Die Art und Weise, wie eine Schule geleitet wird, hat nachweislich einen großen Einfluss auf die Gesundheit aller Schulmitglieder. Das Management und Führen der Schule liegt in Händen der Leitung und Stellvertretung - im Fall einer erweiterten Schulleitung werden diese auch von anderen Beschäftigten unterstützt. Eine Schule zu leiten, ist eine höchst anspruchsvolle Tätigkeit, die gesundheitlich belastend sein kann.
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Abb. 52
Eine erweiterte Schulleitung verteilt die vielfältigen Aufgaben auf mehrere Schultern.
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Rechtliche Grundlagen |
Es sind nur die Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und Regeln aufgeführt, die den nachfolgenden Ausführungen zugrunde liegen. Zu diesem Thema gibt es weitere rechtliche Grundlagen. |
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Weitere Informationen |
Es sind nur die Informationen aufgeführt, die den nachfolgenden Ausführungen zugrunde liegen. Zu diesem Thema gibt es weitere Veröffentlichungen.
- DGUV Information 202-058 "Prävention und Gesundheitsförderung in der Schule (bisher (GUV-SI 8064)
- DGUV Information 202-098 "Impulse für die Förderung der Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern"
- DGUV Fachkonzept "Führung und psychische Gesundheit"
- Unfallkasse Nordrhein-Westfalen: Gesundheitsförderliches Leitungshandeln in der Schule. Prävention in NRW. Heft 41
- Unfallkasse Nordrhein-Westfalen: Schulleitung und Gesundheit. Prävention in NRW. Heft 53
- Unfallkasse Nordrhein-Westfalen: Welchen Einfluss hat die Schulleitung auf das Gesundheitsmanagement? Prävention in NRW. Heft 59
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Das Handeln der Schulleitung kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen des Personals und der Lernenden führen, wenn folgende Defizite vorliegen:
- Unklarheit über Rechte und Pflichten der handelnden Personen
- Mangelnder oder übertriebener Informationsfluss
- Fehlen einer geeigneten Besprechungskultur
- Fehlende oder intransparente Regelungen für Beschwerden
- Geringe Mitwirkungsmöglichkeiten bei Schul- und Unterrichtsentwicklung
- Willkürliche und widersprüchliche Entscheidungen der Schulleitung
- Unzureichende Kompetenzen und mangelnde Rollenklarheit der Leitung
- Fehlende Führungskompetenz
- Unzureichendes Management von Sicherheit und Gesundheit
Die Gesundheit der Schulleiterinnen und Schulleiter kann insbesondere durch folgende Faktoren beeinträchtigt werden:
- Überforderung und Überlastung durch dienstliche Vorgaben
- Unzureichende Passung zwischen zugewiesenen Aufgaben und den vorhandenen Kompetenzen und Mitteln
- Konflikte zwischen dienstlichen Vorgaben und inneren Anforderungen an das eigene Führungsverhalten
- Mangelnde Qualifikation
- Fehlende Unterstützungssysteme
- Hoher Anteil der Verwaltungsarbeit
- Mangelnde Mitsprache und Kooperationsmöglichkeit bei der Gestaltung des Schulwesens
Führungsrolle und Leitungskonzept
Wer eine Schule leitet, sollte die eigene Rolle im System und die sich daraus ergebenden Aufgaben gut kennen. Systemdenken und das Verständnis von Schule als lernender Organisation sind unverzichtbare Grundlagen, um Schulentwicklungsprozesse zu steuern.
Empfehlenswert ist demzufolge, dass Sie als Schulhoheitsträger für eine umfassende Qualifizierung Ihrer Schulleiterinnen und Schulleiter sorgen. Die Qualifizierung sollte die Befähigung zur kritischen Reflexion der eigenen Ansichten, Erkenntnisse und berufsbezogenen Perspektiven und Ziele einschließen.
Sicherheit und Gesundheit systematisch gestalten
Ein wirksames Management für Sicherheit und Gesundheit ist eine zentrale Voraussetzung für eine sichere und gesunde Schule. Es erfordert neben der Berücksichtigung der schul- und arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben sowohl ein aktives Engagement der Schulleitung als auch die Partizipation der gesamten Schulgemeinschaft, insbesondere der Lehrkräfte.
Als Schulhoheitsträger müssen Sie Ihre Schulleitungen anhalten,
- die gesetzlichen Vorgaben und Regelungen zu beachten und umzusetzen,
- Sicherheitsbeauftragte sowie Beauftragte für Brandschutz, Gefahrstoffe oder Strahlenschutz zu bestellen und aktiv bei ihrer Arbeit zu unterstützen,
- ein Notfall- und Krisenmanagement einzurichten,
- die Erste Hilfe effektiv und effizient zu organisieren,
- für eine Brandschutzordnung zu sorgen.
Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass in Ihren Schulen
- Sicherheit und Gesundheit als grundlegende Werte wahrgenommen werden und im Schulprogramm verankert sind,
- Sicherheit und Gesundheit bei allen Entscheidungen der Schul- und Qualitätsentwicklung berücksichtigt werden und
- verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen realisiert werden.
Wertschätzend kommunizieren
Kommunikation ist ein wichtiger gesundheitserhaltender und -fördernder Faktor. Es ist deshalb empfehlenswert, als Schulhoheitsträger in den Schulen auf gruppenübergreifende, wertschätzende Kommunikation zu achten. Empfehlenswert ist eine Gesprächskultur, die unterschiedliche Standpunkte berücksichtigt und in Entscheidunge...