Zusammenfassung

 
Begriff

"Mpox" wird durch das Monkeypox-Virus (dt. früher "Affenpocken"-Virus) verursacht. Es handelt sich um eine von Tieren auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheit (Zoonose). Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist bei engem Kontakt ebenfalls möglich. Eine Monkeypox-Erkrankung verläuft bei den meisten Menschen mild und heilt i. d. R. von alleine ab. Insbesondere bei Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem wurden auch schwere Verläufe beobachtet. Eine Impfung kann vor der Erkrankung schützen, sogar dann noch, wenn sie innerhalb von 4 Tagen nach dem Kontakt verabreicht wird.

Nach den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurde die "Affenpocken"-Erkrankung am 28.11.2022 in "Mpox" umbenannt, weil bei Namen für Krankheiten Hinweise auf bestimmte Länder, Regionen oder Tiere vermieden werden sollen und zudem der Name leicht aussprechbar sein soll. Das Virus selbst wird vom International Committee on Taxonomy of Viruses ICTV weiterhin als "Monkeypox-Virus" in der biologischen Klassifikation geführt.

 
Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung
  • Infektionsschutzgesetz: Um Mpox-Erkrankungen zu erfassen und deren Weiterverbreitung zu verhindern, werden diagnostizierte Fälle systematisch erfasst. Es besteht eine Arzt-Meldepflicht gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 5 IfSG und eine Labor-Meldepflicht gemäß § 7 Abs. 2 IfSG. Öffentlich empfohlene Schutzimpfung gegen Mpox nach § 20 Abs. 3 des IfSG durch STIKO-Empfehlung vom 21.6.2022.
  • Tiergesundheitsgesetz: In Deutschland sind Säugerpocken (Orthopoxinfektionen) bei vielen Säugetieren eine meldepflichtige Tierkrankheit nach § 26 Tiergesundheitsgesetz in Verbindung mit § 1 und Nummer 21 der Anlage der Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten.

1 Internationale Lage

Ab Mai 2022 sind gleichzeitig in Deutschland, in weiteren europäischen Ländern und in Amerika Mpox-Fälle beobachtet worden, die die Weltgesundheitsorganisation WHO als "Gesundheitliche Notlage mit nationaler Tragweite" eingestuft hat. Bis November 2022 wurden in Deutschland aus den 16 Bundesländern knapp 4.000 Mpox-Fälle gemeldet, darunter 19 weibliche Fälle, 3 Fälle männlicher Jugendlicher und 2 Fälle bei Kindern unter 14 Jahren. Überwiegend infizierten sich Männer bei sexuellen Aktivitäten. Weltweit wurden bis Ende November 2022 knapp 80.000 bestätigte Fälle, davon 50 Todesfälle, registriert.[1] Seit August 2022 zeigen sich durch öffentliche Aufklärung und eine Impfkampagne wieder abnehmende Fallzahlen.

[1] Quelle: 2022 Monkeypox Outbreak: Global Trends.

2 Übertragungswege

Die Zeit zwischen dem Kontakt mit einer erkrankten Person und dem Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) liegt normalerweise zwischen 4 und 21 Tagen, in seltenen Fällen auch nur bei 1–3 Tagen, im Mittel bei 7 Tagen.

Es werden 3 Möglichkeiten der Krankheitsübertragung beschrieben:

  1. Enger Haut-zu-Haut-Kontakt mit dem Schorf oder den Wunden des Mpox-Ausschlags beim Umarmen, Massieren und Geschlechtsverkehr.
  2. Tröpfchen-Infektion bei Unterhaltung mit einer erkrankten Person, die sich in unmittelbarer Nähe befindet, ist möglich, aber selten.
  3. Kontakt mit Stoffen (Handtücher, Kleidung, Bettwäsche) oder Gegenständen und Oberflächen, die von einer erkrankten Person benutzt bzw. berührt wurden (Dieser Übertragungsweg wurde in Endemiegebieten zwar beschrieben, blieb im aktuellen Krankheitsausbruch 2022 bisher aber ohne Bedeutung).

Spätestens mit Beginn der (Haut-)Symptome ist eine Ansteckung möglich, enger Haut-zu-Haut-Kontakt gilt als wichtigster Übertragungsweg. Neuere Studien aus Großbritannien zeigten, dass möglicherweise schon bis zu 4 Tage vor den eigenen Hautsymptomen für die nächste Umgebung eine Ansteckungsgefahr besteht. Dies sollte berücksichtigt werden, wenn im persönlichen Umfeld Erkrankungen bekannt werden. Erst nach mehreren Wochen, wenn alle Wunden und Schorfe vollständig abgeheilt sind, besteht keine Ansteckung mehr.

3 Pocken – Worin liegt der Unterschied?

 
  Klassische (Menschen-)Pocken Mpox/Affenpocken Kuhpocken Windpocken
Auslöser Variola-Virus Monkeypox-Virus Cowpox-Virus Varizellen
Gattung

Orthopocken-

Viren
Orthopocken-Viren Orthopocken-Viren Herpesviren
Wirt, Übertragung ausschließlich Mensch

Nagetiere – Mensch

Mensch – Mensch

Mensch – Tier

kleine Nager, Katzen, Kühe, Elefanten

Tier – Mensch
Mensch – Mensch
Gefährdung lebensbedrohlich meist milde Erkrankung meist milde Erkrankung sehr ansteckend, insbesondere Kinder betroffen
Impfung vorhanden ja, (Menschen-)Pockenimpfstoff nein vorhanden
Bemerkung seit 1980 ausgerottet seit 1970 in Afrika bekannt, Ausbruch 2022 weltweit häufig in der Landwirtschaft Kinderkrankheit

Tab. 1: Übersicht über die verschiedenen Pocken-Arten

4 Typische Symptome

Im Vordergrund stehen (teils sehr schmerzhafte) Hautveränderungen, wie Pickel, Blasen, Rötungen, Wunden, vornehmlich im Anal- und Genitalbereich, aber auch an Händen und Füßen, an der Brust, im Gesicht oder im Mund.

Begleitend werden allgemeine Krankheitssymptome, wie Frösteln, Fieber und Abgeschlagenheit, Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Rückenschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen beobachtet.

5 Maßnahmen bei Ausbruch der Erkrankung

Besteht der Verdacht auf eine Mpox-Erkrankung wegen...

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