Der Tisch ist das Zentrum der meisten manuellen Arbeitsplätze. Er bestimmt maßgeblich, wie einfach die weiteren Maßnahmen zur Steigerung von Effizienz und Ergonomie umgesetzt werden können. Es lohnt sich deshalb, den Tisch nicht nur als Arbeitsfläche mit Standfüßen zu betrachten.
Im industriellen Umfeld muss ein Arbeitstisch vorrangig und durchgängig den betreffenden Prozess unterstützen. Damit ergeben sich grundsätzliche Anforderungen bezüglich der Tragkraft, Größe und Ausführung des Tisches sowie der Materialbeschaffenheit der Arbeitsfläche.
In 2. Instanz muss jetzt den ergonomischen Aspekten Rechnung getragen werden, ganz im Sinne einer effizienten Erfüllung der Arbeitsaufgabe durch Menschen, die sich in Größe, Proportionen und individuellen Fähigkeiten auch in Abhängigkeit vom Alter unterscheiden (Abb. 4).
Abb. 4: Statistik zur Körpergröße von Frauen und Männern in Deutschland
Eine Auslegung von Arbeitsplätzen auf Grundlage von Durchschnittsgrößen wird dem Großteil der Belegschaft nicht gerecht. I. d. R. bemüht man sich, eine Anpassbarkeit für ca. 95 % der Mitarbeiter zu erreichen. Es werden der 95-Perzentil-Mann und die 5-Perzentil-Frau als Maßstab verwendet. D. h., es sind jeweils 5 % der Frauen/Männer kleiner/größer. Für diese Verbleibenden sollten nach Möglichkeit über spezielle Maßnahmen auch hinreichende ergonomische Bedingungen geschaffen werden.
Vorzugsweise ist immer eine elektrische Höhenverstellung zu wählen, wenn es prozessbedingt möglich ist. Bei verketteten Arbeitsplätzen oder Anbindung an feste Prozesshöhen kann mithilfe eines hohen, sog. Counterstuhls, ergänzt mit verstellbarer Fußstütze für eine ergonomische Sitzhaltung gesorgt werden (vgl. Abschn. 4).
Neben der eigentlichen Anpassung an den einzelnen Mitarbeiter wird dieser durch eine elektrische Höhenverstellung ermutigt, regelmäßig und eigenständig zwischen sitzender und stehender Tätigkeit zu wechseln. Diese Variabilität entlastet außerordentlich wirkungsvoll den Muskel-Skelettapparat. Außerdem verringert sich die Rüstzeit bei einem Schichtwechsel, wenn die Mitarbeiter unterschiedlich groß sind, oder auch bei einem Produktwechsel, wenn sich Arbeitshöhen verschiedener Produkte bzw. Varianten deutlich unterscheiden.
Abb. 5: Beispiele für die Anpassung von Arbeitsplätzen an Mitarbeiter und Tätigkeit
Die Arbeitsfläche darf nicht zu kalt sein. Beachten Sie die Kontakttemperatur. Wenn den Mitarbeitern Körperwärme an Armen und Fingern entzogen wird, leidet die Feinmotorik und Gelenkerkrankungen nehmen zu. Eine robuste Arbeitsplatte mit Holzkern ist i. d. R. besser als ein Tisch aus Edelstahl, solange keine hygienischen Gründe dagegen sprechen.
Bewegliche Tische einsetzen
Das Layout einer Produktion unterliegt heutzutage oft einem Wandel, sei es aufgrund von erkannten Verbesserungsmöglichkeiten oder auch wegen sich ändernder bzw. hinzukommender Produktvarianten. Eine sehr elegante Lösung, derartigen Anforderungen zu begegnen, ist die Mobilisierung von Arbeitstischen. Mit dem Einsatz beweglicher Tische, die im Betrieb standsicher arretiert bleiben, können Fertigungslinien mit geringstem Aufwand grundlegend geändert werden.