a) |
An der AB-GmbH & Co. KG ist die X-GmbH als Komplementärin und Geschäftsführerin sowie A und B als Kommanditisten beteiligt. Der Gewinn der KG beträgt 100 TEUR. Die GmbH erhält keinen Gewinnanteil der KG. Ihr angemessener Gewinnanteil würde 10 TEUR betragen. |
LÖSUNG
|
vereinbarter Gewinnanteil |
angemessener Gewinnanteil |
vGA |
neuer Gewinnanteil |
zu versteuern |
X-GmbH (Kompl.) |
0 TEUR |
10 TEUR |
|
10 TEUR |
10 TEUR |
A (Kommanditist) |
50 TEUR |
./.5 TEUR |
+5 TEUR |
50 TEUR |
47,5 TEUR |
B (Kommanditist) |
50 TEUR |
./.5 TEUR |
+5 TEUR |
50 TEUR |
47,5 TEUR |
|
100 TEUR |
0 TEUR |
+10 TEUR |
110 TEUR |
105 TEUR |
b) |
An einer GmbH & Co. KG sind die Gesellschafter mit folgenden Einlagen beteiligt: Komplementär-GmbH 100 000 EUR, Kommanditisten A und B je 500 000 EUR. A und B sind an der GmbH (Stammkapital 25 000 EUR) zu je 50 % beteiligt und erhalten von der GmbH für die Geschäftsführung der GmbH je 50 000 EUR angemessenes Gehalt. Der KG-Vertrag sieht vor, dass die GmbH lediglich Auslagenersatz erhält. Den Restgewinn der KG erhalten A und B zu je 50 %. A und B haben demgemäß den steuerlichen Gewinn 01 der KG i. H. v. 500 000 EUR mit je 250 000 EUR entnommen. |
Bisherige Erklärung der KG:
|
Gewinnanteil |
Sonderbetriebseinnahmen |
Sonderbetriebsausgaben |
Summe |
GmbH |
0 EUR |
100 000 EUR |
100 000 EUR |
0 EUR |
A |
200 000 EUR |
50 000 EUR |
– |
250 000 EUR |
B |
200 000 EUR |
50 000 EUR |
– |
250 000 EUR |
|
400 000 EUR |
200 000 EUR |
100 000 EUR |
500 000 EUR |
Beurteilen Sie die Angemessenheit der Gewinnausstattung der Komplementär-GmbH.
Stellen Sie die entsprechende einheitliche und gesonderte Gewinnfeststellung der GmbH & Co. KG auf.
LÖSUNG Die Angemessenheit der Gewinnausstattung der GmbH ist nur gegeben, wenn sie für ihr Haftungsrisiko, ihren Kapitaleinsatz in der KG und ihre Tätigkeit eine angemessene Vergütung erhält. Die GmbH erhält nur Auslagenersatz (Geschäftsführergehälter Sonderbetriebseinnahmen ./. Sonderbetriebsausgaben = 0 EUR). Die Gewinnverteilung ist wegen der fehlenden Vergütung für Haftungsrisiko und Kapitaleinsatz nicht angemessen. Die GmbH müsste als angemessenen Gewinnanteil von der KG erhalten:
für das Haftungsrisiko eine Risikoprämie in Höhe einer Avalprovision, d. h. 6 % vom Stammkapital 25 000 EUR |
1 500 EUR |
für den Kapitaleinsatz eine Kapitalverzinsung i. H. v. 10 % von 100 000 EUR Einlage bei der KG |
10 000 EUR |
ergibt Mindestgewinnanteil der GmbH (zusätzlich zum Auslagenersatz) |
11 500 EUR |
In Höhe dieses Betrages liegt eine vGA an die GmbH-Gesellschafter A und B vor. Die vGA ist im Rahmen der Gewinnfeststellung der KG zu erfassen:
Gewinnanteil der GmbH + 11 500 EUR
Bei A und B stellt der Betrag von je 5 750 EUR Sonderbetriebseinnahmen dar. Aber: Die vGA ist dem A und dem B in ihren Gewinnanteilen von je 200 000 EUR durch den Gewinnverzicht der GmbH schon zugeflossen, wird ihnen also nicht nochmals zugerechnet. Der Gewinnanteil von A und B setzt sich jetzt jeweils wie folgt zusammen: 194 250 EUR Handelsbilanzgewinnanteil + 5 750 EUR vGA als Sonderbetriebseinnahmen = 200 000 EUR.
Die vGA ist bei A und B nach dem Teileinkünfteverfahren (§ 3 Nr. 40 EStG) nur zu 60 % als Sonderbetriebseinnahme, also insgesamt je (194 250 EUR Handelsbilanzgewinnanteil + 3 450 EUR vGA als Sonderbetriebseinnahmen =) 197 700 EUR, zu erfassen und im Übrigen nach § 3 Nr. 40 Buchst. d EStG steuerfrei.
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Handelsbilanzgewinn |
Vorweg |
Sonderbetriebsausgaben |
vGA = Sonderbetriebseinnahmen |
Gesamtgewinn |
zu versteuern |
GmbH |
11 500 EUR |
100 000 EUR |
100 000 EUR |
– |
11 500 EUR |
11 500 EUR |
A |
194 250 EUR |
50 000 EUR |
– |
... |