Prof. Dr. et habil. Marc-André Weber, Prof. Dr.-Ing. habil. Sascha Stowasser
Der Nutzer einer kollaborierenden Roboteranlage, der im Alltag mit dem Roboter an seinem Arbeitsplatz zu tun hat, trägt ebenfalls Verantwortung für seine Sicherheit. Dies leistet er durch
- erfolgreiche Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen,
- sorgfältigen und sachgerechten Umgang mit dem Roboter sowie
- eventuell Tragen von Schutzausrüstung.
Zunächst ist der Mitarbeiter an die Besonderheit kollaborierender Roboter heranzuführen. Dies muss durch im Umfang angemessene Qualifizierungsmaßnahmen erfolgen. Diese sollen theoretische Erkenntnisse und praktische Erfahrungen vermitteln. Dem Nutzer ist dabei beispielsweise zu vermitteln, wozu der Roboter in der Lage ist und insbesondere wo die technischen Grenzen liegen. Wesentlich ist dabei, in Form praktischer Anwendung an einem Arbeitsplatz eigene Erfahrungen im Umgang mit einem kollaborierenden Roboter zu sammeln. Dies soll unter Aufsicht passieren, bis der Zeitpunkt erreicht ist, an dem der Werker sich sicher fühlt, wenn er alleine mit dem Roboter interagiert.
Ein sorgfältiger und sachgerechter Umgang mit dem Roboter ist der nächste Aspekt, der von dem Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu erfolgen hat. Der Roboter soll dabei für die Zwecke eingesetzt werden, für die er installiert wurde. Dies betrifft insbesondere, dass keine außer die festgelegten Werkzeuge angebracht und keine außer die für den Arbeitsplatz bestimmten Bauteile bearbeitet werden.
Der Mitarbeiter darf den Roboter nicht "überstrapazieren". Wenn er beispielsweise den Roboterarm selbst an eine bestimmte Stelle über dem Werktisch führt, kann der Roboter technisch bedingt eine Verzögerung in seiner Geschwindigkeit gegenüber dem menschlichen Arm aufweisen. Wenn der Mitarbeiter dann am Roboterarm "ziehen" würde, kann er die Mechanik beschädigen.
Sofern notwendig, kann zusätzlich das Tragen von Schutzkleidung durch das Personal verlangt werden. Hierzu zählen beispielsweise Handschuhe oder Schutzbrillen. Anwendungsbeispiele sind etwa denkbar, wenn der Roboter ein Bauteil festhält, an dem der Mensch mit Handwerkzeug tätig ist, beispielsweise bei handgeführten Löt- und Schweißvorgängen.