E.1 Fälle, in denen nur eine Maschine eingesetzt wird
Die Tages-Vibrationsexposition A(8) für einen Arbeitnehmer, der eine Tätigkeit mit Vibrationsexposition ausübt oder ein vibrierendes Werkzeug bedient, lässt sich aus der Vibrationsintensität in Form des Vibrationsgesamtwerts und der Expositionszeit mithilfe folgender Gleichung errechnen:
Hierin sind ahv die Vibrationsintensität (in m/s²), T die tägliche Dauer der Exposition gegenüber dieser Vibrationsintensität ahv und T0 die Bezugsdauer von acht Stunden. Wie bei dem Vibrationsgesamtwert ahv ist die Einheit der Tages-Vibrationsexposition Meter pro Sekunde im Quadrat (m/s²).
Ein Forstarbeiter arbeitet insgesamt 4 ½ Stunden/Tag mit einem Freischneider. Die Vibrationen am Freischneider im Betrieb liegen bei 4 m/s². Die Tagesexposition A(8) beträgt:
Die vorgenannte Tages-Vibrationsexposition von 3 m/s² liegt oberhalb des Auslösewertes, aber unterhalb des Expositionsgrenzwertes.
E.2 Fälle, in denen mehr als eine Maschine eingesetzt wird
Ist eine Person mehr als nur einer Vibrationsquelle (Maschine) ausgesetzt, wird eine Teil-Vibrationsexposition aus der Größe und der Dauer für jede Quelle errechnet.
Die tägliche Gesamtvibrationsexposition kann aus den Werten für die Teil-Vibrationsexpositionen errechnet werden, unter Verwendung von:
Hierin sind A1(8), A2(8), A3(8) usw. die Werte für die Teil-Vibrationsexpositionen der jeweiligen Vibrationsquellen.
Ein Putzschleifer arbeitet an einem Arbeitstag mit drei Maschinen, und zwar
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mit: einem Winkelschleifer: 4 m/s² während 2 ½ Stunden |
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einem Winkelfräse: 3 m/s² während 1 Stunde |
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einem Meißelhammer: 20 m/s² während 15 Minuten |
Die Teil-Vibrationsexpositionen für die drei Aufgaben liegen jeweils bei:
- Schleifer:
- Fräse:
- Hammer:
Die Tages-Vibrationsexposition beträgt dann
Die vorgenannte Tages-Vibrationsexposition von 4,3 m/s² liegt oberhalb des Auslösewertes, aber unterhalb des Expositionsgrenzwertes.
E.3 Tages-Vibrationsexposition: A(8) unter Verwendung des Systems der Expositionspunkte
(Hinweis: Hierbei handelt es sich um dasselbe ausgearbeitete Beispiel wie in Anhang E.2, unter Verwendung der Expositionspunkte-Methode)
Liegen Ihnen die Beschleunigungswerte in m/s² vor, gehen Sie wie folgt vor:
Schritt 1: Bestimmen Sie für jede Aufgabe bzw. jedes Werkzeug die Punktwerte unter Verwendung von Abbildung D.3 zum Auffinden der Expositionspunkte auf der Basis des Vibrationsgesamtwerts und der Expositionszeit.
Schritt 2: Ergänzen Sie die Punkte je Maschine, um die täglichen Gesamtpunkte zu erhalten.
Schritt 3: Der höchste Wert der drei Achsenwerte ist die Tages-Vibrationsexposition in Punkten.
Ein Putzschleifer arbeitet an einem Arbeitstag mit drei Werkzeugen, und zwar mit
- einem Winkelschleifer: 4 m/s² während 2 ½ Stunden
- einer Winkelfräse: 3 m/s² während 1 Stunde
- einem Meißelhammer: 20 m/s² während 15 Minuten
Schritt 1:Die Expositionspunkte aus Abbildung D.3 sind:
Winkelschleifer (2 ½ Stunden Einsatz) |
4 m/s² 3 Stunden lang = 96 Punkte |
Winkelfräse (1 Stunde Einsatz) |
3 m/s² 1 Stunde lang = 18 Punkte |
Meißelhammer (15 Minuten Einsatz) |
20 m/s² 15 Minuten lang = 200 Punkte |
Schritt 2: Die Expositionspunkte für die Tages-Vibrationsexposition liegen für alle Werkzeuge bei:
96 + 18 + 200 = 314 Punkte
Schritt 3: Die tägliche Vibrationsexposition beträgt 314 Punkte, d. h. oberhalb des Auslösewertes von 100 Punkten, aber unterhalb des Expositionsgrenzwertes von 400 Punkten.
Liegen Ihnen Daten über "Punkte je Stunde" vor, gehen Sie wie folgt vor:
Schritt 1: Ermitteln Sie für jede Maschine bzw. jeden Arbeitsvorgang die Werte "Punkte je Stunde", und zwar aus Herstellerangaben, sonstigen Quellen bzw. Messungen.
Schritt 2: Bestimmen Sie für jede Maschine bzw. jeden Arbeitsvorgang die täglichen Punkte. Hierzu multiplizieren Sie die Anzahl von Punkten je Stunde mit der Anzahl an Einsatzstunden der Maschine.
Schritt 3: Die Summe der Punktwerte für die einzelnen Maschinen bzw. Arbeitsvorgänge ist die Tages-Vibrationsexposition in Punkten.
Ein Putzschleifer arbeitet an einem Arbeitstag mit drei verschiedenen Werkzeugen, und zwar mit:
- einem Winkelschleifer: 4 m/s² während 2 ½ Stunden
- einer Winkelfräse: 3 m/s² während 1 Stunde
- einem Meißelhammer: 20 m/s² während 15 Minuten
Schritt 1: Die Werte "Punkte je Stunde" für die Maschinen betragen:
Winkelschleifer |
Winkelfräse |
Meißelhammer |
32 Punkte |
18 Punkte |
800 Punkte |
Schritt 2: Die Punktwerte je Stunde sind auf die nächste ganze Zahl aufgerundet. Die Expositionspunkte sind somit:
Winkelschleifer (2 ½ Stunden Einsatz) |
Winkelfräse (1 Stunde Einsatz) |
Meißelhammer (15 Minuten Einsatz) |
32 x 2,5 = 80 |
18 x 1 = 18 |
800 x 0,25 = 200 |
Schritt 3: Die Punkte für die Tages-Vibrationsexposition über alle Werkzeuge liegen bei:
80 + 18 + 200 = 298 Punkte
Die Tages-Vibrationsexposition beträgt 298 Punkte, d. h. oberhalb des Auslösewertes von 100 Punkten, aber unterhalb des Expositionsgrenzwertes von 400 Punkten.