Bei Stapelläufen, Slipp- und Dockvorgängen kann die Stabilität, Standsicherheit und Tragfähigkeit des Schwimmkörpers und der Anlage beeinträchtigt werden. Hieraus resultierende, unkontrollierte Kräfte bergen ein hohes Gefahrenpotenzial für alle beteiligten Personen. Bei diesen Vorgängen muss mit Festmacherleinen umgegangen werden, die mit Verholwinden oder Spillen bewegt werden.
Abb. 61 Ausdocken eines Kreuzfahrtschiffs
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Weitere Informationen |
- DGUV Information 214-011 "Festmachen von Seeschiffen",
- DGUV Information 214-012 "Festmachen von Binnenschiffen"
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Generell: Die Gefährdungen und Maßnahmen bei der Tätigkeit "Arbeiten mit Verholwinden und Spillen" sind auch beim Docken, Stapellauf, Liften und Slippen gegeben! |
Achtung: Beim Stapellauf, Docken, Slippen sowie bei Arbeiten mit Verholwinden und Spillen sind die Gefahrbereiche mit Absperreinrichtungen oder durch Sicherungsposten zu sichern!
Abb. 62 Festmachen eines Schiffs an der Pier
Arbeiten mit Verholwinden und Spillen
Der Umgang mit Festmacherleinen, die mit Verholwinden oder Spillen bewegt werden, muss mit besonderer Aufmerksamkeit vorbereitet und durchgeführt werden. Sonst besteht die Gefahr schwerer Verletzungen, hervorgerufen durch Quetschungen, Einklemmen von Körperteilen oder Rückschlagen und Bersten von Leinen und Trossen.
Achten Sie auf folgende Gefährdungen für Ihre Beschäftigten:
- Aufenthalt von Personen in Rückschlagsbereichen
- Quetschungen an Umlenkungen und durch Hineintreten in Buchten
- Benutzung mangelhafter Festmacherleinen
- Unklare oder missverständliche Kommunikation
- Versagen von Winden und Spillen durch Ausfall der Energieversorgung
Achtung: Beim Verholen mit Verholwinden oder Spillen müssen Maschinenführer oder Maschinenführerinnen die gesamte Seilführung einschließlich der angehängten Last beobachten, andernfalls müssen sie auf Anweisung von Vorgesetzten oder Sicherungsposten arbeiten.
- Manöverstationen müssen aufgeklart und sauber sein. Festmacherleinen müssen an den dafür vorgesehenen Orten aufgeschossen und ausgelegt sein.
- Alle Gegenstände, die nicht unmittelbar gebraucht werden, sind zu entfernen, um Stolpergefahren zu vermeiden.
- Es dürfen nur intakte Festmacherleinen benutzt werden.
- Beim Hieven von Festmacherleinen ist die Lose hinter der Hand der Person am Spillkopf so wegzubergen, dass sie nicht im Weg liegt und die Arbeiten behindert.
- Es dürfen nur so viele Törns auf den Spillkopf genommen werden, dass keine Törns abspringen können. Deshalb muss mindestens 1 m Abstand vom Spillkopf gehalten werden.
- Seile müssen immer mindestens 1 m von der möglichen Einzugsstelle (Poller, Klampe, Klüse oder Spill) geführt werden.
- Seile müssen so geführt werden, dass keine Buchten entstehen, in die man hineintreten kann.
- Beim Nachlassen von Seilen immer nachgreifen, niemals durch die Hand rutschen lassen.
- Auf dem Poller den ersten Törn immer unter die "Nase" legen, damit kein Törn abspringen kann.
Achtung: Im Rückschlagbereich einer unter Last stehenden Festmacherleine oder eines Festmacherdrahts darf sich niemand aufhalten! Eine brechende Leine schwingt wie eine Peitsche und gefährdet im Gefahrenbereich befindliche Personen.
Docken
Beim Ein- und Ausdocken von Schwimmkörpern in Schwimmdocks ist insbesondere der Stabilität und Festigkeit Aufmerksamkeit zu schenken. Die Kommunikation zwischen Kapitän oder Kapitänin und Dockmeister oder Dockmeisterin ist hier von grundlegender Bedeutung.
Achten Sie auf folgende Gefährdungen für Ihre Beschäftigten:
- Kentern des Docks
- Absturz ins Dock
- Sturz ins Wasser
- Schwebende Lasten
- Quetschen durch Krantransport von Landgängen, Stützen und Arbeitskörben
Achtung: Die Stabilitätsangaben und Festigkeitsunterlagen des Schiffs sind vor dem Dockvorgang einzuholen.
Tipp: Lassen Sie die Leine mit Mitte-Dock-Markierung quer über das Dock spannen, um die Positionierung des Schwimmkörpers zu erleichtern.
Achtung: Die Kommunikation zwischen Kapitänin/Kapitän und Dockmeister/Dockmeisterin muss sichergestellt sein.
- Beim Dockvorgang auf Schwimmdocks befindliche Krane gegen unbeabsichtigtes Bewegen sichern.
- Ketten an Geländerunterbrechungen sofort nach Durchführen eines Seils wieder einhängen.
- Bei Arbeiten auf Dockbänken oder anderen Absturzkanten ohne Geländer PSAgA verwenden.
- Bei Arbeiten an der Wasserkante oder in Booten Rettungsweste benutzen.
- Im Kran hängende Lasten immer mit Leinen führen.
Stapellauf
Sowohl Längs- als auch Querstapelläufe von der Helling erfordern diverse organisatorische Maßnahmen, um die Sicherheit sowohl der beteiligten Personen als auch der umliegenden Hafenanlagen nicht zu gefährden.
Achten Sie auf folgende Gefährdungen für Ihre Beschäftigten:
- Gefahr durch herabstürzende, umfallende Teile
- Kollision des Schiffs mit Bauteilen im Bereich der Ablaufbahn
- Wellenbildung
- Rutschgefahr auf nassem oder glattem Untergrund
- Absturz
Zur Abwendung der vorgenannten Gefährdungen haben sich die nachfolgen...