In Back- und Konditoreibetrieben ist die geplante, fachgerechte Instandhaltung eine Voraussetzung dafür, dass Maschinen, Geräte und bauliche Einrichtungen uneingeschränkt verfügbar sind und ordnungsgemäß funktionieren. Dies trägt erheblich dazu bei, im Betrieb störungsfreie Abläufe zu gewährleisten.
Abb. 39
Instandhaltung und Prüfung von Arbeitsmitteln
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Rechtliche Grundlagen |
- § 10 BetrSichV, Instandhaltung und Änderung von Arbeitsmitteln und § 14 BetrSichV, Prüfung von Arbeitsmitteln
- Technische Regel für Betriebssicherheit "Instandhaltung" (TRBS 1112)
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Wenn defekte oder beschädigte Teile nicht umgehend instandgesetzt oder ersetzt werden, kann dies dazu führen, dass Maschinen, Geräte und bauliche Einrichtungen nicht mehr sicher verwendbar sind.
Durch Abnutzung und Verschleiß können sich gefährliche Betriebszustände ergeben und Schutzmaßnahmen können ihre Wirksamkeit verlieren.
Auftretende Fehler oder gefährliche Betriebszustände (z. B. wirkungsloser Schutzschalter durch Verschleiß oder Verschmutzung) werden nicht erkannt, so dass für die Beschäftigten bei der Benutzung von Arbeitsmitteln Gefährdungen bestehen.
Wenn im laufenden Betrieb unerwartet Funktionsstörungen auftreten oder wenn Maschinen/Geräte plötzlich nicht mehr funktionieren, besteht die Gefahr, dass sie von dazu nicht ausreichend qualifiziertem Personal unsachgemäß (provisorisch) repariert werden.
Ist auf Grund von Abnutzung, Verschleiß, Beschädigung oder unzureichender Pflege die einwandfreie und leichtgängige Benutzung von Geräten und von anderen betrieblichen Einrichtungen nicht mehr gegeben, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sicherheitsrelevante Funktionen und Bauteile manipuliert oder unwirksam gemacht werden.
Defekte Versiegelungen von Fußböden führen zu Feuchtigkeitsansammlungen im Gebäude und zu Folgeschäden im Bereich von Arbeits- und Verkehrswegen (z. B. defekte, hochstehende Fliesen).
Sie lassen Ihre Maschinen und Geräte gemäß den Herstellerangaben warten. Sorgen Sie dafür, dass Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten nur durch fachkundiges Personal durchgeführt werden.
Sie legen eindeutige Regeln fest, wie bei Beschädigungen an betrieblichen Einrichtungen sowie bei Mängeln oder Defekten an Maschinen und Geräten zu verfahren ist. Sie verbieten ausdrücklich unsachgemäße Reparaturen und Manipulationen von Sicherheitseinrichtungen.
Durch eine geeignete Instandhaltungsstrategie, insbesondere durch vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen, kann das Auftreten unerwarteter Defekte und Ausfälle minimiert werden. Achten Sie auch bei baulichen Einrichtungen, wie z. B. bei Fußböden, raumlufttechnischen Anlagen oder bei der Beleuchtung, auf die Durchführung von Wartungs- und Reinigungsmaßnahmen zum Funktionserhalt.
Sie unterweisen Ihre Beschäftigten darüber, an welchen Maschinen, Geräten und Werkzeugen eine verschleißbedingte Abnutzung zu erwarten ist, wie diese überprüft wird und wann ggf. ein Austausch vorzunehmen ist.
Sie unterweisen Ihre Beschäftigten außerdem darüber, dass Sicherheitseinrichtungen an Maschinen und Geräten (z. B. die Verriegelungen von Schutzeinrichtungen) arbeitstäglich vor Beginn der Arbeiten auf Funktion zu prüfen sind.
Bewährte Prüffristen für Arbeitsmittel
Ermitteln Sie im Rahmen der betrieblichen Gefährdungsbeurteilung, welche Arbeitsmittel und Einrichtungen wiederkehrend geprüft werden müssen. Hierzu nutzen Sie auch Angaben in der Betriebsanleitung des Herstellers.
Sie organisieren regelmäßige Prüfungen für Maschinen und Ausrüstungen so, dass empfohlene Prüffristen für wiederkehrende Prüfungen eingehalten werden. Die Prüfergebnisse werden dokumentiert und mindestens bis zur nächsten Prüfung aufbewahrt. Die Prüfergebnisse können auch in elektronischen Systemen dokumentiert werden. Durch eine Prüfplakette ist die durchgeführte Prüfung zusätzlich am Gerät erkennbar. Beispiele für Prüfprotokolle enthält die DGUV Information 203-070 "Wiederkehrende Prüfung ortsveränderlicher Arbeitsmittel - Fachwissen für den Prüfer". Nachfolgende Übersicht (S. 63) liefert eine Auswahl der gebräuchlichsten Betriebsmittel.
Empfohlene Prüffristen für Arbeitsmittel
Art des Arbeitsmittels |
Prüfung durch... (siehe 1) |
Prüffrist |
Personenaufzugsanlage |
(ZÜS) |
Alle zwei Jahre (*), zusätzlich Zwischenprüfung auf ordnungsgemäßen Zustand |
Lasten- bzw. Güteraufzug |
ZPBP oder ZÜS |
Alle vier Jahre |
Dunstabzugsanlagen Fettfangfilter / Aerosolabscheider |
ZPBP UB |
Jährlich Sofern in Gebrauch: Alle 14 Tage |
Elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel |
ZPBP |
Alle vier Jahre |
Elektrische ortsveränderliche Betriebsmittel, Verlängerungs- und Anschlussleitungen |
ZPBP (Elektrofachkraft) |
Richtwert: Alle sechs Monate, Maximalwert: alle zwei Jahre (bei geringer Fehlerquote) |
Erdgasanlagen: Leitungen und Leitungsverbindungen, Absperreinrichtungen, Druckregler |
UB |
Jährlich (*) (Sichtkontrolle) |
Vertragsinstallations-unternehmen |
Alle 12 Jahre (*) (Gebrauchsfähigkeit/Dichtheit) |
Explosionsschutz (Anlagen in Ex-Bereichen) |
ZPBP oder ZÜS |
Alle drei Jahre (*) |
Feuerlöscher (ort... |