Jedes Unternehmen lebt von zufriedenen Kunden – umfassende Managementsysteme betrachten nicht nur die externen Kunden, sondern auch die internen (interne Empfänger von Leistungen, z. B. Informationen, im internen Prozess der Leistungserstellung). Die Qualität seiner Produkte und Dienstleistungen, aber auch die Art und Weise der Zusammenarbeit mit den Kunden, den Partnern und den Lieferanten waren immer schon wesentliche Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. In Zeiten eines sich verschärfenden Wettbewerbs sowie einer hohen Veränderungsrate, die aus der Sicht des Qualitätswesens neben Chancen auch zusätzliche Fehlermöglichkeiten mit sich bringen, reichen traditionelle Konzepte der Qualitätssicherung nicht mehr aus.
Bereits seit den 1980er-Jahren, als die erste Fassung der Norm für Qualitätsmanagementsysteme (QMS) DIN EN ISO 9001 veröffentlicht wurde, ist der Mehrheit der Unternehmen bewusst, dass Qualitätsprüfungen oder Qualitätskontrollen, wie Eingangsprüfung, Zwischenprüfungen, Endkontrolle und Abnahme, nicht mehr ausreichen, um effizient sicherzustellen, dass die Kunden Produkte und Dienstleistungen erhalten, die ihren Erwartungen und Anforderungen entsprechen, und sie mit den Leistungen des Unternehmens zufrieden sind. Mit den Jahren wurde auch immer deutlicher: Qualität durch Prüfen sicherzustellen ist zu aufwendig, Qualität muss durch festgelegte Prozesse produziert werden und ohne zufriedene Kunden verschwindet ein Unternehmen zwangsläufig vom Markt.
Bei tendenziell steigenden Kundenforderungen (bei gleichzeitigem Preisdruck) ist es erforderlich, ein Unternehmen so zu gestalten und zu führen, dass es qualitätsfähig ist und die Qualitätsfähigkeit kontinuierlich steigt. Dafür ist ein System (ein Managementsystem) erforderlich, das den Prozess zur Sicherstellung der Qualität managt und die Qualitätsfähigkeit aller betrieblichen Bereiche kontinuierlich verbessert. Der Nachweis eines solchen Managementsystems für Qualität (Qualitätsmanagementsystem) schafft bei den Kunden Vertrauen.
Wesentliche Vorteile der Anwendung eines QMS für das Unternehmen sind:
- klare Ausrichtung des Unternehmens, z. B. durch die definierte und kommunizierte Qualitätspolitik;
- Reduzierung unnötiger Kosten, z. B. durch die Vermeidung von Fehlern, beschleunigte Prozesse, höhere Produktivität, realisierte Verbesserungen etc.;
- Ausbau der Qualitätsfähigkeit;
- systematischeres Vorgehen, z. B. durch die Prozessorientierung;
- stabile Prozesse, insbesondere durch das geplante Vorgehen und die festgelegten Verantwortlichkeiten;
- konstruktiver Umgang mit Fehlern, z. B. durch die Qualitätskultur;
- höhere Transparenz, z. B. durch geregelte Prozesse, Zuständigkeiten etc.;
- höhere Flexibilität, v. a. durch die geregelten Prozesse und die Standards;
- bessere Zusammenarbeit mit Lieferanten und Partnern, v. a. durch die Gestaltung der Schnittstellen und die Optimierung der Kommunikation;
- systematisierte Weiterentwicklung des Unternehmens, v. a. durch die Anwendung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses;
- Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, z. B. durch den Nachweis eines intakten QMS.
Win-Win-Situation durch ein gelebtes Qualitätsmanagement
Ein gelebtes Qualitätsmanagement nützt dem Unternehmen, dem Management, den Beschäftigten, den Kunden, den Lieferanten und dem Umfeld.