Dipl.-Ing. Dirk Rittershaus, Dr.-Ing. Vilia Elena Spiegel-Ciobanu
2.2.1 Lichtbogenhandschweißen
Beim Lichtbogenhandschweißen wird die benötigte Wärme durch den elektrischen Strom erzeugt. Zwischen Werkstück und abschmelzender Elektrode brennt ein Lichtbogen. Zur Lichtbogenstabilisierung, Schutzgas- und Schlackebildung sowie zur möglichen Auflegierung des Schweißbades werden umhüllte Stabelektroden verwendet.
2.2.2 Schutzgasschweißen
MAG-Schweißen
Beim Metall-Aktivgas-Schweißen (MAG) brennt der Lichtbogen zwischen Werkstück und einer Drahtelektrode, die adäquat zur Abschmelzgeschwindigkeit kontinuierlich nachgefördert wird. Als Schutzgase werden Kohlendioxid, Argon-Kohlendioxid-Gemische oder Argon-Kohlendioxid-Gemische mit geringen Beimengungen von Sauerstoff, Wasserstoff, Helium oder auch Stickstoff eingesetzt. Das MAG-Verfahren mit CO2 wird zum Schweißen niedrig legierter Stähle eingesetzt. Mischgase werden auch für hochlegierte Stähle und Nickelbasis-Legierungen häufig verwendet.
MIG-Schweißen
Beim Metall-Inertgas-Schweißen (MIG) brennt der Lichtbogen zwischen Werkstück und einer abschmelzenden Drahtelektrode im Schutz eines Inertgases. Das Verfahren ist auch für das Schweißen von Nichteisenmetallen, wie z. B. Aluminium oder Nickelbasis-Legierungen, einsetzbar. Als Inertgase kommen Argon, Helium, deren Gemische und Gemische mit geringen Beimengungen anderer Gase zur Anwendung.
WIG-Schweißen
Beim Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG) brennt zwischen einer nicht abschmelzenden Wolframelektrode und dem Werkstück der Lichtbogen im Schutz eines Inertgases. Als Inertgase werden vorzugsweise Argon oder Helium oder ein Gemisch hiervon verwendet. Das Schutzgas schützt Elektrode und Schmelzbad vor dem Zutritt von Luftsauerstoff. Das WIG-Schweißen kann auch ohne Zusatzwerkstoff ausgeführt werden. Bevorzugte Einsatzgebiete sind überall dort, wo hochwertige Nähte mit sicheren Ergebnissen gefordert sind, z. B. zum Wurzelschweißen im Rohrleitungsbau, zum Einschweißen von Kesselrohren, bei Schweißarbeiten an hoch legierten Stählen, zum Verbinden von Nichteisenmetallen und von dünnwandigen Bauteilen.