Körperliche Arbeit: Viele müssen hart ran

Auch wenn Deutschland als Wissensgesellschaft bezeichnet wird, arbeiten viele Erwerbstätige körperlich. Das ist an sich nicht schlecht, denn der menschliche Körper braucht Bewegung. Doch viele müssen so hart ran, dass sie unter den körperlichen Belastungen leiden.

Die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 brachte es ans Licht: Viel geändert hat sich seit 2006 nicht. Körperliche Belastungen durch Stehen, Handarbeit, Heben und Tragen schwerer Lasten, Erschütterungen und Zwangshaltungen sind weiterhin verbreitet. Und trotz moderner Hilfsmittel und Präventionsmaßnahmen ist der Anteil der häufigen körperlichen Arbeit fast gleich geblieben.

Schwer heben und tragen finden mehr als 50 % belastend

Nicht jede körperlich anstrengende Arbeit wird, so die Untersuchung, auch von jedem als Belastung empfunden. Doch im Vergleich zu Männern empfinden Frauen körperlich harte Arbeit z. B. eher belastend.

Häufig schwer heben und tragen sowie Erschütterungen und Schwingungen werden jeweils von mehr als 50 % der Befragten – unabhängig vom Geschlecht – als Belastung wahrgenommen.

Vor allem Männer, aber auch Frauen im Teilzeitbereich müssen härter ran

Am häufigsten sind es Vollzeit arbeitende Männer, die körperlich hart ran müssen. Das liegt wohl auch daran, dass körperliche Arbeitsbedingungen häufig bei „typisch männlichen“ Berufen auftreten. Gemeint sind hier das Baugewerbe, die Müllentsorgung, der Gartenbau und die Kranfahrer.

Beim Handwerk und den Branchen Gastgewerbe, Handel sowie Pflege sind sowohl Männer als auch Frauen körperlich gefordert. Im Teilzeitbereich gaben Frauen übrigens an, häufiger unter körperlich belastenden Arbeitsbedingungen tätig zu sein als diejenigen, die Vollzeit arbeiten.

Entlastung bei körperlich harter Arbeit

Das Factsheet „Hart im Nehmen? - Körperlich harte Arbeit nach wie vor aktuell" nennt aber auch Möglichkeiten, um körperlich Arbeitende zu entlasten. Hierzu zählen z. B.:

  • ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze,
  • der Einsatz von Trage- und Transportmitteln oder
  • der Einsatz von schwingungsisolierten Maschinen.

Präventionsmaßnahmen für die Gesundheit

Um auf Dauer gesund zu bleiben, helfen auch folgende Präventionsmaßnahmen:

  • rückenschonende Hebe- und Tragetechniken anwenden,
  • gezielte Ausgleichsübungen machen,
  • regelmäßig und häufig entlastende Pausen einlegen.

Hier finden Sie weitere Tipps, wie Sie Belastungen beim Umgang mit Lasten vermindern.


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