Zusammenfassung
Die Bewältigung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie stellte die Hamburger Haushaltspolitik vor große Herausforderungen. Die Stadt verfügt mit ihrem kaufmännischen Rechnungswesen über ein leistungsfähiges Informationssystem, welches nicht nur diejenigen Sachverhalte abbildet, welche unmittelbar in Zahlungen münden, sondern auch wirtschaftliche Belastungen, die erst in Folgejahren zu Zahlungen führen können; etwa Bürgschaften. Die Betrachtung der Jahresabschlüsse der "Krisenjahre" 2020 und 2021 und der Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2019 zeigen, dass die Corona-Pandemie insbesondere Spuren im Transferergebnis hinterlassen hat. Alles in allem waren die Belastungen der städtischen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aber deutlich geringer als bei Ausbruch der Pandemie befürchtet. Das Steueraufkommen überschritt bereits 2021 wieder das Vorkrisenniveau. Der ordentliche Aufwandsdeckungsgrad, die zentrale Kennziffer für die Beurteilung, ob die städtische Haushaltswirtschaft nachhaltig ist, sank lediglich im Haushaltsjahr 2020 unter die "magische Grenze" von 100 %. Die für die Bewältigung der Pandemie eingeräumten Ermächtigungen (Fehlbeträge in der Ergebnisrechnung und Kreditaufnahme) mussten nicht in vollem Umfang in Anspruch genommen werden. Die Stadt hat sich somit finanziell gut behauptet; erste Zahlen für das Haushaltsjahr 2022 zeigen, dass der Einfluss der Pandemie auf die städtischen Finanzen immer weiter nachlässt.
1 Hamburger Jahres- und Konzernabschluss
"Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stadt hat sich im Haushaltsjahr 2021 trotz schwieriger Rahmenbedingungen erholt. Die Steuererträge, die die tragende Säule des städtischen Haushalts stellen, haben mittlerweile ihr Vorkrisenniveau wieder erreicht. Hamburg hat die Corona-Pandemie insgesamt gut bewältigt. Hierzu haben auch die...