Zusammenfassung

Die COVID-19-Pandemie hat das Vereinsleben auf den Kopf gestellt, das Vereinsleben wurde zeitweise komplett heruntergeschraubt. Nur absolut notwendige Arbeiten waren möglich und wichtig war, einen Kontakt zu den Mitgliedern zu halten. Die Verlagerung von Aufgaben auf das Internet hat einen enormen Schub bekommen: Sitzungen mit dem Vorstand oder dem Verband, Kommunikation mit den Mitgliedern und der Kommune. Die dabei gesammelten Erfahrungen sollten genutzt werden, um hilfreiche Formen zu erhalten oder sogar auszubauen, aber auch weniger hilfreiche auslaufen zu lassen. Das gilt auch für Angebote an die Vereinsmitglieder und Leistungsempfänger. Um dies erfolgreich zu leisten, müssen entsprechende Kompetenzen im Verein aufgebaut werden. Der Digitalisierungsschub durch die Pandemie sollte so gut wie möglich genutzt werden.

 

Die 3 häufigsten Fallen

1. Das Rad komplett zurückdrehen

Alles soll wieder so sein wie Anfang des Jahres 2020. Alle digitalen Anwendungen, die während der Lockdown-Phase eingeführt wurden, sind nicht mehr gefragt. Wertvolle Chancen der Modernisierung des Vereins werden vertan, Kompetenzen werden verworfen, es entsteht ein Nachteil gegenüber anderen Vereinen, die sich moderner aufstellen.

2. Zu groß denken ist riskant

Erste Erfahrungen mit modernen Technologien in der Vereinsarbeit sind gemacht. Jetzt muss der Verein noch mehr auf den Kopf gestellt werden und auf Biegen und Brechen werden weitere technische Veränderungen eingeführt. Die Mitarbeiter und Mitglieder werden abgehängt, der Verein wird finanziell mit den notwendigen Investitionen überfordert.

3. Digitalisierung ohne Mitgliederunterstützung

Während des Lockdowns wurden vieles kurzfristig umgesetzt, da waren vor allem Entscheidungen der Vereinsführung gefragt. Wie der Verein in der Folgezeit digital aufgestellt sein soll, muss wieder mit den Mitgliedern abgestimmt werden. Sonst besteht die Gefahr der Blockade von wichtigen Entscheidungen zum Guten für den Verein.

1 Digitalisierung betrifft seit 2020 auch Vereine in großem Maße

1.1 Digitalisierung im Verein unter Eindruck der Pandemie

Seit März 2020 ist vieles anders in unserem Leben. Dies gilt auch für die Arbeit von Vereinen. Es ist ziemlich egal, in welchem Feld die Vereine aktiv sind. Das eine ist die Einhaltung der AHA-Regel: Abstand wahren, Hygieneregeln beachten und, wo notwendig, Alltagsmaske tragen. Auf der anderen Seite gab es aber in vielen Vereinen die Notwendigkeit, unter Bedingungen des Lockdowns Aufgaben wahrzunehmen und eine Art Vereinsleben zu ermöglichen, damit die Verbindung zu den Mitgliedern nicht abbricht. Das Mittel der Wahl war an vielen Stellen die Nutzung des Internets. Damit wurde eine Arbeitsweise fast erzwungen, die bis dahin mehr als Zukunftsperspektive im Raum stand. Die betraf die Vereine unterschiedlich, je nach Tätigkeitsfeld. Insgesamt kann man zum Beispiel vier Bereiche unterscheiden:

 
Achtung

Alle Vereinsangebote sind immer unter den Bedingungen der jeweils gültigen Pandemie-Regelungen zu gestalten.

  • Vereinsangebote: Wenn auch nur behelfsweise, wurde versucht, eine Brücke zu den Mitgliedern zu bauen und Vereinsangebote in digitaler Form anzubieten. Wettbewerbe per Internet, Informationen oder gar richtige Übungsangebote im Sinne des Vereinsthemas wurden kurzfristig als Videos oder Online-Projekte kreiert und zur Verfügung gestellt.
  • Vereinsverwaltung: Vor allem Anfragen von Mitgliedern wurden teils durch die Pandemie ausgelöst, diese mussten beantwortet werden. Das gleiche gilt beispielsweise für Beitragsermäßigungen oder sonstige Maßnahmen im Rahmen der Mitgliedschaften. Gleichzeitig waren mit den ersten Lockerungen Umsetzungsmöglichkeiten für den eigenen Verein zu prüfen und eventuell die entsprechenden Rahmenbedingungen (Hygiene-, Abstands-, Kapazitätsregeln) für eine Wiederaufnahme des Vereinsbetriebes zu schaffen. Eine Geschäftsstelle war hier auch lange Zeit nicht als persönliche Anlaufstelle verfügbar, insofern mussten andere Kommunikationswege gewählt werden.
  • Vereinsführung bzw. Vereinsmanagement: Das Überleben des Vereins zu sichern und die Entwicklung des Vereins im Zuge der Lockerungen zu steuern ist die immer noch (Oktober 2020) währende Herausforderung. Da Treffen nicht möglich waren, mussten auf einmal Videokonferenzen und andere Formen des Gruppenaustauschs genutzt werden. Gleiches gilt für die Koordination der ehrenamtlichen und bezahlten Mitarbeiter. Einige Aufgaben werden außerdem in Zusammenarbeit mit der Vereinsverwaltung erledigt, auch hier mussten Abstimmungen erfolgen.
  • Unterhaltung der Vereinsanlagen: Manche Vereine haben ein Vereinsheim oder Vereinsgelände, gerade Sportvereine sind hier zu nennen. Insgesamt müssen diese aber auch erhalten werden, wenn auch nur auf dem kleinsten Nenner. Hier war vielleicht am wenigsten Digitalisierung gefragt, da es hauptsächlich darum ging, Energieverbraucher zu steuern und zum Beispiel Außenanlagen im notwendigen Maße zu pflegen.
 
Achtung

Kommunikation darf trotz fehlender persönlicher Treffen nicht auf der Strecke bleiben.

Deutlich ist erkennbar: Die Grundlage für die angesprochenen Punkte ist in fast allen Fällen Kommunika...

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