Im Modell- und Formenbau werden häufig Spraydosen (Aerosolpackungen) eingesetzt. Typische Produkte in Spraydosen sind zum Beispiel Lacke, Reinigungs- oder Trennmittel. Je nach Produkt und Verwendungszweck können sie unterschiedliche Komponenten enthalten, wie:
- Bindemittel (z. B. Alkyd-, Acryl- oder Epoxy-Harze)
- Füllstoffe
- Farb- oder Metallpigmente
- Lösemittel (z. B. Kohlenwasserstoffgemische, Acetate, Alkohole oder Ketone)
- Wachse
- Treibmittel (typisch sind Kohlenwasserstoffe, wie Propan oder Butan)
Gesundheitsgefahren ergeben sich durch:
- Einatmen der Sprühaerosole (Reiz- oder Ätzwirkung sowie Aufnahme von gesundheitsgefährdenden Stoffen über die Lunge)
- Augenkontakt (Reiz- oder Ätzwirkung)
- Hautkontakt (Reizung und Entfettung sowie Aufnahme von hautresorptiven Stoffen sowohl durch eine vorgeschädigte als auch durch die intakte Haut)
Beim Versprühen des Inhalts entsteht ein extrem entzündbares Aerosol. Die Treibgase und die Dämpfe der Lösungsmittel sind schwerer als Luft und sammeln sich daher in Bodennähe. Es können Brand- und Explosionsgefahren bestehen.
Spraydosen stehen unter Druck und können bei Erwärmung bersten und als Geschoss fortgeschleudert werden (in der Regel bei Temperaturen über 50° C). Das gilt auch für "entleerte" Dosen, die in der Regel noch Restmengen enthalten.
Schutzmaßnahmen
Die Arbeitsräume sind - vor allem in Bodennähe - so zu belüften, dass keine gefährlichen Gas-/Aerosolkonzentrationen entstehen können. Besonders an dauerhaften Arbeitsplätzen und bei großflächigem Auftrag kann eine Absaugung notwendig sein. Werden trotz technischer und organisatorischer Maßnahmen Grenzwerte überschritten, ist Atemschutz gemäß Vorgaben der Herstellfirmen zu benutzen (Hinweise dazu finden Sie z. B. im Sicherheitsdatenblatt unter Abschnitt 8.2).
Es müssen Chemikalienschutzhandschuhe benutzt werden. Sie müssen anhand der Vorgaben der Herstellfirmen ausgewählt werden. Eine Gestellbrille mit Seitenschutz muss benutzt werden.
Spraydosen
- müssen von Zündquellen ferngehalten werden (z. B. brennende Zigaretten, heiße Oberflächen, Funken). Auch die Sprühaerosole dürfen nicht gegen offene Flammen oder andere Zündquellen gesprüht werden.
- dürfen nicht gewaltsam geöffnet oder verbrannt werden.
- müssen nach Gebrauch wieder mit der Ventilschutzkappe verschlossen werden.
- müssen vor starker Sonnenbestrahlung und höheren Temperaturen (in der Regel über 50° C) geschützt werden.