Begriff, Eigenschaften

  • ESG-Glas ist thermisch vorgespanntes Glas.
  • Die Oberflächen der Gläser stehen unter Druck-, das Scheibeninnere unter Zugspannung. Bei Zerstörung der Vorspannung, durch Beschädigung der Kanten oder der Flächen durch sehr spitze, harte Schläge, zerfällt das Glas in ein Netz kleiner, relativ stumpfkantiger Krümel.
  • Ein nachträgliches Bearbeiten ist nicht möglich.
  • ESG-Gläser besitzen eine erhöhte mechanische Widerstands- und Biegebruchfestigkeit sowie eine erhöhte Temperaturwechselbeständigkeit.
  • ESG-Gläser müssen durch Stempelaufdruck dauerhaft gekennzeichnet sein.

Sicherheitseigenschaften

  • ESG-Gläser zählen zu den bruchsicheren Werkstoffen.
  • Sie zeichnen sich durch eine besonders hohe Schlag- und Stoßfestigkeit gegen stumpfen Stoß aus.
  • Bei Bruch verhalten sie sich verletzungsmindernd infolge des Zerfalls in Krümel.

Abb. 4

Schollenbildung nach ESG-Bruch

  • Bei Beachtung der von den Herstellern angebotenen Scheibenabmessungen und Einbauvorschriften bestehen sie die Prüfungen bei höchsten Belastungen im Pendelschlagversuch und zur Ballwurfsicherheit.

Anwendungsbereich

  • Die nach den Einbauvorschriften der Hersteller dimensionierten ESG-Gläser haben sich als verkehrs- und ballwurfsichere Verglasungen bewährt und können deshalb ohne weitere Abschirmungen in Fenstern, Türen und Wänden verwendet werden.
  • Für Verglasungen, die der Absturzsicherheit dienen, sind länderspezifische Regelungen zu beachten, z. B. "Technische Regeln für die Verwendung von Absturz sichernden Verglasungen (TRAV)"oder DIN 18008-4 "Glas im Bauwesen - Bemessungs- und Konstruktionsregeln - Teil 4: Zusatzanforderungen an absturzsichernde Verglasungen".
  • ESG ist nicht als Verglasung im Überkopfbereich geeignet.

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