Artikel 1 Einkommensteuer-Richtlinien 2001 (EStR 2001)
Einführung
(1) Die Einkommensteuer-Richtlinen 2001 (EStR 2001) sind Weisungen an die Finanzbehörden zur einheitlichen Anwendung des Einkommensteuerrechts, zur Vermeidung unbilliger Härten und zur Verwaltungsvereinfachung.
(2) Die EStR 2001 sind für die Veranlagung zur Einkommensteuer ab dem Veranlagungszeitraum 2001 anzuwenden.
(3) Anordnungen, die mit den nachstehenden Richtlinien im Widerspruch stehen, sind nicht mehr anzuwenden.
(4) Diesen Richtlinien liegt, soweit im Einzelnen keine andere Fassung angegeben ist, das Einkommensteuergesetz 1997 in der Fassung der Bekanntmachung vom 16.4.1997 (BGBl. I S. 821), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und zur Förderung eines kapitalgedeckten Altersvorsorgevermögens (Altersvermögensgesetz – AVmG) vom 26.6.2001 (BGBl. I S. 1310), zu Grunde.
Zu § 1a EStG
R 1. Steuerpflicht
1Unbeschränkt einkommensteuerpflichtig gemäß § 1 Abs. 2 EStG sind insbesondere von der Bundesrepublik Deutschland ins Ausland entsandte deutsche Staatsangehörige, die Mitglied einer diplomatischen Mission oder konsularischen Vertretung sind – einschließlich der zu ihrem Haushalt gehörenden Angehörigen -, soweit die Voraussetzungen des § 1 Abs. 2 EStG erfüllt sind. 2Für einen ausländischen Ehegatten gilt dies auch, wenn er die Staatsangehörigkeit des Empfangsstaates besitzt.
R 2. Zuständigkeit bei der Besteuerung (unbesetzt)
Zu § 2 EStG
R 3. Ermittlung des zu versteuernden Einkommens
(1)
Berechnungsschema
Das zu versteuernde Einkommen ist wie folgt zu ermitteln:
1 |
|
Summen der positiven Einkünfte aus jeder Einkunftsart (§ 2 Abs. 3 Satz 2 EStG) |
2 |
+ |
Hinzurechnungsbetrag § 52 Abs. 3 Satz 2 i.V.m. § 2a Abs. 3 Satz 3, Abs. 4 EStG i. d. F. vom 16.4.1997, BGBl. I S.821, § 2 Abs. 1 Satz 3, Abs. 2 Auslandsinvestitionsgesetz) |
3 |
– |
ausgleichsfähige negative Summen der Einkünfte (§ 2 Abs. 3 Sätze 3 bis 8 EStG) |
4 |
= |
Summe der Einkünfte (→Abs. 2) |
5 |
– |
Altersentlastungsbetrag (§ 24a EStG) |
6 |
– |
Freibetrag für Land- und Forstwirte (§ 13 Abs. 3 EStG) |
7 |
= |
Gesamtbetrag der Einkünfte (§ 2 Abs. 3 Satz 1 EStG) |
8 |
– |
Verlustabzug nach § 10d EStG i. d. F. des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 vom 24.3.1999, BGBl I S. 402 |
9 |
– |
Sonderausgaben (§§ 10, 10b, 10c EStG) |
10 |
– |
außergewöhnliche Belastungen (§§ 33 bis 33b EStG) |
11 |
– |
Steuerbegünstigung der zu Wohnzwecken genutzten Wohnungen, Gebäude und Baudenkmale sowie der schutzwürdigen Kulturgüter §§ 10e bis 10i EStG, 52 Abs. 21 Satz 6 EStG i. d. F. vom 16.4.1997, BGBl. I S. 821 und § 7 FördG) |
12 |
– |
Verlustabzug nach § 10d EStG i. d. F. vom 16.4.1997, BGBl. I S. 821 § 52 Abs. 25 Satz 1 EStG) |
13 |
+ |
zuzurechnendes Einkommen gemäß § 15 Abs. 1 AStG |
14 |
= |
Einkommen (§ 2 Abs. 4 EStG) |
15 |
– |
Freibeträge für Kinder (§§ 31, 32 Abs. 6 EStG) |
16 |
– |
Haushaltsfreibetrag (§ 32 Abs. 7 EStG) |
17 |
– |
Härteausgleich nach § 46 Abs. 3 EStG, § 70 EStDV |
18 |
= |
zu versteuerndes Einkommen (§ 2 Abs. 5 EStG). |
(2)
Summe der Einkünfte
1Die Summe der Einkünfte nach § 2 Abs. 3 EStG ist grundsätzlich positiv oder mindestens 0 DM (ab VZ 2002 0 Euro). 2Erzielt ein Steuerpflichtiger nur Einkünfte aus einer Einkunftsart und ist deren Summe negativ, ist auch die Summe der Einkünfte negativ, da in diesen Fällen die Summe der Einkünfte aus dieser Einkunftsart § 2 Abs. 3 Satz 2 EStG) mit der Summe der Einkünfte übereinstimmt und es auf die weiteren Berechnungsschritte in § 2 Abs. 3 EStG nicht ankommt. 3Ist die Summe der positiven Einkünfte nicht größer als 100.000 DM (ab VZ 2002 51.500 Euro) und ist die Summe der negativen Einkünfte höher als die Summe der positiven Einkünfte, greifen die weiteren Verlustverrechnungsschritte des § 2 Abs. 3 EStG nicht ein mit der Folge, dass eine negative Summe der Einkünfte vorliegt.
R 4. Ermittlung der festzusetzenden Einkommensteuer
Die festzusetzende Einkommensteuer ist wie folgt zu ermitteln:
Zu § 2a EStG
R 5. Negative ausländische Einkünfte
(1)
Einkünfte derselben Art
1Einkünfte der jeweils selben Art nach § 2a Abs. 1 EStG sind grundsätzlich alle unter einer Nummer aufgeführten Tatbes...