[Vorspann]
- Stehleitern
- Podestleitern (Sonderform der Stehleiter)
- Anlegeleitern
- Rollleitern (Sonderform der Anlegeleiter)
- Mehrzweckleitern
- Tritte
3.1 Stehleitern
Nach der Bauart unterscheiden sich Stehleitern in Sprossen- und Stufenstehleitern, die entweder von einer Seite oder von zwei Seiten bestiegen werden können.
Stufenstehleitern haben eine größere Auftrittfläche als Sprossenstehleitern, sind damit besser begehbar und ermöglichen daher ein ermüdungsfreieres Stehen. Deshalb sollten sie Sprossenstehleitern vorgezogen werden.
Bild 1: Stufenstehleiter mit Plattform
Bild 2: Beidseitig besteigbare Sprossenstehleiter
Bild 3: Fahrbare Stehleiter
Stehleitern können auch fahrbar ausgeführt werden. Beim Betreten senkt sich die Leiter ab und steht auf den Leiterfüßen auf. Bei der Wahl der Leitergröße sollte beachtet werden, dass
- bei der Verwendung von Stehleitern mit Plattform der Benutzer die maximal erforderliche Arbeitshöhe von der Plattform aus erreichen kann, ohne sich zu recken.
- beidseitig besteigbare Stehleitern nur bis zur drittobersten Stufe/Sprosse bestiegen werden dürfen.
Bei der Verwendung einer zu großen Leiter kann die Arbeit nicht mehr von der Plattform aus durchgeführt werden. Damit wird der Vorteil der großen Standfläche mit Haltemöglichkeit verschenkt. Große Leitern sind außerdem sperrig und schwer.
Für Elektroinstallationsarbeiten eignen sich Sprossenstehleitern aus Holz (siehe Bild 4) oder glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Sie bieten Schutz vor Körperdurchströmung, da sie vom Erdpotential isolieren.
Bild 4: Sprossenstehleiter aus Holz
Von Stehleitern darf nicht seitlich übergestiegen werden, weil sie dabei leicht umkippen können. Verwenden Sie daher zum Übersteigen eine Anlegeleiter.
Podestleitern
Podestleitern sind Stufenstehleitern mit umwehrter Plattform (Podest). Sie eignen sich besonders für die Regalbedienung mit der Handhabung sperriger oder schwerer Gegenständen (z. B. im Baumarkt). Gegenüber anderen Stehleiterbauarten weisen Podestleitern für den Benutzer eine höhere Standsicherheit auf, sie sind aber auch für längerfristige Arbeiten geeignet. Podestleitern sind relativ schwer; zum Transport sind sie deshalb mit Rollen ausgerüstet.
Bild 5: Einseitig besteigbare Podestleiter
Bild 5: Einseitig besteigbare Podestleiter
3.2 Anlegeleitern
Sprossenanlegeleitern werden im handwerklichen Bereich eingesetzt und auch überall dort verwendet, wo z. B. auf höher gelegene Lagerflächen übergestiegen werden muss.
Bild 6: Anlegeleiter mit Einhakvorrichtung
Anlegeleitern mit Einhakmöglichkeit eigenen sich besonders für den Einsatz an Lagerbühnen.
Stufenanlegeleitern müssen mit einer Aufsetz-, Einhak- oder Einhängevorrichtung versehen sein. Diese Vorrichtung gewährleistet, dass die Stufen der Anlegeleiter waagerecht stehen.
Schiebeleitern
Schiebeleitern sind höhenverstellbare, mehrteilige Sprossenanlegeleitern. Der Vorteil der Schiebeleiter gegenüber der einteiligen Anlegeleiter besteht darin, dass die Leiterlänge in bestimmten Grenzen variabel ist und daher auf die Leiterbenutzung optimal abgestimmt werden kann. Eine Schiebeleiter kann so ggf. zwei unterschiedlich lange Anlegeleitern ersetzen. Längere Schiebeleitern sind allerdings schwer zu handhaben, und sollten daher mit Seilzug ausgerüstet sein. Der Seilzug ermöglicht das Ausziehen der Leiter, während diese schon an der Wand anlehnt. Die Sicherungselemente (Fallhaken) müssen richtig einrasten. Hierbei muss die Bedienungsanleitung des Herstellers beachtet werden.
Das Ausziehen und Aufstellen von Schiebeleitern erfordert oft eine zweite Person.
Bild 7: Schiebeleiter
Verfahrbare Regalleitern (Rollleitern)
Der Einsatz von Regalleitern, auch als "Rollleitern" bezeichnet, bietet sich dort an, wo ein Regal häufig be- und entladen wird (Bild 8).
Bild 8: Verfahrbare Regalleiter
Im Kleinteillager mit gegenüberliegenden Regalreihen eignen sich besonders zwischen den Regalreihen angebrachte und quer zur Laufrichtung verschiebbare Rollleitern.
Bild 9: Rollleiter für Regalgänge
3.3 Mehrzweckleitern
Mehrzweckleitern sind Sprossenleitern, die als Anlege-, Schiebe- oder Stehleiter verwendet werden können. Sie können teilweise auch als Kleingerüst aufgebaut werden. Man unterscheidet ein-, zwei- und dreiteilige Mehrzweckleitern.
Zweiteilige Mehrzweckleitern lassen sich sowohl auseinanderklappen (Verwendung als Stehleiter), als auch parallel zueinander verschieben (Verwendung als Schiebeleiter). Beide Leiterschenkel sind dabei mit Spreizsicherungen ausgestattet und können nicht unabhängig voneinander verwendet werden.
Eine Erweiterung dieses Prinzips stellt die dreiteilige Mehrzweckleiter (Bild 10) dar, die einen zusätzlichen, auf dem Steigschenkel in verschiedenen Höhen arretierbaren Leiterteil aufweist. Damit kann diese Mehrzweckleiter als bis zu dreiteilige Schiebeleiter, als (zweiteilige) Stehleiter oder auch als Stehleiter mit aufgesetzter Schiebeleiter verwendet werden. Sie eignet sich auch für Arbeiten in größeren Höhen, wenn eine Anlege- bzw. Schiebeleiter nicht angelehnt werden kann.
Bild 10: Dreiteilige Mehrzweckleiter (Foto: Zarges)
Bild 11: Mehrzw...