Mit der Entscheidung, ein AMS einzuführen, liegt v. a. durch die orientierunggebenden Eckpunkte ein grober Rahmen für das zu entwickelnde AMS vor. Die Aufgabe des Projektleiters ist es nun, zu klären, wie das AMS des Unternehmens aussehen soll und wie es aufgebaut werden kann. Zu erarbeiten ist also eine Konzeption für das unternehmensspezifische AMS – zunächst als Vorschlag für die Projektguppe, die über die Umsetzung entscheidet und sie dann einleitet.
Konzeption
Eine Konzeption ist allgemein eine Zusammenstellung der Ziele und des Kontextes (der für die Zielerreichung relevanten internen und externen Rahmenbedingungen) eines Vorhabens sowie die Ableitung der für die Umsetzung erforderlichen Strategien sowie der Eckpunkte, wie Strukturen, Vorgehensweisen, Maßnahmen und Werkzeuge.
Die Konzeption des unternehmensspezifischen AMS sollte in der Projektgruppe erfolgen, die das Projekt "Einführung/Weiterentwicklung des AMS" leitet.
2.1 Ziele der AMS-Einführung/Weiterentwicklung
Der Zweck eines Arbeitsschutz-Managementsystems ist die Bereitstellung eines geeigneten Rahmens für einen wirksamen und effizienten Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie möglichst auch die betriebliche Gesundheitsförderung. Für eine zielorientierte Konzeption sind zunächst die mit der Einführung/Weiterentwicklung des AMS verbundenen Ziele durch die Projektgruppe zu entwerfen (zu formulieren). Dabei stellen die von der Geschäftsführung bei der Beauftragung des Projektes skizzierten Überlegungen und Intentionen wichtige Ausgangspunkte dar. Der Grundsatz, dass Ziele messbar sein sollten, gilt auch für die Ziele der AMS-Einführung/Weiterentwicklung. D. h., die Ziele sollten mit geeigneten Messkriterien untersetzt werden. Beispielhafte Ziele mit Messkriterien/Messmöglichkeiten sind im nachfolgenden Kasten zu finden.
Ziele unserer AMS-Einführung
Durch die Einführung des auf unsere Bedingungen zugeschnittenen Arbeitsschutz-Managementsystems wollen wir:
Ziele unserer AMS-Einführung |
Messkriterien/Messmöglichkeiten |
- Die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit im gesamten Unternehmen kontinuierlich verbessern.
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- Anzahl der Verbesserungen
- Erzielte Verbesserungen (eingeschätzt durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit (FaSi) und die Sicherheitsbeauftragten)
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- Sicherstellen, dass jede Führungskraft und jeder Beschäftigte seine Aufgaben im Arbeits- und Gesundheitsschutz kennt und wahrnimmt.
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- Arbeitsschutz-Kompetenzen und Wahrnehmung der Aufgaben im Arbeitsschutz (eingeschätzt durch die jeweilige Führungskraft)
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- Die Wirksamkeit unserer vielfältigen Arbeitsschutzaktivitäten verbessern.
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- Wirksamkeit der Arbeitsschutzaktivitäten (eingeschätzt durch die FaSi und die Sicherheitsbeauftragten)
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- Unsere Arbeitsschutzorganisation wirksam und rechtskonform gestalten.
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- Grad der Erfüllung der öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen (eingeschätzt durch die FaSi)
- Wirksamkeit unserer Organisation des Arbeitsschutzes (eingeschätzt durch die FaSi und den AMS-Beauftragten)
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- Die Vorgehensweisen im Arbeitsschutz systematischer gestalten.
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- Systematische Vorgehensweisen im Arbeitsschutz (eingeschätzt durch die FaSi und den AMS-Beauftragten)
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- Die Nachweisbarkeit der Erfüllung der externen und internen Forderungen im Arbeitsschutz verbessern.
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- Nachweisbarkeit (eingeschätzt durch die Geschäftsführung und die FaSi)
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So gehen Sie als Projektleiter vor:
Berücksichtigen Sie beim Entwurf der Ziele der AMS-Einführung/Weiterentwicklung die bekannten Erfolgsfaktoren eines Managementsystems:
- Integration in die Führung,
- Installieren von Systematiken und Standards,
- Integration in die Aufgaben aller Beschäftigten (Verpflichtungen),
- Einbeziehung (Konsultation und Beteiligung) sämtlicher Ebenen und Akteure,
- iterative Vorgehensweise bei der Realisierung im Sinne des PDCA-Zyklus,
- Sicherstellung der erforderlichen Ressoucen.
Planen Sie eine konstituierende Sitzung der Projektgruppe mit den Tagesordnungspunkten:
- Einstieg in die Thematik Arbeitsschutzmanagement,
- Auftrag der Projektgruppe,
- Erarbeitung der Ziele der AMS-Einführung/Weiterentwicklung.
- Bereiten Sie die Projektgruppensitzung gut vor!
- Erstellen Sie Inputs für die Diskussion der Ziele der AMS-Einführung/Weiterentwicklung (Ideen finden Sie im Beispiel).
- Ziehen Sie bei Bedarf einen Berater hinzu.
- Dokumentieren Sie das Ergebnis.
2.2 Kontext
Der Kontext beschreibt die für die Leistungen im Arbeitsschutz relevanten Rahmenbedingungen einschließlich der öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen und anderer Anforderungen (z. B. Forderungen von Partnern oder Kunden) eines Unternehmens. Er ist bei der Gestaltung des AMS zu berücksichtigen. Alle AMS-Konzepte (-Standards) fordern dies mehr oder weniger. Selbstverständlich sind Kontextbedingungen, wie die Anzahl der Beschäftigten, die Betriebsgröße sowie die Tätigkeitsschwerpunkte oder Branchen. Das AMS-Konzept Sicherheits-Certifikat-Contraktoren (SCC/SCP) richtet sich primär an Unternehmen mit eher rustikalen Arbeitsbedingungen und ist auch entsprech...