PwC: Weltweit niedrigste CEO-Fluktuation in deutschsprachigen Vorstandsetagen – Digitaler CEO als neues Anforderungsprofil
In den Vorstandsetagen der 300 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz herrscht ausgesprochene Kontinuität – auch im weltweiten Vergleich: So musste im vergangenen Jahr gerade einmal jeder zehnte Vorstandsvorsitzende eines deutschsprachigen Blue Chip seinen Posten zugunsten eines Nachfolgers räumen. Mit 10, 3 % liegt die Wechselquote sogar genau zwei Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von 12, 3 %. Im internationalen Vergleich verzeichnet der deutschsprachige Raum damit die wenigsten Führungswechsel. In Westeuropa stieg die Quote von 12, 9 % auf 14, 3 % und ist damit identisch mit dem globalen Durchschnittswert. Ähnlich wie im deutschsprachigen Raum, hat die japanische Wirtschaft mit 11, 6 % ebenfalls eine vergleichsweise geringe CEO-Fluktuation. In Nordamerika verharrte die Quote bei ebenso moderaten 13, 2 %. Deutlich mehr Stühlerücken gab es dagegen in den Chefetagen der BRIC-Staaten: In China mussten 15 %, in Brasilien, Russland und Indien sogar 15, 9 % der dortigen CEOs ihren Chefsessel räumen. Das sind einige Ergebnisse der "2014 Study of CEOs, Governance, and Success" der internationalen Managementberatung Strategy&, Teil des PwC-Netzwerks. Die Studie untersucht in ihrer vierzehnten Ausgabe sowohl die jährlichen als auch die langfristigen Veränderungen in den Chefetagen der 2500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen.
Trotz der relativen Stabilität in den Vorstandsetagen – so die Studie weiter – steht die Führungsspitze der deutschen Wirtschaft über alle Branchen hinweg strukturell wie personell vor einer immensen Umwälzung. "In den kommenden Jahren werden die Weichen für eine digitale Zukunft gestellt. Um bei Themen wie Industrie 4.0 und Smart Data eine Führungsposition zu bekommen und um als Wirtschaftsstandort auch international eine Vorreiterrolle spielen zu können, brauchen die Konzerne dringend auch an der Unternehmensspitze dezidiertes Digital Know-how sowie Mut zum Umdenken", so Dr. Klaus-Peter Gushurst, Senior Partner und Sprecher der Geschäftsführung von Strategy& im deutschsprachigen Raum. "Durch kürzere Innovationszyklen und die Implementierung digitaler Geschäftsmodelle wird die Rolle des CEOs neu interpretiert. Vor diesem Hintergrund sinkt die Bedeutung von industriespezifischer Erfahrung. Technologie- und Digitalkenntnisse sowie Umsetzungserfahrung werden eine immer größere Rolle spielen", so Gushurst.
(PM PwC vom 14.4.2015)