Bei der Prüfung der Lastaufnahmemittel gelten folgende Kriterien:
4.2.1 Anschlagketten
Anschlagketten sind ablegereif bei:
- Bruch eines Kettengliedes,
- Anrissen, Oberflächenverletzungen oder festigkeitsbeeinträchtigenden Korrosionsnarben von mehr als 10 % des noch vorhandenen Kettendurchmessers,
- Längung, auch einzelner Kettenglieder, um mehr als 5 %,
- Abnahme der Glieddicke an irgendeiner Stelle auf die nächst kleinere genormte Dicke oder
- Verformung eines Kettenglieds.
4.2.2 Anschlagseile
Anschlagseile aus Stahldraht sind ablegereif bei (vgl. Abb. 2):
- Auftreten von mindestens sechs Drahtbrüchen auf einer Länge von 6d (d = Seildurchmesser),
- Litzenbrüchen,
- Aufdoldungen,
- Lockerung der äußeren Lage,
- Quetschungen,
- Knicken,
- Kinken (Klanken),
- Korrosionsnarben,
- Beschädigungen oder starken Abnutzungen der Seilendverbindungen.
Abb. 2: Ablegereife von Anschlagseilen aus Stahldraht
4.2.3 Hebebänder
Hebebänder sind ablegereif bei:
- Beschädigungen der Webkante oder des Gewebes und Garnbrüchen in großer Zahl, z. B. mehr als 10 % des Querschnitts,
- stärkerer Verformung infolge von Wärmeeinwirkung,
- Schäden an der Vernähung des Bandes,
- Schäden infolge von Einwirkung aggressiver Stoffe,
- Beschädigung der aufvulkanisierten Gummiauflage bei Stahldrahtbändern oder
- Beschädigung der Beschlagteile.
4.2.4 Lasthaken
Lasthaken sind ablegereif bei:
- Anrissen, insbesondere Querrissen in Schaft, Hals, Gewinde oder Hakenmaul, Aufweitung des Hakenmauls um mehr als 10 % oder
- Abnutzung im Hakengrund um mehr als 5 %.
4.2.5 Naturfaserseile
Naturfaserseile (Ma, Ha) sind ablegereif bei:
- Bruch einer Litze,
- mechanischen Beschädigungen, starkem Verschleiß oder Auflockerungen,
- Herausfallen von Fasermehl beim Aufdrehen des Seiles,
- Schäden infolge feuchter Lagerung oder Einwirkung aggressiver Stoffe,
- Garnbrüchen in großer Zahl, z. B. mehr als 10 % der Gesamtgarnzahl im am stärksten beschädigten Querschnitt,
- Lockerung der Spleiße.
4.2.6 Chemiefaserseile
Chemiefaserseile (PA, PP, PES) sind ablegereif bei:
- Bruch einer Litze,
- Garnbrüchen in großer Zahl, z. B. mehr als 10 % der Gesamtgarnzahl im am stärksten beschädigten Querschnitt,
- starker Verformung infolge Wärme, z. B. durch innere oder äußere Reibung oder Wärmestrahlung,
- Lockerung der Spleiße,
- Schäden infolge Einwirkung aggressiver Stoffe.