handeln bestimmen. In der Gesundheitsförderung sollen Individuen und soziale Gruppen durch entsprechende soziale, kulturelle, psychologische und/oder politische Prozesse befähigt werden, ihre Sorgen vorzutragen, Strategien für ihre Entscheidungsprozesse zu entwerfen und Aktivitäten zu erwirken, um diese Bedürfnisse zu befriedigen.

Gefährdung

Eine Gefährdung bedeutet die Möglichkeit, dass eine Person räumlich und/oder zeitlich mit einer Gefahr zusammentreffen kann. Das Wirksamwerden der Gefahr führt zu einem Schaden, etwa zu einer Verletzung, Erkrankung, Tod, Funktionseinbußen oder Funktionsverlust.

Gesundheit

Der Begriff Gesundheit bezeichnet ganz allgemein Zustände subjektiven Empfindens, gesellschaftlich bedeutsame Phänomene und Theoriekonstrukte, die entsprechende Normen beschreiben. Allgemein anerkannte Definitionen existieren jedoch nicht. Für die Gesundheitsförderung hat vor allem die von der WHO 1948 in ihrer Gründungserklärung verabschiedete Definition grundlegende Bedeutung: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen." Diese WHO-Definition, die auf einem ganzheitlichen und positiven Verständnis von Gesundheit basiert, war und ist Grundlage zahlreicher Definitionen. In den aktuellen Definitionen werden Krankheit und Gesundheit nicht mehr zweigeteilt als voneinander unabhängige Zustände betrachtet.

Gesundheitsförderung

Gesundheitsförderung steht für einen komplexen sozialen und politischen Prozess. Sie schließt nicht nur Handlungen und Aktivitäten ein, die auf die Verbesserung von Kenntnissen und Fähigkeiten von Individuen gerichtet sind, sondern auch solche, die darauf abzielen, soziale, ökonomische sowie Umweltbedingungen so zu verändern, dass diese positiv auf individuelle und öffentliche Gesundheit wirken. Gesundheitsförderung soll Menschen befähigen, ihre Kontrolle über die Determinanten von Gesundheit zu erhöhen und dadurch ihre Gesundheit zu verbessern. Im Rahmen der Gesundheitsförderung gibt es fünf prioritäre Handlungsfelder:

 

1.

Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik,

 

2.

Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelt...

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