5.1 Vorbemerkungen
(1) Die Liste der Zelllinien umfasst ausgewählte Zelllinien der American Type Culture Collection (ATCC), des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH und der Zellkultursammlung des Friedrich-Loeffler-Instituts, den Ursprungsorganismus, den zusätzlichen Biostoff und die Schutzstufe, in der die Tätigkeiten durchgeführt werden müssen. Die Auflistung berücksichtigt auch die von der Zentralen Kommission für die biologische Sicherheit (ZKBS) eingestuften Zelllinien. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
(2) Mit zusätzlichem Biostoff werden diejenigen Biostoffe bezeichnet, deren Erbmaterial in der Zelllinie in das Genom integriert ist oder die in die Zelle inkorporiert sind. Für die Zuordnung der Tätigkeiten mit einer Zelllinie zur Schutzstufe ist entscheidend, ob der zusätzliche Biostoff abgegeben, vermehrt oder exprimiert wird und ob der Biostoff infektiös ist. Handelt es sich bei dem zusätzlichen Biostoff um ein Tierpathogen, sind aus tierseuchenrechtlicher Sicht Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, die ein Entweichen in die äußere Umgebung oder in andere Arbeitsbereiche minimieren bzw. verhindern.
(3) Für Zelllinien existiert keine einheitliche oder standardisierte Nomenklatur, so dass Zellliniennamen in der Literatur in unterschiedlicher Schreibweise erscheinen können. Dies bezieht sich sowohl auf Groß- und Kleinschreibung, als auch auf die Verwendung von Sonderzeichen (Bindestrich, Schrägstrich, Leerzeichen, griechische Buchstaben), Kürzungen (z. B. HEK-293 und 293) und Synonyme (z. B. Jiyoye, Jijoye, P2003, P-J-3). In der folgenden Liste entsprechen die Zellliniennamen den Benennungen der namhaften Zellkultursammlungen.
(4) Bei Einstufungsfragen oder bei Fragen der Zuordnung zur Schutzstufe steht der Unterausschuss 3 "Wissenschaftliche Bewertung und Einstufung von Biostoffen" des ABAS beratend zur Verfügung.
5.2 In der Liste verwendete Kennzeichnungen
(**)
Bei bestimmten Biostoffen, die in die Risikogruppe 3 eingestuft und in der Liste mit zwei Sternchen (**) versehen wurden, ist das Infektionsrisiko für Arbeitnehmer begrenzt, da eine Übertragung über den Luftweg normalerweise nicht erfolgen kann. Weitergehende Informationen zu Infektionsquellen, zum Übertragungsweg und zu spezifischen Schutzmaßnahmen einschließlich Inaktivierungsmaßnahmen enthält die TRBA 100 "Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen in Laboratorien" [1].
t2
Wegen der Wirbeltierpathogenität können aus tierseuchenrechtlicher Sicht Sicherheitsmaßnahmen erforderlich werden die, vergleichbar mit den Sicherheitsmaßnahmen der Schutzstufe 2, ein Entweichen des Biostoffs in die äußere Umgebung bzw. in andere Arbeitsbereiche minimieren.
GVO
Zelllinien, die entsprechend § 3 Gentechnikgesetz [12] als gentechnisch verändert gelten, sind in der Spalte GVO kenntlich gemacht.
Fußnoten
G: Für gentechnische Arbeiten nach der Zelllinienliste der ZKBS abweichend eingestuft [8].
3: Die Kulturbedingungen sind für die Entstehung von Virus-Partikeln relevant (siehe Stellungnahme der ZKBS zur Zelllinie CaSKI [10]).
4: Die Kulturbedingungen sind für die Entstehung von Virus-Partikeln relevant
Zelllinie |
Synonyme |
Ursprungsorganismus |
Zusätzlicher Biostoff |
Schutzstufe |
GVO |
+/+ MGT |
|
Maus |
|
1 |
|
+/+ SCT |
|
Maus |
|
1 |
|
10.014 pRSV-T |
10.014 |
Mensch |
Transfiziert mit Plasmid pRSV-T mit Simian-Virus 40 (SV40; Macaca mulatta-Polyomavirus 1) T-Antigen und Rous-Sarcoma-Virus (RSV) Long Terminal Repeat (LTR) |
1 |
ja |
104C1 |
|
Meerschweinchen |
|
1 |
|
10B |
|
Mensch |
Transfiziert mit Plasmid pcDNA3.1 mit Simian-Virus 40 (SV40; Macaca mulatta-Polyomavirus 1) T-Antigen |
1 |
ja |
10C9 |
|
Mensch |
|
1 |
|
10P12 |
|
Maus |
Abelson-Leukämievirus der Maus (AbMLV) |
1, t2 |
|
10P2 |
|
Maus |
Abelson-Leukämievirus der Maus (AbMLV) |
1, t2 |
|
11E |
|
Mensch |
Simian-Virus 40 (SV40; Macaca mulatta-Polyomavirus 1) T-Antigen |
1 |
ja |
11P0-1 |
|
Maus |
Abelson-Leukämievirus der Maus (AbMLV) |
1, t2 |
|
11Z |
|
Mensch |
Transfiziert mit Plasmid pcDNA3.1 mit Simian-Virus 40 (SV40, Macaca mulatta-Polyomavirus 1) T-Antigen |
1 |
ja |
121-19B10 |
|
Maus |
|
1 |
|
1273/99 |
1273 |
Mensch |
Transfiziert mit Plasmid mit Simian-Virus 40 (SV40; Macaca mulatta-Polyomavirus 1) T-Antigen |
1 |
ja |
127TAg |
|
Maus |
Transfiziert mit Plasmid mit Simian-Virus 40 (SV40; Macaca mulatta-Polyomavirus 1) T-Antigen |
1 |
ja |
12MBr6 |
|
Grüne Meerkatze |
|
1 |
|
12Z |
|
Mensch |
Transfiziert mit Plasmid pcDNA3.1 mit Simian-Virus 40 (SV40, Macaca mulatta-Polyomavirus 1) T-Antigen |
1 |
ja |
130T |
R D, RD-2, RD 2, 130-T, 130 T, TE-32, TE 32, TE32, TE 32.T, Te 32.T |
Mensch |
|
1 |
|
1321N1 |
1321-N1, 1321 N1 |
Mensch |
|
1 |
|
13762 MAT B III |
|
Ratte |
|
1 |
|
13F3 |
|
Grauer Zwerghamster/Maus |
|
1 |
|
1411H |
1411HP |
Mensch |
|
1 |
|
142-24E5 |
1/24-24E05, 1/24E05, 142-24E05, SCRF 35.1 |
Maus |
|
1 |
|
143.98.2 |
|
Mensch |
|
1 |
|
143B |
|
Mensch |
|
1 |
|
143B PML BK TK |
|
Mensch |
Transfiziert mit Plasmid mit Thymidinkinasegen (PMBKTK) |
1 |
ja |
146-03E04 |
146-3E4 |
Maus |
|
1 |
|
147-67C6 |
|
Maus |
|
1 |
|
151TAg |
|
Maus |
Transfiziert mit Plasmid mit Simian-Virus 40 (SV40; Macaca mulatta-Polyomavirus 1) T-Antigen; Zellen einer transgenen Maus mit lambda LIZ (Lac I/cII) |
1 |
ja |