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Impressum Herausgeber: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) HI7558150 10117 Berlin Telefon: 030 13001-0 (Zentrale) Fax: 030 13001-9876 E-Mail: info@dguv.de Erstausgabe: Kommunale Unfallversicherung Bayern, Bayerische Landesunfallkasse Redaktionelle Überarbeitung: Sachgebiet "Straße, Gewässer, Forsten, Tierhaltung", Fachbereich "Verkehr und Landschaft" der DGUV. Layout & Gestaltung: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV), Medienproduktion Aktualisierte Fassung vom 30.04.2020: aktualisierte Karte der FSME Risikogebiete auf Seite 6 Titelbild © Ilya Mikhaylov - Fotolia DGUV Information 214-078 zu beziehen bei Ihrem zuständigen Unfallversicherungsträger oder unter www.dguv.de/publikationen |
1 Vorsicht Zecken
Risiko Zeckenstich - was tun?
Nicht die Zecke an sich ist gefährlich, es sind vielmehr die durch Zecken übertragenen Krankheiten, die uns im Berufs- und Privatleben drohen. Diese Broschüre informiert über beruflich bedingte Gesundheitsgefahren im Zusammenhang mit Zeckenstichen. Sie bietet einen Leitfaden für präventive Maßnahmen und zeigt auf, was nach einem Zeckenstich zu beachten ist.
Insbesondere in niederer Vegetation gehören Land- und Forstwirte, aber auch Beschäftigte in der Wasserwirtschaft, in der Grünpflege, im Gartenbau, im Straßenunterhalt oder in der Umweltbildung zum gefährdeten Personenkreis. Tätigkeiten mit regelmäßigem Kontakt zu frei lebenden Tieren können ebenfalls das Risiko eines Zeckenstichs mit anschließender Erkrankung erhöhen.
2 Welche durch Zecken übertragenen Erkrankungen gibt es?
Zu den häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten gehören die Lyme-Borreliose (kurz Borreliose) und die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (kurz FSME).
Sie unterscheiden sich nicht durch den Übertragungsweg sondern durch den Erreger. Beide Erreger können bei einem Zeckenstich in unseren Körper übertragen werden. Während gegen das FSME-Virus geimpft werden kann, ist gegen die Borreliose-Bakterien derzeit keine Impfung möglich.
Die Borreliose
- kommt flächendeckend in ganz Deutschland vor
- wird durch Bakterien verursacht
- kann mit Antibiotika behandelt werden
- kann bleibende Schäden zur Folge haben
- kann bisher nicht durch Impfung verhütet werden, führt nicht zur Immunität
- kann in 3 Stadien verlaufen oder in jedem Stadium auftreten
10-30% der Zecken sind mit Borrelien durchseucht.
Mögliche Folgen:
z. B. Gelenkschwellung, rheumaähnliche Beschwerden, Nervenschädigungen
Das Fehlen einer Wanderröte schließt eine Borreliose nicht aus! |
Borreliose |
Stadium |
Verlauf |
Symptome |
Stadium 1 |
bis 8 Wochen nach dem Zeckenstich |
Hautrötung (mind. 5 cm Ø) um die Einstichstelle (Wanderröte), begleitend grippeähnliche Symptome |
Stadium 2 |
Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich |
Beschwerden des Nervensystems, Gelenkbeschwerden, Herzrhythmusstörungen, einzelne Hautknoten |
Stadium 3 |
Jahre nach dem Zeckenstich |
Schwellung großer Gelenke, Beschwerden des Nervensystems, lila-rötliche Hautveränderungen |
Die FSME
- kommt schwerpunktmäßig in Risikogebieten vor (verstärkt in den südlichen Bundesländern)
- wird durch das FSME-Virus verursacht
- kann nur symptomatisch behandelt werden
- kann bleibende Schäden bis zum Tod zur Folge haben
- kann durch Impfung verhütet werden
- führt zur Immunität
- verläuft meist in 2 Phasen
Bis zu 5% der Zecken sind mit FSME-Viren infiziert.
Mögliche Folgen:
z. B. Lähmungen, Bewusstseinsstörungen, Tod
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Von Zecken auf den Menschen übertragene Erkrankungen wie Borreliose und FSME können gravierende Folgeschäden hervorrufen! |
FSME |
Phase |
Verlauf |
Symptome |
Phase 1 |
1-3 Wochen nach dem Zeckenstich |
über wenige Tage grippeähnliche Beschwerden |
Phase 2 |
nach einigen fieberfreien Tagen |
meist erneut Fieber und Entwicklung einer Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen und Nackensteife |
3 Wo und wann treten Risiken durch Zeckenstiche auf?
Zecken leben überwiegend im Unterholz sowie an Wald- und Wegrändern auf Pflanzen bis ca. 1,5 m Höhe. Verstärkt können Sie auch an Grabenböschungen, feuchten und beschatteten Wiesen oder einzelnen Baum- und Buschgruppen auftreten. Bereits im Frühjahr werden die Zecken ab Februar/März aktiv und bleiben dies bis in den Spätherbst (Oktober/ November). Je nach Witterung können sie auch ganzjährig aktiv sein. Die Borreliose tritt in Deutschland flächendeckend auf. Die südlichen Bundesländer zählen nahezu vollständig zu den FSME-Risikogebieten, wobei zunehmend auch aus Mittel- und Norddeutschland FSME-Erkrankungen gemeldet werden.
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Von einer Infektionsgefährdung durch Borrelien in Zecken ist in allen Teilen Deutschlands auszugehen. |
FSME Risikogebiete in Deutschland
Stand 2020 Quelle: Robert Koch Institut 02/20
4 Wie ist der Übertragungsweg?
Zecken zählen zu den Spinnentieren und verfügen über einen Stechapparat mit Widerhaken. Sie lassen sich nicht von Bäumen fallen, sondern werden im Vorbeigehen abgestreift. Trifft die Zecke auf einen Menschen (Wirt), wandert sie herum, bis sie einen geeigneten Platz am Körper gefunden hat und sticht schmerzlos in die Haut. Während sie Blut saugt, gibt sie Speichel ab. Auf diese Weise können die Erreger einer Borreliose oder einer FSME auf den Menschen übertragen werden.
Zecken...