Forecast Controlling: Ziele und Inhalte
Ziel des Forecasts ist es, frühzeitig Informationen über zukünftig zu erwartende Abweichungen zu liefern, zielgerichtete Maßnahmen zur Schließung von Ziellücken zu entwickeln sowie schnelle Anpassungen der Umsatz-, Kosten- und Investitionsbudgets etc. bei sich verändernden Rahmenbedingungen zu initiieren. Im Rahmen des Forecasts erfolgt eine Einschätzung der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung und deren Auswirkung auf das Unternehmen als Ganzes oder auf einzelne Einheiten. Der Forecast kann sowohl regelmäßig (Standard-Forecast) als auch ad hoc erstellt werden.
Forecast Planung: Kennzahlen für die Prozessqualität
Bezeichnung: Forecast-Abweichung | Ziel: hohe Verbindlichkeit und Treffergenauigkeit |
(EBIT Ist (EUR) - EBIT Forecast (EUR)) / EBIT Forecast (EUR) * 100 | Einheit: Prozent |
Aussage: hohe Abweichungen zwischen Ist und Forecast als Indikator für mangelnde Qualität und Verbindlichkeit des Forecasts | Interpretationshinweis: Hohe Abweichungen zwischen Ist und dem (letzten) Forecast dienen als Indikator für mangelnde Qualität und Verbindlichkeit des Forecasts bzw. starke Umfeldänderungen (Auslöser für Ad-hoc-Forecasts). In der Interpretation sind externe und interne Einflussfaktoren auf das Ergebnis zu trennen. |
Forecast Planung: Kennzahl für die Schnelligkeit
Bezeichnung: Durchlaufzeit | Ziel: kurzer Forecast-Prozess (Standard-Forecast) |
Berechnung: Arbeitstage von Start (Anforderung) bis Ende (Vorlage Forecast) | Einheit: Arbeitstage |
Aussage: Steigerung der Effizienz des Forecasts durch Verkürzung der Prozesse; steigende Handlungsfähigkeit des Managements durch zeitnahe Vorlage des Forecasts (im Rahmen des Management Reportings) | Interpretationshinweis: diverse Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen wirken auf die Dauer der Forecast-Erstellung (Detaillierungsgrad, Ausmaß der (De-)Zentralisierung,...); Annahme, dass Beschleunigung ohne Qualitätsverlust möglich ist (z.B. durch Reduktion von Liege-/Leerzeiten). |
Forecast Planung: Kennzahl für die Effizienz
Bezeichnung: Relativer Kapazitätsanteil des Forecasts in der Controller-Organisation | Ziel: adäquater Ressourceneinsatz |
Berechnung: FTE Forecast / FTE Controller-Organisation * 100 | Einheit: Prozent |
Aussage: Indikator für die Effizienz bzw. relative Bedeutung des Forecasts | Interpretationshinweis: Leistungsanteile im Prozess liegen auch außerhalb der Controller-Organisation (eingeschränkte Messbarkeit bzw. höherer Messaufwand). höherer Messaufwand) |
Controlling-Prozessmodell als Grundlage
Das Controlling-Prozessmodell der International Group of Controlling (IGC) umfasst zehn Controlling-Hauptprozesse. Für diese Hauptprozesse wurden finanzielle und nichtfinanzielle Kennzahlen erarbeitet, die die Messung von Qualität, Zeit und Kosten ermöglichen. Die wichtigsten KPIs stellen wir in einer Beitragsserie vor.