Medikamente sind natürlich nicht per se kritisch zu betrachten. Arzneimittel heilen Krankheiten, lindern Beschwerden oder beugen Krankheiten vor. Vielfach verbessern sie die Lebensqualität und erhalten die Arbeits- und Leistungsfähigkeit. Diabetiker, Epileptiker, Asthmatiker, Hypertoniker (Bluthochdruckpatienten) wären ohne Medikamentengebrauch überhaupt nicht in der Lage, halbwegs beschwerdefrei zu leben oder einer Arbeit nachzugehen.

Doch neben dieser heilenden Funktion können sie auch eine unheilvolle Wirkung haben, die dann eintreten kann, wenn man Arzneipräparate nicht bestimmungsgemäß verwendet.

 
Wichtig

Bestimmungsgemäßer Arzneimittelgebrauch

Ein bestimmungsgemäßer Arzneimittelgebrauch liegt vor, wenn ein Medikament in Absprache mit dem Arzt oder Apotheker, in der korrekten Dosierung oder wie in der Packungsbeilage vorgeschrieben eingenommen wird. Das Medikament wird nach Absprache mit dem Arzt abgesetzt, wenn die Krankheitssymptomatik auskuriert ist.

 
Wichtig

Schädlicher Gebrauch von Arzneimitteln

Ein schädlicher Gebrauch von Arzneimitteln liegt vor, wenn Arzneimittel vorsätzlich und gezielt immer weiter und/oder in unnötiger Menge konsumiert werden. Man spricht bei einem schädlichen Gebrauch von Arzneimitteln landläufig auch von Medikamentenmissbrauch.

 
Wichtig

Arzneimittelabhängigkeit

Eine Arzneimittelabhängigkeit liegt vor, wenn die Bewältigung des Lebens nicht mehr ohne die Arzneimittelwirkstoffe möglich ist. Das Präparat wird weiter eingenommen, obwohl keine medizinische Indikation mehr gegeben ist.

Problematisch ist zweierlei: zum einen ist der Übergang von einem bestimmungsgemäßen Gebrauch zu einem schädlichen Gebrauch fließend und geschieht daher für viele Betroffene unmerklich. Zum zweiten sehen viele Betroffene ihren Konsum relativ unkritisch. Sie wollen schließlich gesund werden und (wieder) leistungsfähig sein. Insbesondere, wenn der Arzt die Medikamente verschrieben hat, wähnt man sich auf der sicheren Seite. Im Gegensatz zu Alkohol bleibt die "stille Sucht" weitgehend unbemerkt – und zwar von Kollegen als auch von Vorgesetzten und mitunter auch von den Betroffenen selbst.

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