Die 5 häufigsten Fallen
1. Die Chronik wird nicht als Prozess gesehen
Das ist leider ein nicht wiedergutzumachender Fehler. Eigentlich sollte jeder Verein bereits bei seiner Gründung einen Chronisten bestimmen, der die Geschichte des Vereins aufschreibt. Es sollte von Anfang an für jedes Jahr ein Almanach zusammengestellt werden. Aus diesen Jahrbüchern lässt sich jederzeit eine interessante Chronik extrahieren. Doch leider denkt man – verständlicherweise – zunächst an die Zukunft und vergisst dabei schnell, die Geschichte festzuhalten. Deshalb gehen wir in diesem Beitrag auch davon aus, dass die Chronik für das Vereinsjubiläum neu erstellt werden muss.
2. Zeitaufwand unterschätzt
Je älter ein Verein ist, umso aufwendiger wird die Recherche für die Chronik. Doch es ist nicht nur mit dem Sammeln der Fakten getan. Dokumente müssen digitalisiert (gescannt) und in entsprechenden Programmen aufbereitet werden, Texte muss man teilweise erläutern und in die heutige Umgangssprache übersetzen, Urheberrechte sind zu klären und Nutzungsvereinbarungen müssen getroffen werden. All dies verlangt von Ihnen vor allem viel Zeit. Darum sollte man mit einer Chronik so früh wie möglich beginnen. Bei einem Verein, der eine 100-Jahr-Feier plant, kann die Erstellung einer Chronik schnell weit über ein Jahr in Anspruch nehmen.
3. Kosten zu niedrig angesetzt
Die Ansprüche an eine Chronik sind häufig sehr hoch: im festen Einband, mit aufwendiger Fadenheftung, vielleicht sogar noch mit einer Prägung auf dem Umschlag. Aber beachten Sie die Kosten! Die modernen Onlinedruckereien können heute schon gute Bücher mit festem Einband erstellen, kommen aber bei Prägungen auf dem Umschlag oder anderen Sonderwünschen an ihre Grenzen. Müssen deshalb mehrere Druckereien und Verarbeiter zusammenarbeiten, wird es schnell sehr, sehr teuer.
4. Nicht für den Leser geschrieben
Die Chronik soll den Verein gegenüber der Öffentlichkeit vorstellen. Doch häufig ist die Vereinsgeschichte so abgefasst, dass sie lediglich bei den Mitgliedern auf Interesse stößt. Man muss sich aber bei der Abfassung immer fragen, was den Leser interessiert und wie man schreibt, damit es beim Leser ankommt. Es reicht nicht, Daten und Fakten zusammenzustellen. Interviews von Zeitzeugen, Beleuchtung des Vereinsumfelds in der jeweiligen Epoche und andere Elemente machen eine Chronik lebendig.
5. Eine Chronik ist kein Aufsatz
Häufig werden Chroniken geschrieben, wie man in der Schule einen Aufsatz geschrieben hat. Doch dieser Stil ist hier nicht angebracht. Schon durch den Umfang einer Chronik muss man sich hier einer eher "journalistischen Schreibe" befleißigen. Die Chronik sollte auch nicht wie ein Roman in einem durchgeschrieben werden. Schreiben Sie kurze Artikel zu den einzelnen Themen, bauen Sie Interviews ein – machen Sie die Chronik lebendig.