Zusammenfassung
Ohne die Vereine ist das Leben in Deutschland kaum noch vorstellbar. Ob in der Patientenbetreuung, im Rettungsdienst, im kulturellen Bereich, in der Kinder- und Jugendarbeit, bei sozialen Projekten, der Behindertenförderung oder in vielen anderen Bereichen: Ohne Vereine würde sich in den meisten Bereichen nur wenig oder gar nichts mehr bewegen. Interessanterweise halten es aber viele Vorstände und Vereinsmitglieder für Prahlerei, wenn man über die eigene Leistung spricht. Doch um ihre Aufgaben erfüllen zu können, benötigen sie Unterstützung. Darum ist es wichtig, auch über die Arbeit innerhalb des Vereins gegenüber der Öffentlichkeit zu berichten und zu werben. Dabei spielen soziale Aspekte eine wichtige Rolle.
Die 4 häufigsten Fallen
1. Interpretation des "Sozialen" wird falsch eingeschätzt
Alle Vereine dienen in irgendeiner Weise der Allgemeinheit und nehmen damit soziale Aufgaben wahr. Bei der Öffentlichkeitsarbeit muss man aber wissen, dass die überwiegende Mehrheit den Begriff des sozialen Handelns einengt. Hier geht es um die "klassischen sozialen Aufgaben" wie Kinder- und Jugendarbeit, Behinderten- und Seniorenbetreuung, Kranken- und Rettungsdienste.
2. Klassische soziale Aufgaben werden im Verein nicht erkannt
Grundsätzlich hat jeder Verein soziale Aspekte in der Vereinsarbeit, auch wenn diese für die Bevölkerung nicht im Vordergrund stehen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Jugendarbeit, in der auch soziales Verhalten (z. B. gruppendynamische Prozesse, Toleranz gegenüber anderen usw.) trainiert werden. Weil diese Aspekte übersehen oder nicht erkannt werden, wird kaum hierüber berichtet.
3. Berichte über soziale Aspekte sind zu sachlich
Bei der sozialen Berichterstattung spielen Emotionen eine entscheidende Rolle. Darum muss ein Beitrag auch emotional geschrieben werden. Eine zu sachliche Darstellung wird von den Leserinnen und Lesern nicht angenommen. Fakten über den Verein können in diese Berichte eingearbeitet werden, sollten aber kein tragendes Element des Beitrages sein.
4. Stellungnahmen gefährden die Vereinsarbeit
Auch in den sozialen Aspekten eines Vereins gibt es Bereiche, die in der Bevölkerung unterschiedlich gesehen werden (z. B. Umgang mit Ausländern). Hier sollte der Verein zwar intern eine klare Position beziehen, sie aber nicht im Rahmen der Berichterstattung über soziale Tätigkeiten des Vereins veröffentlichen. Grundsätzlich sollten sich Vereine, die keinen Satzungsschwerpunkt in diesen Bereichen haben, aus der öffentlichen Diskussion heraushalten und nur reagieren, wenn der Verein darauf angesprochen wird.
1 Sind Sie sich über Ihre Leistungen im Klaren?
In der Einleitung zu diesem Beitrag haben wir bereits darauf hingewiesen, dass eigentlich jeder Verein auf seine Art sozial tätig ist. Wir wollen uns in diesem Artikel aber um die von der Bevölkerung als sozial anerkannten Aspekte bemühen.
Es dürfte kaum einen Verein in Deutschland geben, der nicht solche Komponenten in seinem Angebot oder Leistungsspektrum hat. Schon allein, dass man ehrenamtlich Aufgaben übernimmt, die dem Allgemeinwohl dienen, stellt im weitesten Sinne ein soziales Engagement dar.
Meist denkt man jedoch bei sozialen Taten an die "Klassiker": Jugendarbeit, Seniorenbetreuung, karitative Einrichtungen usw. Vielen Vereinen ist deshalb gar nicht so recht bewusst, wie stark sie in sozialen Aufgaben eingebunden sind.
1.1 Vereine mit klassischer sozialer Zielsetzung in der Satzung
Vereine, die klassische Sozialarbeit als Satzungsaufgabe betreiben, haben es leicht, mit ihrem Engagement zu werben. Weil von vorneherein klar ist, dass es sich hier um die primäre Aufgabe des Vereins handelt, werden Werbung und Berichterstattung über die Vereinsarbeit von der Gesellschaft als Notwendigkeit anerkannt und erwartet.
1.1.1 Abstimmung mit den Verbänden
Da die karitativen und klassisch-sozialen Einrichtungen meist bundesweit organisiert sind, sollte der Dachverband in Werbekampagnen eingebunden werden. Meist werden auch entsprechende Maßnahmen von dort ausgelöst und betreut. Die Verbände rufen beispielsweise Themenwochen aus, in denen bestimmte Maßnahmen präsentiert oder durchgeführt werden.
An solchen Themenwochen sollten sich die Vereine wenn irgend möglich auch beteiligen. Zum einen profitiert man von der bundesweiten Werbung des Verbandes. Auf der anderen Seite könnte sich aber auch die Bevölkerung im Einzugsbereich des Vereins fragen, warum gerade ihr Verein nicht aktiv an den Aktionen teilnimmt. Das kann schnell dazu führen, dass ein gewisses Misstrauen gegenüber dem Verein entsteht.
1.1.2 Handeln und informieren
Gerade die als soziale Einrichtungen anerkannten Vereine stehen unter einem besonderen Interesse der Bevölkerung. Darum ist es nicht damit getan, Leistungen im Sinne des Satzungsauftrages zu erbringen. Sie müssen auch die Bevölkerung hierüber informieren. Tun Sie dies nicht, werden Sie die Konsequenzen beispielsweise zu spüren bekommen, wenn Sie ein Fahrzeug über Werbung finanzieren wollen. Sie werden es sehr schwer haben, die notwendigen Sponsoren zu finden.
Darum sollte der Verein verschiedene Anlässe nutzen, sich öffentlich zu präsentieren. Themen gibt es bei genauerem Hinschauen mehr als genug:
XXX. Ju...