1) Die Pflichtenübertragung bringt eine Menge Unruhe unter den Führungskräften, die befürchten, dass sich ihre rechtliche Position verändert. Warum sollte sich der Arbeitgeber das antun?

Letztlich bringt eine verbindliche und für alle transparente Regelung der Verantwortung allen im Betrieb mehr Sicherheit und Gelassenheit im Umgang mit solchen Fragen. Machen Sie deutlich, dass keine zusätzlichen Pflichten abgewälzt werden, sondern bestehende Verantwortungsbereiche abgesteckt und überschaubar gemacht werden.

2) Wie können wir eine Pflichtenübertragung (auch ohne Hausjuristen) rechtlich fair und korrekt abwickeln?

Vorlagen für korrekte Pflichtenübertragungen sind verfügbar und problemlos anwendbar.

3) Wir haben vor einiger Zeit eine Pflichtenübertragung durchgeführt. Sie wurde zunächst auch gut akzeptiert, ist aber jetzt in Vergessenheit geraten. Wie hält man das Bewusstsein für die übertragenen Pflichten lebendig?

Der Arbeitsschutz leidet immer unter dem Problem, dass dann wenn erfreulicherweise nichts passiert, praktische und organisatorische Maßnahmen an Priorität verlieren. Kurze, regelmäßige Inputs, am besten direkt und mündlich (z. B. in Form von einem Erfahrungsaustausch unter Führungskräften), helfen, das Thema aktuell zu halten. Die betrieblichen Fachleute sind dabei gefragt, aktuelle Informationen so aufzubereiten, dass sie von den Vorgesetzten im Rahmen ihrer Aufgaben weiterverarbeitet werden können (z. B. Handzettel mit Unterweisungshilfen, Checklisten zu aktuellen Fragen) – schließlich soll und will nicht jede Führungskraft gleich Sicherheitsfachkraft sein.

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