Es lässt sich vorhersagen, wann es zuviel wird

In der modernen Psychologie gibt es schon seit einiger Zeit ein Aggressionsmodell. Daran angelehnt hat der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Klaus Wäldle der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein Modell entwickelt, mit dem sich Auf- und Abbau von Stress nachweisen lassen. Anhand der Daten lässt sich dann vorhersagen, ab welchem Stressniveau es zu emotionalen Ausbrüchen kommen kann.
Wann Stress zuviel wird, empfindet jeder anders
Stress nimmt jeder anders wahr. Maßgeblich sind die Persönlichkeitseigenschaften sowie das soziale und berufliche Umfeld. Deshalb werden im Stressmodell Parameter wie
- Persönlichkeitseigenschaften,
- soziales Umfeld sowie
- das berufliche Umfeld
erfasst. Je mehr Angaben man dazu hat, desto genauer lässt sich vorhersagen, wann mit einem Ausbruch zu rechnen ist.
Stressverursachende Situationen erleben wir täglich
Zu den alltäglichen Stressoren zählen z. B.
- ein Stau auf dem Weg zur Arbeit,
- der Umgang mit schwierigen Personen, ob Kollegen, Vorgesetzte oder Kunden,
- Mehrarbeit wegen erkrankten Kollegen.
Hinzukommen immer wieder einmalige stressverursachende Situationen wie
- die Einführung neuer Technologien,
- eine Finanzkrise,
- ein Umzug,
- ein Stellenwechsel,
- Krankheit oder Tod eines Angehörigen.
Gegen Stress kann man sich stärken
Die meisten Menschen können den langsamen Anstieg von Stress lange Zeit ertragen, so die wissenschaftliche Studie. Stärkend wirken dabei vor allem
- eine ausgeglichene Freizeitgestaltung,
- positive soziale Kontakte,
- die Möglichkeit des Austausches sowie
- keine zu hohen Ansprüche an sich und das Leben.
Wer nicht für Ausgleich sorgt, erhöht die Gefahr einer Stressreaktion
Die Gefahr einer emotionalen Stressreaktion steigt vor allem dann, wenn das Stressniveau stetig und so stark ansteigt, dass die Stressbewältigung nicht mehr ausreichend stattfinden kann. Wird zu lange nicht für Ausgleich gesorgt, erfolgt ein Aus- bzw. Zusammenbruch.
Stressmodell kann helfen, Kosten zu sparen
Psychische Erkrankungen als Folge von Stress verursachen hohe ökonomische und gesellschaftliche Kosten. Das Modell zur Dynamik des Aufbaus und Abbaus von Stress, so hoffen die Wissenschaftler, könnte auch dazu beitragen, Erfolge therapeutischer Maßnahmen abzuschätzen und so die Kosten zu senken.
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