Von der Vielzahl der auf dem Markt angebotenen schalldämpfenden Materialien sind die meisten der Klasse der porösen Absorber zuzuordnen. Diese zeichnen sich durch ein offenporiges Material aus, in dem die Schallenergie in Wärme umgewandelt wird.
Materialeigenschaften wie die Porengröße und -anzahl, die Anordnung der Poren oder die Rauigkeit des Materials bestimmen dabei die Porosität und den Strömungswiderstand des Materials und damit auch die Schalldämpfung.
Beispiele solcher offenporiger Absorber sind Mineral-, Glas- und Holzfaserplatte sowie offenporige Schaumstoffe (vgl. Abb. 6). Diese Materialien dämpfen alle in einem breiten Frequenzbereich. Die Dämpfungswirkung bei tiefen Frequenzen hängt maßgeblich von der Dicke des Materials und der Montageart ab. Generell gilt der Zusammenhang, dass tiefe Frequenzen umso besser absorbiert werden, je dicker das Material ist.
Da die Dämpfungswirkung auf den offenen Poren des Materials beruht, ist darauf zu achten, dass die Poren nicht verstopft werden. Dies geschieht z. B. immer wieder bei Renovierungsarbeiten, wenn die Akustikdecke mit Farbe überstrichen wird.
Die Absorberleistung bei tiefen Frequenzen kann durch die Art der Montage weiter verbessert werden. Wenn das Material nicht direkt auf eine Raumbegrenzungsfläche aufgeklebt, sondern mit einem gewissen Abstand davor montiert wird, wird die Absorptionsfähigkeit bei tieferen Frequenzen erhöht, wie in Abb. 5 dargestellt.
Abb. 5: Schallabsorptionsgrad einer 25 mm dicken Mineralfaserplatte, die einmal direkt auf den Untergrund geklebt wurde (rote Linie) und einmal im Abstand von 12 cm zum Untergrund montiert wurde (blaue Linie). Im letzten Fall verbessert sich die Absorptionsfähigkeit bei tieferen Frequenzen deutlich.
Abb. 6: Beispiele verschiedener poröser Absorber. (a) Steinwolle mit einseitiger Mineralvlieskaschierung, (b) Steinwolle mit Holzwollekaschierung, (c) Melaminharzschaumstoff, (d) Melaminharzschaumstoff mit Wellenmuster, (e) Polyurethanschaum mit Pyramidenmuster, (f) Melaminharzschaumstoff mit Vlieskaschierung.
Abb. 7: Mechanischer Oberflächenschutz von Absorbermaterial in Form von mikroperforiertem Lochblech (links) und Lochziegeln (rechts).
Um ein Ausrieseln des Materials zu verhindern oder um die mechanische Belastbarkeit zu verbessern, können die Absorbermaterialien mit einem Schutz versehen werden. Dies kann z. B. eine Folie sein, die locker um den Absorber gelegt und verschweißt wird, aber auch eine Vlieskaschierung oder gar Lochbleche oder Lochziegel (Abb. 6 und Abb. 7).
Viele der Absorbermaterialien sind auch in Ausführungen für Räume mit besonderen hygienischen Ansprüchen, wie Operationssäle oder fleischverarbeitende Betriebe erhältlich. Selbst für Reinräume gibt es geeignetes Absorbermaterial, das hinreichend wenig Partikel emittiert und sich reinigen und desinfizieren lässt.