Operative Ziele lassen sich aus den strategischen Zielen herleiten und konkretisieren diese. Sie sind so konkret, dass sich zielführende Maßnahmen direkt daraus ableiten lassen. Operative Ziele sind arbeitsplatz-, tätigkeits- und/oder zielgruppenspezifisch. Sie beschreiben angestrebte Zustände oder Situationen, die sich auf Kompetenzen, Einstellungen, Verhalten, Kenntnisse oder Verhältnisse/Arbeitsbedingungen innerhalb eines festgelegten Zeitraumes beziehen. Operative Ziele führen demnach direkt in die praktische Umsetzung. Operative Ziele werden durch die Beschreibung von Zielerreichungskriterien (Kennzahlen, Indikatoren; siehe Kapitel 3.2) messbar.
Operative Ziele beschäftigen sich mit folgenden Fragen:
- Wer genau ist die Zielgruppe?
- Was genau wollen wir wissen/kennen/können?
- Wie genau wollen wir uns verhalten?
- Was genau soll an den Verhältnissen/Arbeitsbedingungen anders sein?
- Bis wann ist das Ziel erreicht?
- Welche strategischen Ziele werden dadurch bedient?
- Welche weiteren operativen Ziele ergeben sich daraus?
Die Festlegung operativer Ziele ist Aufgabe der mittleren und unteren Führungsebene. Qualitative und quantitative Analyseverfahren (Gesundheitszirkel, Begehungen, Arbeitsplatzanalysen, Arbeitssituationsanalysen, Interviews, Beschäftigtenbefragungen etc.) machen konkrete Handlungsbedarfe direkt sichtbar und unterstützen die Zielfindung.
In der DGUV Information 206-022 "Verfahren und Methoden im Präventionsfeld "Gesundheit im Betrieb" – Empfehlungen für Präventionsfachleute" finden Sie nützliche Informationen über Analyseverfahren und deren Einsatzmöglichkeiten im BGM. |
Beispiele für operative Ziele sind:
- "Führungskräfte aller Ebenen können bis Ende des Jahres klare Arbeitsanweisungen formulieren (Kompetenz)."
- "Bis Ende des Jahres haben alle Arbeitsmittel einen definierten Aufbewahrungsort (Verhältnisse)."
- "Ab KW 2 kennen alle Teams/Schichten die aktuellen Arbeitsaufgaben des jeweiligen Arbeitstages (Kenntnisse)."
- "Führungskräfte berücksichtigen ab KW 43 die arbeitsmedizinische Empfehlung des Vorwärtswechsels (vgl. DGUV Information 206-024) bei der Schichtplangestaltung (Verhalten)."
- "Die Beschäftigten wissen bis Ende des Jahres, wen sie in Gesundheitsfragen ansprechen können (Kenntnisse)."
- "Alle Beschäftigten in der Pflege wenden ab dem dritten Quartal rückenschonende Arbeitstechniken an (Kompetenz/Verhalten)."