Die 6 häufigsten Fallen
1. Aus Erfahrungen keine Lehren gezogen
Die Pandemie hat uns gezwungen, schnell zu reagieren. Dabei haben sich manche Ad-hoc-Entscheidungen bewährt – andere waren im Nachhinein betrachtet nicht sinnvoll. Das ist der Situation geschuldet. Aber daraus sollte man die Lehren für die Zukunft ziehen – denn mit COVID-19 müssen wir uns, wie es aussieht, noch lange beschäftigen. Außerdem können die Lehren auch für andere Situationen von Nutzen sein, die noch auf den Verein zukommen können.
2. Transparenz fehlt
Es ist nicht damit getan, dass man Maßnahmen ergreift und umsetzt. Man muss auch den Mitgliedern klarmachen, warum man diese Entscheidung getroffen hat. Es ist dabei nicht damit getan, dass man auf "Anweisungen von oben" hinweist. Man muss immer wieder verdeutlichen, dass man die Maßnahmen durchführt, um die Mitglieder zu schützen.
3. "Es wird schon gutgehen" ist keine Alternative
Natürlich gönnt man jedem Mitglied eine glanzvolle Ehrung oder einfach einen gemütlichen Abend. Aber in diesen Zeiten ist das unverantwortlich. Im Heimatgebiet des Autors hat eine religiöse Gemeinschaft wohl auch gedacht, dass es schon gutgehen wird und eine Trauzeremonie mit vielen Gästen vollzogen. Das Ergebnis: Der Landkreis, der zuvor zu den am wenigsten betroffenen Gebieten gehörte, wurde auf einmal zum roten Kreis. Abgesehen von den vielen Neuinfektionen: Der Ruf der Gemeinde hat darunter natürlich sehr gelitten. So macht man sich schnell zum "Buhmann".
4. Alternative Kommunikationswege zu wenig genutzt
Wenn man sich nicht direkt gegenüberstehen kann, muss man Alternativen suchen. Telefon, WhatsApp, Facebook, Instagram, Videokonferenz – es hat kaum eine Zeit gegeben, in der es so viele Alternativen gab. Aber man muss sich auch damit befassen und sie nutzen. In vielen Vereinen ist jedoch eine "Starre" entstanden, weil die Alternativen nur spärlich bis gar nicht genutzt werden. Dadurch entstehen Schäden, die kaum wieder gut zu machen sind.
5. Warten auf Entscheidungen anderer
Natürlich verlassen sich viele Vereine darauf, dass die richtigen Maßnahmen von den Behörden oder auch den Verbänden angeordnet werden. Dabei wird aber häufig übersehen, dass diese Einrichtungen Anordnungen für einen großen Raum erlassen müssen – und die individuelle Situation des Vereins nicht immer richtig berücksichtigen können. Darum gilt zwar als oberste Regel, dass alle Vorschriften einzuhalten sind. Gleichzeitig gilt aber auch, dass der Verein die Verantwortung für seine Mitglieder hat – und unter Umständen weitergehende Regelungen einführen muss.
6. Fördermittel verpasst
In diesen Zeiten haben es gerade mittlere und kleine Verein schwer, finanziell über die Runden zu kommen. Es gibt jedoch Hilfen, die man nutzen sollte. Da sich die Pandemie länger hinzieht, als man allgemein erwartet hat, werden auch immer wieder neue Hilfsangebote aufgelegt. Deshalb lohnt es sich, immer wieder im Internet nach solchen Angeboten zu suchen.