Die Veränderung zu nachhaltigerem Vereinsleben bedeutet Veränderung für die Mitglieder und Nutzer der Vereinsleistungen, es bedeutet häufig Investition und ggf. Änderungen von Vereinsleistungen bzw. sogar deren Verminderung. Schließlich kann auch daraus resultieren, dass statt zwei Vereinsreisen pro Jahr nur noch eine durchgeführt wird.
Eine solche Veränderung muss vorbereitet sein, um Akzeptanz zu finden. Das Thema Nachhaltigkeit ist in vielen Medien mittlerweile dauerhaft präsent. Deshalb sollte bei den Mitgliedern eine grundlegende Einstimmung vorhanden sein. Dennoch gilt es auch im Verein zunächst einmal eine stärkere Betonung dieses Themas anzusprechen und sich nach Möglichkeit auch eine erste Bestätigung durch die Mitgliederversammlung einzuholen.
Auch wenn das Thema noch so klein erscheint, es bedeutet die Bereitschaft der Mitglieder mitzumachen.
Beispiel
Neues Duschsystem für das Vereinsheim
Im Vereinsheim gab es bislang klassische Duschen: Aufdrehen und laufen lassen, bis man fertig ist. Die Diskussion um die Nachhaltigkeit ergab als einen Ansatzpunkt, den Wasserverbrauch zu vermindern. Ein Ergebnis war die Neuinstallation in den Duschen, dass auf Knopfdruck das Wasser für eine kurze Zeit fließt und dann versiegt. Was ist damit verbunden?
- Es brauchte eine Vorbereitung mit einem Installateur, um ein sinnvolles System zu planen.
- Daraus folgte ein Kostenvoranschlag für die Durchführung der Installation.
- Mit diesem Kostenvoranschlag wurde geschaut, welche Zuschussmöglichkeiten für den Verein bestehen. Schließlich sind gerade solche Nachhaltigkeitsthemen häufig förderfähig.
- Diese Umbau- und Kostenplanung musste dann noch von der Mitgliederversammlung im Rahmen der Haushaltsplanung verabschiedet werden. Ganz ohne Mittel aus der Kasse des Vereins würde der Umbau nicht funktionieren.
- Der Umbau wird durchgeführt, begleitet von organisatorischen Aufgaben, um die zeitweise Nichtnutzbarkeit der Duschen zu überbrücken.
- Nach der Fertigstellung zeigte die Praxis, dass einige Mitglieder es als lästig betrachteten, für ihren Durchdurchgang 5-mal auf den Knopf drücken zu müssen. Daraus folgten weitere kommunikative Anforderungen an den Verein, um diese kritischen Äußerungen zu kanalisieren.
Letztlich konnte damit aber eine ansehnliche Einsparung von Wasser erzielt werden, was auch den Mitgliedern erklärt wurde.
Nachhaltigkeit ist am besten in Projektform in den Verein einzubringen. Mit einer Startphase, z. B. in Form einer Klausurtagung, vielleicht auch eingebettet in ein Vereinsfest. Die Umsetzung kann dann gut in einzelne Projekte zerlegt werden, um einzelne Akteure des Vereins auch nicht zu überlasten.
Beschäftigung mit Nachhaltigkeit als Projekte im Verein umsetzen.
Der Einstieg kann in folgenden Schritten erfolgen:
Vorbereitung einer Veranstaltung zum Einstieg oder zur Vertiefung des Themas Nachhaltigkeit in unserem Verein:
- Aufbereitung einer Übersicht zu den 17 SDGs, damit Teilnehmer:innen sich einen ersten Eindruck von den Nachhaltigkeitszielen verschaffen können.
- Zum Beispiel als ein DIN A3-Ausdruck je Ziel mit grundlegenden Informationen zu dem Inhalt, ähnlich der Tabelle oben. Diese Ausdrucke können dann in dem Veranstaltungsraum ausgehängt werden.
- Aufgabe an die Teilnehmer:innen, bisher schon im Verein erkennbare Ansätze auf große Klebezettel zu schreiben. Dies kann dann z. B. auf den Zielblättern oder darunter erfolgen, je nach räumlichen Möglichkeiten (Erkennen der Ausgangssituation).
- Aufgabe an die Teilnehmer:innen, Ideen zur Nachhaltigkeit auf entsprechende, aber andersfarbige große Klebezettel zu schreiben, worüber man für den eigenen Verein nachdenken/sprechen sollte (Ideensammlung).
- Auswahl der zwei bis drei Ideen, die für den eigenen Verein als am erfolgreichsten gesehen werden (Einstieg in die konkrete Verbesserung der Nachhaltigkeit im Verein).
Die so erarbeiteten Ergebnisse können dann in einzelne Projektgruppen übergeben werden. Bei dieser Vorgehensweise sind schon einige interessierte Menschen des Vereins eingebunden und können gut die Basis für die Besetzung der Projektgruppen abgeben.