Dr. Silvester Siegmann, Prof. Bernhard Tenckhoff
Informieren Sie sich vor Ihrer Abreise über die Reise- und Sicherheitshinweise beim Auswärtigen Amt.
Holen Sie direkt nach der Ankunft im Land Informationen über die aktuelle Sicherheitslage vor Ort ein (z. B. bei Ihrer Firma oder der deutschen Botschaft). Die Anmeldung bei der Deutschen Botschaft muss in den ersten Tagen erfolgen. Geben Sie dem Botschaftspersonal so detailliert wie möglich Informationen über Ihren Aufenthalt und Ihre Erreichbarkeit. Bei wesentlichen Änderungen des Aufenthalts ist die Information an die Botschaft zu aktualisieren. Damit hat die Botschaft die Möglichkeit, sich im Ernstfall um Sie zu bemühen. Über das Internet können Formulare zur Anmeldung bereits im Vorfeld ausgefüllt und an die Botschaft gesendet werden. Gleiche Informationen müssen in der Heimat vorliegen.
Um erreichbar zu sein ist es ratsam, neben dem deutschen Handy auch ein Handy des Einsatzlandes mit sich zu führen. Informieren Sie, besonders bei verschiedenen Einsatzorten im Land, Vertrauenspersonen über die Aufenthaltsorte und Erreichbarkeit. Verwahren Sie wichtige Anschriften und Telefonnummern (Diplomatische Vertretungen, Firma) stets separat von der Brieftasche. Lassen Sie im Übrigen über Ihre Sicherheitsvorkehrungen nichts nach außen dringen.
Betrachten Sie Ihr Umfeld mit gesundem Misstrauen und teilen Sie Auffälligkeiten direkt den zuständigen Mitarbeitern Ihrer Firma vor Ort mit. Seien Sie zurückhaltend bei Auskünften über berufliche oder private Angelegenheiten; sie könnten gegen Sie verwendet werden. Gehen Sie grundsätzlich gefährlichen Situationen, wie z. B. gewalttätigen Auseinandersetzungen, aus dem Weg.
Treffen Sie sich nie mit Unbekannten an fremden Orten. Bieten Sie als Treffpunkt immer ein Hotel oder Ihr Büro an.
Vermeiden Sie bei Dunkelheit Risikozonen und einsame Gegenden. Ausländer werden immer als "reich" identifiziert und sind daher besonders gefährdet. Üben Sie Zurückhaltung bei Zufallsbekanntschaften. Der "Zufall" kann von den Betreffenden künstlich herbeigeführt worden sein. Vermeiden Sie kompromittierende Handlungen.
Wechseln Sie Ihr Geld nur bei Banken und offiziellen Stellen. Bewahren Sie dabei die Belege für den Geldumtausch (aber auch Belege über die Mittelverwendung, wie z. B. Einkäufe) auf. Tragen Sie Papiere, Geld und Kreditkarten stets am Köper. Hilfreich sind hier auch Hosengürtel mit eingenähten Taschen. Seien Sie generell achtsam im Umgang mit Bargeld; nehmen Sie nie mehr als nötig mit. Meiden Sie öffentliche Geldautomaten und zählen Sie Ihr Geld nicht öffentlich ab. Diebe könnten auf Sie aufmerksam werden. Achten Sie auf Falschgeld.
Geben Sie keine Almosen, auch nicht an Kinder. Fotografieren Sie keine öffentlichen Anlagen, Plätze oder Menschenansammlungen. Machen Sie keine Fotos von Militär und militärischen Einrichtungen. Verzichten Sie auch auf Fotos von der dortigen Polizei oder deren Polizeiaktionen. Fragen Sie Personen vorher, ob Sie sie fotografieren dürfen. Die Mitnahme von Anhaltern ist in fast allen afrikanischen Ländern nicht nur verboten, sondern birgt auch immer Risiken.