In dieser letzten Phase werden Methoden angewendet, um den Lernerfolg der durchgeführten Maßnahme beurteilen zu können. Hier wird erneut Bezug genommen auf die Lernziele: Diese wurden zu Beginn der Planung so formuliert, dass anhand eines beobachtbaren Verhaltens festgestellt werden kann, ob Lernen stattgefunden hat. Zu Beginn wurden mögliche Lernziele in 3 Bereiche eingeteilt: In "Kopf" (also Fachwissen), "Herz" (Einstellungen, Überzeugungen) und "Hand" (konkrete Handlungen und Tätigkeiten). Für jeden Wissensbereich gibt es probate Methoden, um den Lernerfolg einschätzen zu können. In jedem Fall sollte man aber darauf achten, dass die Situation nicht allzu "schulisch" wirkt – letzten Endes geht es für die unterweisende Person darum, Lücken im vermittelten Inhaltsbereich aufzudecken, um fehlendes Wissen nachliefern zu können. Wenn jemand etwas nicht verstanden oder anders aufgefasst hat, darf das nicht zu einer Abwertung des Lerners führen.
Um zu vermeiden, dass es überhaupt zu so einer Situation kommt, bietet es sich an, auch im Laufe einer (längeren) Maßnahme zwischendurch kleine Überprüfungen durchzuführen. So bemerkt man schneller, wenn die Lerner nicht mehr "mitkommen", und man kann wichtige Teile nochmals wiederholen oder genauer erklären, ggf. andere Beispiele finden oder Verständnisfragen klären. Die meisten im nachfolgenden Teil dargestellten Methoden eignen sich für eine Überprüfung "zwischendurch" genauso wie für eine abschließende Beurteilung des Lernfortschritts am Ende.
5.1 Kopf
Fachwissenslernziele werden am besten durch mündliche oder schriftliche Formulierung überprüft. Wenn jemand ein Thema gut selbst erklären kann, kann man davon ausgehen, dass er es verstanden hat. Schriftlich eignen sich kleine Textaufgaben, Lückentexte oder Verfahrensbeschreibungen, um das Fachwissen zu überprüfen.
5.2 Herz
Diese Lernzielart zu überprüfen ist besonders schwierig, da sie den höchst persönlichen Bereich der Meinungsbildung und individuellen Einstellung berührt, in dem es prinzipiell kein Richtig und Falsch gibt. Da jedoch im Kontext von Arbeitsschutz und -sicherheit immer Fachthemen mit einbezogen werden, eignet sich hier zur Überprüfung am besten eine Gesprächsrunde, bei der alle mitteilen können, was sie aus der vorangegangenen Lerneinheit mitgenommen haben und ob irgendwelche Bedenken bestehen, das Gehörte/Gelernte in die Praxis umzusetzen.
5.3 Hand
Alle konkreten und handlungsbezogenen Lernthemen werden am besten durch Vorzeigen überprüft. So kann das korrekte Handling der PSA z. B. in kleinen Gruppen getestet werden, wo jede dem jeweils anderen zuschaut und dann die Handlungen/Handgriffe als richtig oder falsch einschätzt. Eine humorvolle Methode wäre z. B., dass in das Handling kleine Fehler eingebaut werden, die von den anderen Gruppenmitgliedern dann gefunden werden sollen.
Nicht zuletzt ist es wichtig, den Lernern eine Rückmeldung zum eigenen Handeln als Unterweisender zu ermöglichen. Abseits von Lernzielen wird z. B. bei einer offenen Abschlussrunde gefragt, ob die Lerner sich wohl gefühlt haben in der Lernsituation und ob eine angenehme Arbeitsatmosphäre geherrscht hat. Selbst bei bester Planung kann nämlich eine negative, mit Spannungen oder Konflikten beladene Atmosphäre alle Bestrebungen um eine professionelle Schulung zunichte machen, da es immer einen direkten Einfluss auf die individuelle Motivation der Lerner gibt.