Zusammenfassung

In vielen Vereinen ist der Begriff "Marketing" ein Fremdwort. Man geht davon aus, dass es sich hier um Strategien handelt, die in kommerziellen Unternehmen eingesetzt werden, aber nicht in Vereinen. Doch letztlich verfolgen wirtschaftliche Betriebe mit ihrem Marketing Ziele, die auch für Vereine von existenzieller Bedeutung sind: Die Erhöhung des Bekanntheitsgrades und die Verbesserung der Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung. Wenn über Marketing gesprochen wird, reduziert man es meist auf Werbung, die jedoch nur einen Teilaspekt des Marketings darstellt. Marketing ist eine langfristige Strategie mit vielen Facetten, die sowohl der materiellen als auch der personellen Verbesserung des Vereins dient.

 

Die 4 häufigsten Fallen

1. Der Verein verzichtet auf bewusstes Marketing

Für viele hat Marketing direkt etwas mit wirtschaft­lichen Gewinnen zu tun. Deshalb wird es häufig in Vereinen abgelehnt, bewusst Marketingstrategien zu entwickeln. Unbewusst werden immer wieder einzelne Maßnahmen unternommen, die Teilaspekte des Marketings abdecken. Da sie aber nicht in ein Gesamtkonzept eingebunden werden, verpufft die Wirkung und der Nutzen ist eher gering.

2. Es ist nicht bekannt, was Marketing wirklich ist

Da es verschiedene Definitionen des Begriffs "Marketing" gibt, wird er von den verschiedenen Vereinsmitgliedern unterschiedlich interpretiert. Daraus ergeben sich dann verschiedene Ansätze, die nur schwer oder gar nicht miteinander koordiniert beziehungsweise verbunden werden können. Das "Projekt Marketing" ist dann von vornherein zum Scheitern verurteilt.

3. Marketing wird mit Werbung verwechselt

Oft hört man den Einwand "Aber wir betreiben doch schon Werbung". Doch die Werbung ist nur ein Teil eines Marketingkonzeptes. Isoliert, ohne flankierende Marketingmaßnahmen, kann die Werbung nicht die Erfolge erzielen, die sie innerhalb eines Gesamtkonzeptes erreichen könnte.

4. Zielgruppen für das Vereinsmarketing werden übersehen

In vielen Fällen werden als Zielgruppe des Vereinsmarketings die eigenen Mitglieder und an einer Mitgliedschaft Interessierte gesehen. Dabei übersieht man, dass Marketing auch gegenüber der interessierten Öffentlichkeit ein Instrument für höheren Vereinserfolg ist.

1 Was ist Marketing?

Eine eindeutige Beschreibung für Marketing gibt es nicht. Marketing kommt aus dem Englischen und heißt so viel wie "auf den Markt bringen", also etwas vermarkten. Der Begriff kommt aus der Wirtschaft und umschreibt alle Bemühungen eines Unternehmens, sich auf dem Markt zu etablieren und auszubreiten. Dabei stehen die Interessen und Wünsche des Kunden im Mittelpunkt.

Basis des Marketings ist die Marktanalyse. Durch sie schafft man die Basis, auf der verschiedene Strategien entwickelt werden, um dem Unternehmen und seinen Produkten einen festen Platz im Markt zu verschaffen, beziehungsweise diese Marktposition auszubauen. Dabei versucht man möglichst wenig dem Zufall zu überlassen.

Das Marketing sucht Antworten auf die Fragen:

  • Wer ist unser Kunde?
  • Welche Produkte oder Dienstleistungen braucht unser Kunde?
  • Welche dieser Produkte oder Dienstleistungen können wir ihm bieten?
  • Wie kann der Kunde erfahren, dass wir diese Produkte oder Dienstleistungen anbieten?
  • Welche zusätzliche Serviceleistung erwartet der Kunde?
  • Wie können wir diese Serviceleistungen anbieten?

Der Marketingplan soll dem Unternehmen helfen, sich auf dem Markt mit seinen Produkten oder Dienstleistungen gegenüber seinen Konkurrenten durchzusetzen.

1.1 Was bedeutet Marketing für den Verein?

Viele Vereinsmitglieder werden jetzt einwerfen, dass man doch über keine Kunden verfüge. Doch das ist ein Irrtum. Dies wird deutlicher, wenn man statt "Kunden" von "Verbrauchern" spricht. Jeder Verein hat Verbraucher, die das Bedürfnis haben, ein Angebot des Vereins zu nutzen oder eben zu "verbrauchen". Im Vereinsmarketing sollte man deshalb zunächst von zwei Kundengruppen ausgehen. Da ist zunächst einmal die Bevölkerung. Für sie liefert nahezu jeder Verein direkt oder indirekt verschiedene Angebote. Jeder Verein geht zunächst davon aus, dass diese Angebote von der Bevölkerung benötigt oder zumindest angenommen werden. Doch dafür muss die Zielgruppe über das Angebot informiert sein. Hierfür muss sich der Verein einen Ruf aufbauen und die Anerkennung der Zielgruppe erreichen.

 
Praxis-Tipp

Wichtig ist, sich von vornherein darüber im Klaren zu sein, dass man als Verein immer nur Teile der Bevölkerung mit seinem Angebot erreichen kann. Man muss sich also über die Zielgruppe im Klaren sein.

Auf der anderen Seite sind es die Vereinsmitglieder, die auch als "Konsumenten" gesehen werden müssen. Sie geben dafür etwas, was wertvoller ist als Geld: ihre Freizeit. Umso wichtiger ist es, den Verein so aufzustellen, dass er für neue Mitglieder interessant ist, aber auch die Mitglieder langfristig halten kann.

Wie sieht aber das Angebot des Vereins aus? Welche Produkte oder Dienstleistungen bietet ein Verein? Wenn man die beiden Begriffe zum "Angebot" zusammenfasst, wird dies deutlicher. Sie bieten auch etwas an:

 
Verein Angebot Bevölkerung Angebot Mitglieder
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