Dipl.-Biol. Sabine Schaub
Zusammenfassung
Externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit und externe Dienstleister gehören zu dem Personenkreis mit erhöhtem Infektionsrisiko, da sie im Laufe des Tages mit Personengruppen aus verschiedenen Firmen in Kontakt treten. Diese Situation erfordert, besonders in den Wintermonaten, den Einsatz geeigneter Strategien für die Prävention des Auftretens und der Weiterverbreitung möglicher Infektionskrankheiten. In den folgenden Ausführungen wird ein Hygiene-Konzept für Prävention und Management von Infektionskrankheiten speziell für externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit und externe Dienstleister beschrieben.
1 Angepasste Hygienekonzepte erforderlich
Das Spektrum der betreuten Unternehmen reicht von Betrieben mit wenigen Mitarbeitern bis hin zu Firmen, die große Produktionsanlagen betreiben und mehrere Hundert Mitarbeiter beschäftigen. Die vorliegenden Empfehlungen beruhen im Kern auf den bekannten Standardmaßnahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu Prävention und Management von übertragbaren Krankheiten. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Bedingungen und Gegebenheiten ist es jedoch hilfreich, im Vorfeld zu klären, welche Hygiene-Anforderungen die jeweiligen Kunden und Unternehmen haben, um das eigene Konzept den gegebenen Umständen und Bedingungen vor Ort anzupassen.
2 Die Vorbereitung
Die Vorbereitung sollte unter Berücksichtigung des möglichen Risikos erfolgen. Besonders in den Wintermonaten ist das Infektionsrisiko erhöht. Um sich bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen, ist es hilfreich, sich eine Liste aller Kunden bzw. Unternehmen zu erstellen und die Anzahl der möglichen Kontaktpersonen innerhalb des Unternehmens zu notieren. Je größer der Personenkreis, desto strenger die zu ergreifenden Maßnahmen. Viele Unternehmen haben seit der Corona-Pandemie ein Hygienekonzept, welches verpflichtend eingehalten werden muss. Im nächsten Schritt ist es daher empfehlenswert, einen "Besuchsplan" zu verfassen, in dem auch die Hygiene-Anforderungen der jeweiligen Unternehmen aufgeführt sind.
Neben den Hygienemaßnahmen können auch organisatorische Maßnahmen entscheidend dazu beitragen, dass Infektionskrankheiten vermieden und nicht in ein Unternehmen hineingetragen und dort weiterverbreitet werden. Aspekte, die hier berücksichtigt werden sollten, sind:
- Information und Schulung: Aneignung von Kenntnissen zur Desinfektion (z. B. richtiges Händedesinfizieren nach der 6-Punkte-Regel) und Verwendung persönlicher Schutzausrüstung (PSA)
- Nutzung alternativer Kommunikationsmöglichkeiten (Online-Termine)
- Klare Regeln bei Auftreten von Krankheits-Symptomen
3 Hygiene und Infektionskontrollmaßnahmen für externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit
Die Implementierung und Einhaltung von Hygiene- und Infektionskontrollmaßnahmen sind essenzieller Bestandteil zur Prävention einer Verbreitung von Infektionskrankheiten. Im Folgenden werden für externe Fachkräfte für Arbeitssicherheit und externe Dienstleister Maßnahmen beschrieben, welche zur Vermeidung von Infektionen geeignet sind.
3.1 Basismaßnahmen
- Strikte Einhaltung der Händehygiene: regelmäßiges Händewaschen und die Nutzung von Händedesinfektionsmitteln vor dem Betreten und beim Verlassen der Räume des Kunden.
- Zur Desinfektion nur zugelassene Mittel mit nachgewiesener Wirksamkeit nutzen. Geeignete Mittel sind beispielsweise in der Desinfektionsmittel-Liste des Verbundes für Angewandte Hygiene (VAH-Liste) aufgeführt.
- Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) wie FFP2-Masken. Durch das korrekte Tragen der FFP2-Masken kann das Ansteckungsrisiko deutlich reduziert werden. Die Anforderungen an die persönliche Schutzausrüstung werden in der Verordnung (EU) 2016/425 beschrieben. Eine Übersicht über die verschiedenen Maskentypen und ihre Eigenschaften finden sie im Beitrag "Anwendungsgebiete und Unterschiede von Schutzmasken".
- Einhaltung von Husten- und Nies-Regeln: Husten und Niesen in die Ellenbeuge oder in ein Papiertaschentuch, nicht in die Hand. Im Anschluss Hände desinfizieren.
- Vermeidung der Berührung des Gesichts. Augen, Mund und Nase dienen Infektionserregern als Eintrittspforten.
- Tragen von sauberer Kleidung und ggf. erforderlicher Sicherheitskleidung.
3.2 Erweiterte Maßnahmen
Abhängig vom aktuellen Infektionsgeschehen oder dem Vorliegen einer pandemischen Situation, kann es erforderlich sein, umfangreichere Hygienemaßnahmen anzuwenden. Dazu zählen:
- Reduzierung der Kontaktpersonen, um eine mögliche Ansteckung und Verbreitung von Infektionserregern einzuschränken,
- das Einhalten von mindestens 1,5–2 m Abstand zum Personal, um die mögliche Übertragung von Erregern zu erschweren,
- regelmäßige Desinfektion der verwendeten Gegenstände, wie Tasche, Schreibzeug und Laptop,
- Dokumentation der Kontaktpersonen zur möglichen Kontaktnachverfolgung im Infektionsfall,
- regelmäßige Messung der Körpertemperatur. Die Temperat...